Schul-Projekt in Rheinbach St. Joseph-Gymnasium hat einen Schulhund als Lehrer

Rheinbach · Die Erkenntnisse aus dem Projekt „Forschendes Lernen“ haben für die Schüler des St. Joseph-Gymnasiums nachhaltigen Nutzen. "Testperson" für Versuchsreihen der Schüler war Momo, die dreijährige Schulhündin des Gymnasiums.

Als Begabtenförderung für die Klassen sechs und sieben ist das Projekt „Forschendes Lernen“ am St. Joseph-Gymnasium Rheinbach vor zwei Jahren erstmalig offeriert worden. Von damals 28 ist die Teilnehmerzahl auf heute 62 Schüler gewachsen, da das Angebot auf die achten und neunten Klassen ausgeweitet wurde. Innerhalb eines Halbjahres erarbeiten sich die Schüler ihre Fragestellungen aus sprachlichen oder naturwissenschaftlichen, künstlerisch-musischen oder ethisch-gesellschaftlichen Bereichen.

Frieda Otremba, Paula Schmitz und Anna Hanßen setzten sich für dieses Projekt mit dem Lernverhalten von Hunden auseinander und übertrugen die gewonnenen Erkenntnisse auf das eigene Lernen. Test“person“ für ihre Versuchsreihen war Momo, die dreijährige Schulhündin des Gymnasiums. Die Ergebnisse, zu denen sie innerhalb der vergangenen Monate gekommen sind, sind für alle Mitschüler von Bedeutung.

Beim Präsentationsabend berichteten die Schülerinnen der Jahrgangsstufe neun von ihrer Arbeit mit der lernfreudigen Labradorhündin. Sie erläuterten nicht nur verschiedene Lerntheorien beim Training, sondern auch Lernvorgänge im Gehirn eines Menschen im Vergleich zu dem eines Hundes. All das haben die Schülerinnen zusätzlich zum regulären Unterricht erforscht.

Manchmal sind 4000 Wiederholungen nötig

Dabei stellten die drei fest, wie viel Freude sie daran haben, das erworbene Wissen zu teilen. Dies planen sie demnächst auch in einem weiteren Rahmen tun. Durch ihr Training mit dem Vierbeiner haben sie festgestellt, wie wichtig es ist, Lernstoff immer wieder zu wiederholen: „Bis man etwas Neues sicher beherrscht, sind mehr als 4000 Wiederholungen nötig“, erklärte Frieda.

Das gelte für Tricks, die Momo erlernt habe, genauso wie für Vokabeln, so die Erkenntnis der Gymnasiastin. Ihre Teamkollegin Anna ist zu dem Schluss gekommen, dass es sinnvoll sei, nach dem Lernen zu schlafen: „Momo hat sich immer ausgeruht, nachdem wir ihr etwas beigebracht haben.“ Sie selbst habe den Versuch auch durchgeführt und sei zu einem ebenfalls positiven Ergebnis gekommen, so die 14-Jährige, die selber auch einen Hund besitzt. Sie bedauert allerdings, dass diese Erkenntnis nur selten umgesetzt werden könne.

Beeindruckend fanden Anna, Frieda und Paula vor allem, wie viel sie bei dem Hundetraining mit Lob erreichen konnten. „Mit Lob kommt man sehr weit – das gilt auch für uns Schüler“, erläutert Frieda und betont, dass Angst und Stress hingegen hinderlich fürs Lernen seien. Vor diesem Hintergrund wollen sich die drei den Hund auch in Zukunft als Vorbild nehmen und Lernende motivieren, sich Neues anzueignen. Zwar sei Ablenkung beim Lernen eigentlich nicht förderlich, aber die Gegenwart von Momo sei stets eine Unterstützung, sind sie überzeugt.

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