Mutmaßliche Doppelmörderin US-Justiz verzichtet auf Todesstrafe
RHEINBACH/KÖLN · Die 30-jährige Dulce Maria hat nach ihrer Festnahme in Rheinbach vor etwa einem Jahr in Köln in Abschiebehaft gesessen. Das Kölner Oberlandesgericht entschied jetzt, die Frau in die USA abzuschieben.
Vor einem Jahr war die 30-jährige Honduranerin Lucia B. (Name von der Redaktion geändert) in der Rheinbacher Polizeiwache festgenommen worden. Ihr wird vorgeworfen, mit ihrem damaligen Freund im US-Staat Louisiana einen Doppelmord verübt zu haben. Bis jetzt sitzt die Frau, die in Rheinbach als Putzhilfe arbeitete, in Köln in Abschiebehaft. Sie wurde allerdings bisher nicht der US-Justiz überstellt, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass ihr in den USA die Todesstrafe droht. Und an Staaten, die die Todesstraße vollstrecken, liefert die Bundesrepublik keine Tatverdächtigen aus.
Dieses Auslieferungshindernis ist nun aus der Welt. Laut Bericht des WDR hat das Oberlandesgericht Köln gestern entschieden, die die 30-Jährige in die USA abzuschieben. Dem Urteil ging ein juristischer Deal voraus. Die Staatsanwaltschaft im US-Bundestaat Louisiana hat sich laut WDR per einstweiliger Verfügung dazu verpflichtet, die Todesstrafe nicht zu beantragen. Laut Oberlandesgericht Köln haben die US-Botschaft in Berlin und das US-Justizministerium ebenfalls versichert, die Todesstrafe nicht zu verhängen oder zumindest nicht zu vollstrecken.
Lucia B. war in der Rheinbacher Wache festgenommen worden, als sie dort ihren Arbeitgeber wegen Nötigung anzeigen wollte. Beim Passabgleich kam heraus, dass die Frau mit internationalem Haftbefehl wegen des Verdachts des Doppelmordes gesucht wurde. Die Frau wurde darauf sofort in die Justizvollzugsanstalt Köln-Ossendorf gebracht. Zum Vorwurf des Doppelmordes hat sich die Verdächtige in Deutschland nicht geäußert.
