Kunst und Verkehr Kunst als Erkennungszeichen in Rheinbach

RHEINBACH · Glasfachschüler gestalten Entwürfe für den Kreisel am Stadtrand von Rheinbach. Insgesamt hatten sich rund 50 Schüler am Wettbewerb beteiligt, 16 Entwürfe kamen in die engere Wahl. Sieger werden am 20. Juni ausgezeichnet.

Eine Konstruktion aus gebogenem Stahl als Symbol für den Römerkanal, darunter unterschiedliche Gläser als Symbol für die gemischte Kultur der Stadt Rheinbach. Oder ein großer Apfelbaum im Zentrum, zu dem sich vier Glassäulen mit herabfallenden Äpfeln karoförmig hinstrecken. Oder vielleicht ein stilisierter kupferfarbener Apfel aus zwölf Streben mit einer grünen Glaskugel im offenen Inneren, von unten effektvoll angestrahlt. Das sind nur drei von ursprünglich 50 Varianten der künstlerischen Objektentwürfe, die Schüler des Staatlichen Berufskollegs Glas-Keramik-Gestaltung (Glasfachschule) für die Gestaltung des Kreisels Meckenheimer Straße am Eingangstor zu Rheinbach – inoffiziell Krings-Kreisel oder Römerkanal-Kreisel genannt – entworfen haben.

Ihre Aufgabe: etwas schaffen, das „zu Rheinbach passt und die markanten Elemente der Stadt“ wiedergibt, wie Bürgermeister Stefan Raetz die Vorgabe umriss. Glas, Römer, Obst und innovative Technologie nannte er als einige Stichworte. Eine Vor-Auswahl hatte die achtköpfige Jury mit Vertretern der anliegenden Firmengruppe Krings Handelspartner für Obst und Gemüse, der Stadt Rheinbach und der Glasfachschule in „zwei schwierigen Jury-Sitzungen“, so Bürgermeister Stefan Raetz, bereits getroffen – und aus diesen verbliebenen 16 Entwürfen intern bereits den Preisträger-Entwurf gekürt.

Dieser bleibt aber noch geheim bis zur Prämierung am 20. Juni, bei der drei Entwürfe dotiert werden. Bis dahin sind die 16 Entwürfe der Auszubildenden der Berufsfachschule für Glastechnik und Gestaltung sowie der Auszubildenden der Berufsfachschule für Gestaltung mit dem Schwerpunkt Medien und Kommunikation im Foyer des Rathauses ausgestellt.

Bereits im Sommer vergangenen Jahres war die Idee zum Gestaltungswettbewerb für den Kreisel gemeinsam von der Firma Krings, der Stadt und der Glasfachschule angestoßen worden. Erste Vorstellungen und Modelle wurden Bürgermeister Raetz und Alexander Krings, gemeinsam mit Wilfried Krings Geschäftsführer des Unternehmens, schon am 4. Dezember 2017 präsentiert. Immerhin 16 Arbeiten hatten es dabei in die Phase der Weiterentwicklung geschafft. Umgesetzt teilweise als Glasmodell oder auch als 3D-Druck, vermitteln die Kunstobjekte eine bessere Vorstellung einer möglichen Realisierung.

Lob für die Studenten

Bürgermeister Raetz hob bei der Eröffnung der Ausstellung hervor, dass alle Entwürfe „künstlerisch hochwertig“ seien. Bei allen Varianten werde erkennbar, dass sich die Schüler mit „der Stadt Rheinbach und dem, was sie ausmacht“ beschäftigt haben. „Alle zeigen ein unglaubliches kreatives Potenzial. Bitte leben Sie das auch weiter aus. Solch kreatives neues Denken brauchen wir auch in Zukunft“, motivierte er die anwesenden Auszubildenden.

Der Leiter des Berufskollegs, Walter Dernach, hob die Praxisnähe hervor: Indem sich die Auszubildenden im direkten Kontakt mit dem Auftraggeber dessen Wünsche und Vorstellungen in die Entwürfe einbeziehen, seien sie näher an ihrem späteren Berufsalltag. Und auch für die Bewerbungsmappen sei die Teilnahme an einem solchen Projekt wichtig.

Exakt 20 Jahre zuvor hatte sich bereits Helmut Nikolaus, damals Leitender Baudirektor des Rheinischen Straßenbauamtes in Euskirchen und Sachkundiger Bürger in Rheinbachs Verkehrsausschuss, für ein gläsernes Gestaltungsobjekt auf dem östlichen Kreisel zur Glasstadt eingesetzt. Der damals vorgestellte Künstlerentwurf wurde aber nie umgesetzt und verschwand irgendwann in irgendeiner Schublade.

Das soll jetzt aber nicht noch einmal passieren. „Wir müssen noch ein bisschen rechnen, es muss ja auch bezahlt werden“, sagte Raetz. Auch die Firma Krings werde sich an der Finanzierung beteiligen und die Pflege des Kreisels dauerhaft übernehmen, so Geschäftsführer Alexander Krings.

Zu berücksichtigen seien auch weitere Elemente wie etwa die Verkehrssicherheit. Und auch der Landesbetrieb Straßen NRW als Baulastträger müsse in die Planungen miteinbezogen werden.

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