Rheinbacher Schüler zu Gast in Rhinebeck Konzerte und Poolpartys in den USA

RHEINBACH · Poolpartys, "Big Apple" und vor allem jede Menge Musik standen auf dem Programm der Konzertreise von 107 Rheinbacher Schülern nach Rhinebeck im Staat New York. Die Gruppe bestand aus Schülern aller Jahrgangsstufen des Vinzenz-Pallotti-Kollegs, des Sankt-Joseph-Gymnasiums sowie des Städtischen Gymnasiums. Sie bildeten Chor, Orchester und Big Band.

 Amerikanische und deutsche Schüler mit ihren Betreuern am Fuße des alten Landsitzes Mills Mansion.

Amerikanische und deutsche Schüler mit ihren Betreuern am Fuße des alten Landsitzes Mills Mansion.

Foto: Doug Westcott

Der 1978 gegründete Austausch Rhinebeck-Rheinbach bietet alle fünf Jahre Jugendlichen der drei Rheinbacher Schulen die Möglichkeit, die Vereinigten Staaten zu besuchen, das amerikanische Leben kennenzulernen und die eigene Musik zu präsentieren. Das Motto lautet jedes Mal "Hearts Across The Water - Herzen über das Wasser". Ermöglicht wird der Austausch von einem Rheinbacher Arbeitskreis und diversen Geldgebern, darunter der Lions Club und der Rotary Club sowie das Goethe-Institut.

Die 107 Schüler wurden von 17 Betreuern in die USA begleitet. Unterkunft fanden sie für ihren zweiwöchigen Aufenthalt in Gastfamilien, die teilweise bis zu fünf Schüler aufnahmen. Die jungen Besucher erlebten ein vielseitiges Programm: Neben der Besichtigung des Woodstock-Geländes, auf dem 1969 das legendäre Musikfestival stattfand, freuten sich besonders viele auf den "Big Apple" New York. Highlight dort war der Blick über Manhattan vom Dach des Rockefeller Buildings. "New York - ein Traum ist wahr geworden", schwärmte Schülerin Pia.

Aber auch sportlichen Aktivitäten wie Rollerskating, Bowling und Schwimmen waren angesagt. Neben dem Freizeitprogramm stand vor allem das gemeinsame Musizieren im Vordergrund des Austausches. In drei Konzerten gaben die drei deutsch-amerikanischen Ensembles Klassisches und Modernes zum Besten. Der Chor trat zudem bei einem Baseballspiel zweier lokaler Mannschaften auf. Eine besondere Ehre: Als Zeichen der Freundschaft wurde die Veranstaltung mit"german evening" betitelt. Neben der deutschen Nationalhymne sang der Chor auch das amerikanische "Star Spangled Banner" und erntete dafür lautstarken Applaus.

Einen Tag später, knapp eine Woche nach der Ankunft, traten alle drei Ensembles bei einem Open-Air-Konzert vor dem alten Landsitz Mills Mansion am Fuße des Hudson Rivers auf. Im warmen Licht der untergehenden Sonne bejubelten die amerikanischen Bürger aus Rhinebeck unter anderem Songs von Louis Armstrong und Queen. Den musikalischen Abschluss des Austausches bildete schließlich ein Galakonzert, bei dem die "Silberne Trompete" als Symbol für die deutsch-amerikanische Freundschaft überreicht wurde.

Außerhalb der Konzerte und des regulären Programms genossen die Schüler auch ihre Freizeit. Gastgeber und Gäste trafen sich abends zum Baden im See, veranstalteten Poolpartys und grillten gemeinsam. "Hier ist alles so locker und unkompliziert, man darf mit 16 Jahren Auto fahren, und der Kühlschrank hat eine Eiswürfelmaschine", zeigte Lydia sich vom amerikanischen Lebensstil begeistert. Auch Max war beeindruckt: "Diese alten gelben Schulbusse, die hier überall rumfahren - total cool!"

Mitorganisatorin Gisela Mettig vom Arbeitskreis Austausch war sehr zufrieden mit dem Ablauf der Reise: "Es ist einfach schön zu sehen, wie die Schüler Spaß haben und welche Früchte zwei Jahre Arbeit tragen." Mettig, ehemalige Lehrerin am Sankt-Joseph-Gymnasium in Rheinbach, ist schon seit 25 Jahren dabei. Dieses Jahr war es ihre letzte Teilnahme. Sie betont, dass sie auf eine "wunderbare Zusammenarbeit zwischen Schülern und dem Arbeitskreis" zurückblicke.

Seit 1978 hat der Austausch schon mehr als 1000 Schülern und 800 Familien die Möglichkeit gegeben, Kultur und Alltag in den USA zu erleben. So nahm Andreas Cronenberg schon am ersten Austausch vor 35 Jahren als Schüler teil, dieses Jahr war er nun als Betreuer mit dabei. Nach 14 Tagen hieß es für die deutschen Schüler dann Abschied nehmen. Viele von ihnen fanden neue Freunde, deutsche und amerikanische. Und so wurde auch die ein oder andere Träne bei der Abreise verdrückt.

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