13.000 Fahrzeuge am Tag Kreisel sollen Raser auf B266 in Rheinbach stoppen

RHEINBACH · Die starke Nutzung der Durchfahrt Oberdrees belastet die Einwohner. Ortsvorsteher Kurt Brozio will rasch eine Umgehung schaffen. Der Rheinbacher Stadtentwicklungsausschuss spricht sich einstimmig dafür aus.

Durch die Ortsdurchfahrt von Oberdrees quälen sich täglich rund 13.000 Autos und Lastwagen. Noch mehr sind es, wie Ortsvorsteher Kurt Brozio (CDU) feststellt, wenn auf der A61 in Fahrtrichtung Süden Stau herrscht und sich die Stauumfahrer einen Weg über die stellenweise recht enge B266 suchen. Auf Brozios Initiative hin hat der Rheinbacher Planungsausschuss jetzt die Stadtverwaltung einstimmig damit beauftragt, mit dem Rhein-Sieg-Kreis, mit Straßen NRW und mit der Polizei zu sprechen, um die äußerst angespannte Verkehrssituation zu verbessern.

Von der Verwaltung erhielt Brozio die Antwort, dass eine schnelle Abhilfe mit nur zwei Stadtplanern im Rathaus derzeit schwierig zu stemmen sei. Aber: „Im Laufe des Jahres 2019“ solle die Lage geprüft und mit den Planungsträgern gesprochen werden. Brozio bedauerte die personelle Situation der Verwaltung, beklagte aber zugleich, dass „kleine Ortschaften immer hinten runterfallen“. Man sollte Prioritäten anders setzen, denn die Situation habe sich angesichts neuer Baugebiete weiter verschlimmert. „Die Situation ist ernst und sie verschlechtert sich seit Jahren“, sagte Brozio.

Holger Klöß (SPD), Ortsvorsteher von Niederdrees, pflichtete dem Christdemokraten bei. Er werde nahezu täglich auf die angespannte Lage an der Kreuzung von B266 und K61 (Mieler Straße) in beiden Fahrtrichtung angesprochen. Eltern ließen ihre Kinder dort nicht mehr allein zur Schule gehen, sondern verstärkten als deren Chauffeure den Autoverkehr zusätzlich.

Fachbereichsleiterin Margit Thünker-Jansen gab zu bedenken, dass die Stadt nicht selbst aktiv werden könne, um die Situation zu ändern, da die Kommune nicht der Straßenbaulastträger sei. Sie regte an, von verschiedenen Seiten an den Straßen NRW heranzutreten. Auf Anregung des Stadtrats Reinhard Ganten (UWG) kündigte sie eine Prioritätenliste möglicher Maßnahmen bis zur Sommerpause an.

Kreisel und Umgehungsstraßen sollen helfen

Brozio legte selbst einen umfangreichen Maßnahmenkatalog vor: Ein erster Kreisverkehr auf der B266 am südlichen Ortsrand in Höhe des Abzweigs der K65 (Peppenhovener Straße) solle helfen, Raser einzubremsen. Dies sei zugleich ein Mittel gegen die vielen Abbiegeunfälle an dieser Stelle. Und: Zwischen der K65 und der K61 soll eine kleine Ortsumgehung geschaffen werden. Dazu schlägt der CDU-Ratsherr einen weiteren Kreisverkehr an der K65 (Peppenhovener Straße) am Fuß der Rampe zur Brücke über die A61 vor. Die Teilumfahrung (K61n) soll den Verkehr in Richtung Niederdrees, Swisttal-Heimerzheim, B56 Richtung Bonn und insbesondere zum Autobahnanschluss Miel lenken.

Ein dritter Kreisverkehr an der B266 am nördlichen Ortsrand würde laut Brozio die aus Richtung Euskirchen kommenden Autos bremsen. Zugleich würde dieser neue Kreisel eine Variante zur Mieler Straße ermöglichen. Diese binde das örtliche Gewerbegebiet an die B266 an und helfe überflüssige Ortsdurchfahrten zu vermeiden. Die bereits beschlossene Verlegung der Bushaltestelle von der Kreuzung B266/K61 an den neuen Standort zwischen den Hochbeeten würde laut Brozios Plan noch 2019 verwirklicht werden. Im Zuge dessen ist auch ein neuer Fußgängerüberweg vorgesehen. „Diese Verlegung soll dabei helfen, die unübersichtliche Kreuzung in der Ortsmitte für alle sicherer zu machen“, sagte Brozio.

Diese Maßnahmen seien dringend nötig: Brozio warnte, dass laut Untersuchungen allein der Lkw-Verkehr in der Region um ein Drittel zunehmen werde. Auch deswegen sollte das Durchfahrtsverbot für Lkw über 7,5 Tonnen auf der Mieler Straße insbesondere bei Staus auf der A61 besser kontrolliert werden.

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