Mörderisch gute Lektüren Rheinbacher Krimiwoche: Autoren lesen in der Buchhandlung Kayser

Rheinbach · "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett", sang einst Bill Ramsey. Neuen Lesestoff für alle, denen es ähnlich wie Mimi geht, stellten bei einer Lesung drei rheinische Krimiautoren im Rahmen der Rheinbacher Krimiwoche in der Buchhandlung Kayser vor.

Brandneu waren die Werke, die im Rahmen der ersten Rheinbacher Krimiwoche von ihren Autoren in der Buchhandlung Kayser vorgestellt wurden. Gemeinsam ist den drei Neuerscheinungen von Paul Schaffrath, Karin Büchel und Rolf Sabel, dass sie allesamt im ortsansässigen CMZ-Verlag erschienen und kriminalistischer Natur sind. Thematisch hätten sie aber vielfältiger kaum sein können.

„Ohne Feedback lebt kein Autor!“ Mit diesen Worten ermutigte der Rheinbacher Verleger Winrich C.-W. Clasen – an diesem Abend in Doppelfunktion auch als Schriftsteller Paul Schaffrath- die Zuhörer, die Lesung lebendig werden zu lassen. Ein Gewinn für das Auditorium war, wie offen die Autoren persönliche Hintergrundinformationen zum Werden ihrer Bücher gaben. Für ihren ersten Roman sei der Titel „Die Toten vom Ennert“ von Anfang an klar gewesen, alles andere habe sich mit der Zeit gefunden, erläutert Autorin Karin Büchel, die mit ihrer Familie in Beuel lebt.

In ihrem Werk ermittelt die Protagonistin Mira Jäger im privaten Umfeld in einem Mordfall, der den Leser in die moralischen Abgründe Bonns führt und die starke Frauenfigur der Kommissarin hervorhebt.

Ebenso wie dieser Krimi ist das Werk von Rolf Sabel in Kürze druckfrisch zu haben. Sabels „Landesverrat“ dagegen ist kein klassischer Regionalkrimi. „Er beruht auf Tatsachenberichten meines Vaters, Onkels und Großvaters“, so der pensionierte Gymnasiallehrer. Alles andere habe er aufwendig recherchiert. Hauptfigur ist ein im Sterben liegender, alter Wehrmachtssoldat, dessen Erlebnisse den Leser immer wieder durch einen Zeitsprung in die Nachkriegszeit führen. Internationale Verflechtungen zwischen dem CIA und dem israelischen Geheimdienst, in denen es um eine Liste mit Namen geht, lassen die authentische Geschichte zu einem qualitätsvollen Thriller werden.

Als Verleger freute sich Clasen, diese beiden Publikationen neben seiner eigenen vorstellen zu können. Mit „Der Nebel von Avignon“ gelingt Schaffrath erstmals ein überregionaler Krimi, der in der Provence spielt. Auch in diesem vierten Fall ermittelt der Bonner Kommissar Krüger in seiner ihm schon charakteristischen Art. Voller Humor und Ironie beschreibt Schaffrath mit feiner Beobachtungsgabe Menschen und Szenen seiner Handlung, denn „ohne Humor kann Leben nicht funktionieren“, so der Autor.

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