Zweckverband Nahverkehr Rheinland Voreifelbahn: Strom statt Sprit?

RHEIN-SIEG-KREIS/BONN · Es ist gut möglich, dass die Passagiere der S 23 in nicht allzu ferner Zukunft in elektrisch betriebenen Zügen zwischen Euskirchen und Bonn fahren.

Wie der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) am Freitag mitteilte, hat die Verbandsversammlung den Startschuss für zwei Machbarkeitsstudien zur Elektrifizierung gegeben: eben für die Voreifelstrecke, aber auch für die Eifelstrecke nach Köln. Nach Angaben des NVR ist vor allem die Voreifelstrecke der S 23 "für einen elektrisch betriebenen S-Bahn-Betrieb typisch". Das liege etwa an den kurzen Haltestellenabständen, den "hohen fahrdynamischen Beschleunigungsanforderungen" und dem starken Fahrgastwechsel.

Laut NVR sind die Studien notwendig, um eine mittelfristige Umstellung auf Strom zu erreichen. Die Studien sollen die technische und infrastrukturelle Umsetzbarkeit, die Auswirkungen auf den Verkehr sowie den volkswirtschaftlichen Nutzen analysieren. Um Fördergelder für die Elektrifizierung zu erhalten, sei ein positiver Kosten-Nutzen-Faktor eine Voraussetzung, so der NVR weiter. Das ist insofern wichtig, da die Kosten hoch sein dürften. Für die Voreifelstrecke steht die geschätzte Summe von 50 Millionen Euro im Raum. Bezahlt wird die Machbarkeitsstudie für die Voreifelstrecke vom NVR, der Stadt Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie vom Kreis Euskirchen. In einer gemeinsamen Sitzung hatten sich die Verkehrs- und Planungsausschüsse von Bonn und Rhein-Sieg-Kreis Ende April für die Elektrifizierung der Strecke ausgesprochen.

Ebenso gehört dies zu den Forderungen der Interessengemeinschaft "Eifelpendler". Wie berichtet, dokumentiert die Gruppe auf Facebook Verspätungen und Ausfälle auf der Voreifel- und der Eifelstrecke. Einer weiteren Forderung der "Eifelpendler" hat der NVR erneut eine Absage erteilt. Der Einsatz von Sprinterzügen, die auf der S 23-Strecke manche Halte nicht anfahren, sei aus "infrastrukturellen, betrieblichen oder fördertechnischen Rahmenbedingungen" nicht möglich, so der NVR. Allerdings sollen in den nächsten Monaten durch eine Umstellung der Software in den Fahrzeugen vom Typ Coradia Lint die Öffnungszeiten der Türen verbessert werden. Laut NVR soll die dadurch eingesparte Haltezeit für Stabilität im Fahrplan sorgen.

Änderungen im Fahrplan

Wie der NVR weiter mitteilte, hat die Verbandsversammlung kleine Änderungen am Fahrplan der S 23 beschlossen: So soll ab dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember ein zusätzlicher Zug um 20.43 Uhr von Bonn nach Euskirchen fahren. Probeweise sollen zudem für ein Jahr die Verstärkerzüge in der Hauptverkehrszeit zwischen Bonn und Rheinbach bei Bedarf am Bahnhof Kottenforst halten. Auch soll ab Dezember wieder ein sauberer 15-Minuten-Takt zwischen Bonn und Rheinbach gefahren werden.

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