Bezirksentscheid Schaay und Sorg gewinnen Vorlesewettbewerb in Rheinbach

Rheinbach · Victoria Schaay aus Rheinbach und Henry Sorg aus Siegburg siegen beim Vorlesewettbewerb auf Bezirksebene. Sie vertreten die Region beim Landeswettbewerb in Bochum.

Vom Börsenverein des deutschen Buchhandels wird jährlich der Vorlesewettbewerb für Sechstklässler organisiert, um nach regionalen Vorentscheiden auf Schul-, Kreis-, Bezirks- und Landesebene den besten Vorleser Deutschlands im Finale in Berlin zu ermitteln. Ziel des Wettbewerbs, dessen Mitgründer Erich Kästner im Jahr 1959 war, ist es, Kinder zum Lesen zu animieren und für gutes Vorlesen zu begeistern.

Erstmalig wurde der Bezirksentscheid jetzt in Rheinbach ausgetragen und von der Buchhandlung Kayser mit der Öffentlichen Bücherei St. Martin und dem Verein „Rheinbach liest“ organisiert. In der Aula des Vinzenz-Pallotti-Kollegs fanden sich zehn Leseratten aus Aachen, Bonn, Düren, Euskirchen, Heinsberg und dem Rhein-Sieg-Kreis zusammen, um sich zu messen. Die beiden besten Vorleser sind Bezirkssieger und treten im Mai beim NRW-Landesentscheid in Bochum an. Nachdem zum dritten Mal in Folge eine Schülerin des Rheinbacher Sankt-Joseph-Gymnasiums (SJG) den Kreisentscheid für sich entscheiden konnte, hat SJG-Schülerin Victoria Schaay (12) nun souverän den Vogel abgeschossen und mit Henry Sorg (10) vom Siegburger Gymnasium Alleestraße den Sieg auf Bezirksebene errungen.

Klassiker und zeitgenössische Literatur

Aufgeregt waren alle Teilnehmer dieses Wettbewerbs, denn die Konkurrenz war groß: Als Kreissieger durften sich alle zehn Kinder zu den 600 besten Vorlesern Deutschlands zählen. Schwierig war es auch für die sechsköpfige Jury, unter den sechs Mädchen und vier Jungen die beiden Sieger zu ermitteln. Jurymitglied Barbara Zoschke zollte allen Teilnehmern höchste Anerkennung: „Bisher war ich nur an der Ermittlung eines Stadtsiegers beteiligt, das Niveau auf Bezirksebene ist aber ein ganz anderes und hat mich heute schwer beeindruckt“, so die Jugendbuchautorin aus Köln bei der Siegerehrung.

Die Bücher, aus denen vorgelesen wurde, entstammten unterschiedlichsten Genres und reichten von Klassikern wie „Momo“ oder „Das doppelte Lottchen“ bis hin zu zeitgenössischer Jugendliteratur. Nach einer Vorleserunde, in der alle Teilnehmer eine selbst gewählte Textstelle aus ihrem mitgebrachten Buch lasen, wurden vier Kinder für das Finale auserkoren. Nun galt es, die Jury – trotz zunehmender Aufregung – durch sicheres und gutes Vorlesen eines unbekannten Textes zu überzeugen.

Souverän, stimmsicher und mit häufigem Blickkontakt ins Publikum setzten sich Victoria Schaay und Henry Sorg gegen ihre beiden Konkurrenten durch. Von ihrer Klasse angefeuert, war die Freude bei der Rheinbacher Schülerin groß. Nachdem sie Kreissiegerin geworden war, habe sie rund zwei Monate Zeit gehabt, sich ein passendes Buch zu suchen, mit dem sie auf Bezirksebene antreten wollte, so Victoria, die bereits einen Vorlesewettbewerb in der Grundschulzeit gewonnen hat. „Am schwierigsten war es, eine passende Textstelle zu finden, um lebendig vorlesen zu können“, erläutert die Zwölfjährige, die aus dem Buch „Das Mädchen Wadjda“ von Hayfa Al Mansour vorgelesen hat. Welches Buch sie sich für den Landeswettbewerb auswählen wird, steht noch nicht fest.

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