Gesundheitszentrum Rheinbach Malteser planen neues Gesundheitszentrum

Rheinbach · Großes vor haben die Malteser mit dem früheren Rheinbacher Krankenhaus. In drei Bauabschnitten soll dort ein Pflegeheim mit 80 Plätzen samt Betreuten Wohnen entstehen. Geplant ist zudem, das Gesundheitszentrum mit neuen Praxen zu erweitern.

 Die neue Bebauung des dreistufigen Gesundheitszentrums soll bis an die Stelle reichen, an der sich Kriegerstraße und Gerbergasse treffen.

Die neue Bebauung des dreistufigen Gesundheitszentrums soll bis an die Stelle reichen, an der sich Kriegerstraße und Gerbergasse treffen.

Foto: Mario Quadt

Die drei Persönlichkeiten könnten unterschiedlicher kaum sein. Was aber der einstige Weltklasse-Stabhochspringer Tim Lobinger, Tatort-Star und Werbeikone Antoine Monot Jr. sowie Ex-Bundesliga-Torwart Markus Pröll, der als Profi unter anderem beim 1. FC Köln seine Brötchen verdiente und nun als Spielerberater tätig ist, gemeinsam haben, ist schnell erklärt: Sie alle erblickten in Rheinbach das Licht der Welt.

Seit 1984 sind Geburten aber nicht mehr im Rheinbacher Krankenhaus möglich. Nach der Schließung der gynäkologischen Station traf das endgültige Aus der Klinik an der Gerbergasse im April 2006 die Menschen in der Region wie ein Schlag. Doch nun haben die Malteser mit der heute als Gesundheitszentrum genutzten Immobilie Großes vor. Wie Ulrich Faßbinder, Planer der Stadtplanung Zimmermann aus Köln, im Gespräch mit dem General-Anzeiger berichtet, plant der Orden einen umfangreichen Teilabriss, um dort ein Pflegeheim samt Betreutem Wohnen zu bauen und das Gesundheitszentrum zu erweitern.

Das Konzept sieht eine dreistufige Entwicklung des Areals zwischen Grabenstraße und Gerbergasse vor. Stufe eins ist der Bau eines Pflegeheims mit 80 Betten in drei Wohneinheiten sowie gemeinsamen Aufenthaltsräumen. Den Tag der Fertigstellung dieses Planungspakets taxiert Faßbinder auf den 31. Juli 2018 – als spätestmöglichen Tag. „Der erste Bauabschnitt muss im Juli 2018 fertiggestellt sein“, sagt der Diplom-Ingenieur. Denn aufgrund der Änderung rechtlicher Vorgaben zum Betrieb des vis-à-vis vom Gesundheitszentrum gelegenen Marienheims der Malteser kann das Seniorenheim mit den heutigen Rahmenbedingungen ab Mitte 2018 aber nicht mehr betrieben werden. Die Folge ist schon jetzt klar: Wenn das neue Pflegeheim fertig ist, zieht das Marienheim auf die gegenüberliegende Straßenseite.

23 Einheiten für Betreutes Wohnen

Ebenfalls mit dem ersten Bauabschnitt – Abschnitt 1b genannt – ist der Bau eines Betreuten Wohnens mit 23 Wohneinheiten vorgesehen. Die Wohnungen bestehen aus bis zu zwei Zimmern samt Küche und Bad, Terrasse oder Balkon. Der Haupteingang ist an der Kriegerstraße eingeplant. Außerdem zum ersten Segment der Bauaktivitäten gehören die Errichtung einer Tiefgarage mit 67 Stellplätzen und von 17 oberirdischen Stellplätzen an der Graben- und an der Kriegerstraße.

Im zweiten Schritt beabsichtigen die Malteser, das bestehende Gesundheitszentrum deutlich aufzustocken. Das bereits bestehende Ambulante OP-Zentrum der Malteser bleibt ebenso bestehen wie das Zentrum für Altersmedizin. Das Angebot an Facharztpraxen soll ausgebaut werden, außerdem ist ein Medizinisches Versorgungszentrum Chirurgie vorgesehen. Der Eingang zum Gesundheitszentrum befindet sich dann an der Grabenstraße. Parallel entsteht eine zweite Tiefgarage mit 25 Stellplätzen an der Gerbergasse.

Im abschließenden dritten Segment errichten die Bauleute einen weiteren Abschnitt für Betreutes Wohnen. Es entstehen 16 Wohneinheiten, die mit bis zu vier Zimmern sowie Küche und Bad ausgestattet sind. Der Haupteingang dieses Gebäudeteils ist an der Gerbergasse zu finden. Für den dritten Bauabschnitt sind auch 15 Stellplätze avisiert. Wenn alles fertig ist, sind somit 124 neue Stellplätze entstanden. „Wir erwarten in Kürze die Baugenehmigung“, berichtet Planer Faßbinder.

Ganz neu sind die Pläne, die 80 Pflegeplätze im heutigen Gesundheitszentrum vorsehen, nicht: Bereits im Juli 2012 war der Orden mit einer entsprechenden Bauvoranfrage an die Stadt Rheinbach herangetreten. Damals war das Gebäude seitens des Planungsausschusses als „zu massiv“ angesehen worden.

Nach dem Ende einer vom Rat verhängten Veränderungssperre, die im Oktober 2014 auslief, nehmen nun die Planungen Fahrt auf. Wie hoch die Summe ist, die die Malteser für das dreistufige Gesamtpaket investieren, konnte Eva Keller, Pressesprecherin des Malteser Krankenhaus Seliger Gerhard Bonn/Rhein-Sieg am Mittwoch auf GA-Anfrage nicht taxieren, da noch Gespräche mit weiteren möglichen Partnern vorgesehen sind.

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