Internationaler Museumstag Rheinbacher Verein versteigert Glaskunst

RHEINBACH · Ist das Fundstück vom Dachboden etwas wert? Die „Freunde edlen Glases“ halfen in Rheinbach diese Frage zu beantworten. Im Glasmuseum luden sie Experten zu einer Einschätzung ein und veranstalteten anschließend eine Auktion.

 Aus der Vitrine unter den Hammer kamen bei der Auktion im Glasmuseum so manche Vasen und Gläser.

Aus der Vitrine unter den Hammer kamen bei der Auktion im Glasmuseum so manche Vasen und Gläser.

Foto: Matthias Kehrein

Geerbt, als Geschenk erhalten, selbst gekauft: Glaskunst sammelt sich in vielen Haushalten an. Sie ist oft hübsch anzusehen, aber versteckt sich darunter gar ein echter Schatz? Das konnten Besucher beim internationalen Museumstag im Glasmuseum erfahren, wo der Förderverein „Freunde edlen Glases“ seine zweite Glasbörse mit Versteigerung und Expertenschätzung organisiert hatte.

Glasfachschullehrer Ulrich Keck, Graveurin Erika Schwarz und Museumsleiterin Ruth Fabritius begutachteten die mitgebrachten Glasobjekte. Einen konkreten Preis durften sie indes nicht nennen. „Das ist dem Kunsthandel vorbehalten“, erklärte Fabritius.

Die Experten ermittelten Herkunft und Art, dann verwiesen sie auf ähnliche Stücke in verschiedenen Auktionskatalogen. Die Glaskunst, die „von einer pflegenden Hand in die andere“ wanderte, wie es Auktionator Helmut Nikolaus formulierte, war jedoch größtenteils vorher schon eingereicht worden. So hatte das Ehepaar Rudolf und Annette Wehage beispielsweise einen „Freundschaftsbecher“ mit Email- und Lüstermalerei abgegeben. „Der hat im Keller sein Dasein gefristet“, so Rudolf Wehage.

Preise ab zwei Euro

Es gehe ihnen eher um den Spaß als um den Preis, ergänzte seine Frau. Der lag im dreistelligen Bereich, einen Liebhaber fand der Becher aber nicht. Für eine Vase des Glaskünstlers Lalique rief Nikolaus 250 Euro auf, einige Besucher schauten das Stück interessiert an, gaben aber keine Gebote ab. Arbeiten des Rheinbacher Glaskünstlers Fritz Berg fanden ihre Abnehmer. Auch vier einst als Souvenirs verkaufte Wiener Kuppelgläser gingen zwar unter dem angesetzten Wert, aber immerhin für insgesamt 120 Euro weg.

Eine große Sammlung emailbemalter Gläser von Heinz Markowski wurde zugunsten des Fördervereins angeboten, fanden aber zum Teil keine Käufer. Die Preisspanne bei den 120 Punkten auf der Auktionsliste war weit gefasst, schon ab zwei Euro gab es Schnapsgläser mit Blumenmuster. Nicht so gut wie im Vorjahr, fasste Nikolaus den Anklang zusammen. Trotzdem, alles insgesamt war man zufrieden und beim Museumstag im kommenden Jahr könnte es laut Veranstalter eine Wiederholung geben.

Der Aktionstag hatte indes noch mehr zu bieten. In der Werkstatt des Glasmuseums forderten Patricia Roßhoff-Roy und Bozena Yazdan Kinder auf, neue Ausstellungstücke zu schaffen. Beim „Papierzauber“ entstanden so Objekte, die im Rahmen des Kunstlabors „Sparte eins, zwei, drei“ im Siegburger Pumpwerk ausgestellt werden.

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