Lesung in Rheinbach Krimiautoren sezieren das sündige Rheinland

Rheinbach · Zwölf Schriftsteller lesen in Rheinbach rabenschwarze und mörderische Episoden aus dem neu erschienenen Buch „Zwischen Godorf und Gomorrha“. 23 Krimiautoren aus Rheinbach, Bonn, dem Rheinland und dem Rest der Republik steuerten ihre mörderischen Geschichten aus Kirche und Unterwelt dazu.

 Winrich C.-W. Clasen aus Rheinbach schreibt Krimis unter seinem Pseudonym Paul Schaffrath. FOTO: MARIO QUADT

Winrich C.-W. Clasen aus Rheinbach schreibt Krimis unter seinem Pseudonym Paul Schaffrath. FOTO: MARIO QUADT

Foto: Mario Qquadt

Zur Kirche pflegen Rheinländer seit Generationen ein besonderes Verhältnis – meist eins von Innigkeit geprägtes. Wie es die Menschen entlang des Rheinstroms mit der Einhaltung der Zehn Gebote halten, respektive deren rheinischer Auslegung, darum dreht sich das Buch „Zwischen Godorf und Gomorrha“, welches der Rheinbacher Verleger Winrich C.-W. Clasen jetzt herausgebracht hat.

23 Krimiautoren aus Rheinbach, Bonn, dem Rheinland und dem Rest der Republik haben sich mit der Feder zu den Abgründen dieses mediterranen Region und den dunklen Seiten der Kirche ausgetobt – zwölf von ihnen lesen am Donnerstag, 19 Uhr, in der Rheinbacher Buchhandlung Kayser, Hauptstraße 28.

In dem munteren, 256 Seiten starken Episodenband mit 23 mörderischen Geschichten aus Kirche und Unterwelt geht es um missachtete Gebote, tödliche Sünden und gebrochene Gesetze – wie Mord, Neid, Rebellentum, Wollust oder Hass. Die Geschichten sind stilistisch so unterschiedlich geschrieben wie die einzelnen Autoren alleine von ihrer Herkunft her zu charakterisieren sind. Zum Teil rabenschwarzer Humor darf in dieser Sezierung der ripuarischen Absonderlichkeiten nicht fehlen.

Einer der Zwölf, die ihre morbiden Geschichten vortragen, ist Erster Polizeihauptkommissar Klaus Stickelbroeck. Im Hauptberuf ist der in Kerken am Niederrhein lebende Beamte Dienstgruppenleiter der Düsseldorfer Altstadtwache. „Ich schreibe, seitdem ich schreiben kann“, berichtet der 53-Jährige im Gespräch mit dem GA. Er ist einer der fünf „Krimicops“ – dabei handelt es sich um ein Quintett von Polizisten einer Dienstgruppe, die zusammen Kriminalromane schreiben.

Den Bonner Hauptbahnhof hat sich Stickelbroeck als Kulisse des turbulenten Finales seiner Episode ersonnen. Während der Ostertage kommt ein kunstvolles Ei von unschätzbarem Wert abhanden, und Privatdetektiv Hartmann hat die Aufgabe, dieses Unikat wiederzubeschaffen. „Auf den oder die Täter warten beim Showdown im Bonner Hauptbahnhof ein paar Tricks und Fallen“, verrät Stickelbroeck.

In der illusteren Runde der Autoren, die aus „Zwischen Godorf und Gomorrha“ lesen, ist Klaus Stickelbroeck übrigens nicht der einzige Polizist: Auch Andreas Schnurbusch aus Köln und Hans Helbach aus Bonn kämpfen von Berufs wegen gegen das Verbrechen.

Woher die ach so harmlos daherkommenden Heidi Möhker, Alexa Thiesmeyer und Andrea Z. Rhein die Ideen für brutale Gewalttaten nehmen, die sie in ihren Krimigeschichten erzählen, können die Zuhörer die Autorinnen selbst fragen. Und: Verleger Clasen schlüpft in eine Rolle, die ihm zunehmend gefällt: Er liest eine skurrile Geschichte, die der Rheinbacher unter seinem Pseudonym Paul Schaffrath geschrieben hat.

Die Lesung beginnt am Donnerstag, 29. Juli, um 19 Uhr in der Buchhandlung Kayser, Hauptstraße 28. Der Eintritt kostet vier Euro. Der Episodenband ist im Buchhandel zum Preis von 12,95 Euro erhältlich.

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