Musik in Rheinbach Rheinbacher Volkslied-Ensemble feiert Premiere in der Gnadenkirche

Rheinbach · Vor 15 Jahren wurde die Veranstaltung Musik in der Gnadenkirche ins Leben gerufen. Nun feierte dort das Rheinbacher Volkslied-Ensembles „Feinsliebchen“ eine erfolgreiche Premiere.

 Das Ensemble Feinsliebchen gastiert in Rheinbach: Fabienne Löhr, Dirk und Florian Plücker, Jan-Paul Kalka, Gerd Engel.

Das Ensemble Feinsliebchen gastiert in Rheinbach: Fabienne Löhr, Dirk und Florian Plücker, Jan-Paul Kalka, Gerd Engel.

Foto: Matthias Kehrein

Die „Musik in der Gnadenkirche“ bietet, seit sie vor über 15 Jahren von der Kantorin Mascha Korn ins Leben gerufen wurde, monatlich viele außergewöhnliche Hörerlebnisse im Gotteshaus an der Ramershovener Straße. Für das neue Volksliedensemble „Feinsliebchen“ bildete der Auftritt in der Musikreihe die Premiere und erfreute Quartettmitglieder und Zuhörer. Kombiniert wurde die musikalische Darbietung mit einer Lesung von Gedichten des Merzbacher Autors Wolfgang Bittscheidt aus seinem für den Abend titelgebenden Lyrikband „Wohin es dich führt“.

Dass der Begriff „Feinsliebchen“ in heutiger Zeit auf der roten Liste bedrohter Wörter steht, geriet bei dieser Veranstaltung in Vergessenheit: Das neue, gleichnamige Volksliedensemble sprühte bei seinem Auftritt vor Begeisterung und sorgte unter den über 100 Gästen für warmherzige Stimmung. „Der Impuls für eine solche Veranstaltung kam 2017 beim von „Rheinbach liest“ initiierten Diner en blanc, als wir auf Wunsch von Michael Firmenich zum Abschluss 'Jenseits des Tales' sangen“, so Gerd Engel, dessen Herz schon seit Jugendzeiten für diese Art von Liedern brennt. Mit Fabienne Löhr von den „Churchillers“ führt er das Quartett gesanglich. Dirk Plücker (Piano), der als Duo „Dirkundich“ mit Engel vielfache Bühnenerfahrung hat, vervollständigt das Ensemble gemeinsam mit Jan-Paul Kalka (Gitarre).

Dem Auditorium wurde ein Querschnitt vorwiegend deutschsprachiger Volkslieder aus der Zeit zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert geboten. Dabei kamen die Zuhörer beeindruckend textsicher der Einladung nach, mitzusingen und freuten sich, das aus Kindertagen bekannte Liedgut aufleben zu lassen. Melancholisch ebenso wie humorig wurden in den Liedtexten Brauchtum und Alltagsstimmungen der damaligen Zeit wiedergegeben. Einen stimmungsvollen Beitrag bildete die Darbietung der zeitgenössischen Ballade „Et Tomburch-Leed“, die von Engel im Jahr 2016 getextet und von Hubert Beyer, pensionierter Lehrer am Städtischen Gymnasium, in Mundart übersetzt worden war.

Abgerundet wurde das Programm durch eine gelungene Mischung von Musik und Literatur. Der Mediziner und Lyriker Wolfgang Bittscheidt rezitierte mit der Rundfunksprecherin Anja Jazeschann aus Köln eine Vielzahl seiner rund 60 Gedichte, die in seinem Ende letzten Jahres erschienenen ersten poetischen Werk veröffentlicht worden sind.

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