Tribut an eine Musik-Legende Joe-Cocker-Cover in Rheinbach

Rheinbach · „Cocker on the Rocks“ bringt bei der "Kultur im Hof" einen Hauch von Woodstock nach Rheinbach. Wie der echte Joe Cocker ölt Sänger Herbert Gottschlich seine Stimme mit Whiskey.

 Herbert Gottschlich singt Songs von Joe Cocker.

Herbert Gottschlich singt Songs von Joe Cocker.

Foto: Axel Vogel

Durch seine raue und doch gefühlvolle Stimme wurde Joe Cocker mit jedem seiner Songs dem Prädikat „unverwechselbar“ gerecht. Coverbands hat er das Leben damit jedoch nicht leichter gemacht. Wer wie die Ikone aus Sheffield klingen möchte, muss selber über ein Reibeisen anstelle von Stimmbändern verfügen. Über alle anderen fegt die musikalische Naturgewalt, die Cocker bis zu seinem Tod im Dezember 2014 war, hinweg wie ein Orkan.

Einer, der diesem Sturmwind widerstehen kann, ist Herbert Gottschlich. Mit jeder Menge Blues in der Kehle und der Begabung zum Cocker-typischen Krächzen begeisterte der Frontmann der Tribute-Band „Cocker on the Rocks“ am Freitagabend das Publikum von „Kultur im Hof“ in Rheinbach. Der Organisator der Veranstaltungsreihe, Erich Marschall, sollte den Mund nicht zu voll genommen haben, als er bei seiner Begrüßung „einen richtig tollen Abend“ versprach.

Schon der Soundcheck begeistert

Dass „Cocker on the Rocks“ dabei einen „Frühstart“ hinlegten, wirkte sich nicht negativ aus – im Gegenteil. Eine Viertelstunde vor dem offiziellen Konzertbeginn um 19 Uhr spielte die neunköpfige Formation schon beim Soundcheck im Himmeroder Hof groß auf. Mit „Mustang Sally“, einem Cocker-Cover der Stanford Blues Band, zogen sie die zahlreichen Zuschauer vorzeitig auf ihre Seite. Was folgte, war das „Best of“ eines Woodstock-Veteranen, das sämtliche Hits von „Could you be loved“ über „Unchain my heart“ bis hin zu „With a little help from my friends“ beinhaltete.

Zur Cocker-Coverband ist die Band um Gottschlich übrigens im Jahr 2010 geworden. Zuvor hatte die Gruppe lange Jahre unter Namen wie „Riverbyrds“ oder „New Byrds“ firmiert und auch Songs von anderen Künstlern gespielt. Dass sie sich ganz dem Lebenswerk des gelernten Gasinstallateurs Cocker widmen würden, war nicht zuletzt eine Reaktion auf die Wünsche des Publikums. „Wir haben irgendwann gemerkt, dass die Leute immer mehr Songs von Joe Cocker forderten“, erzählte Gitarrist Wolfgang Stahl. Und weil auch bandintern nicht lange verborgen blieb, dass Gottschlichs Stimme eine bemerkenswerte Verwandtschaft zu der von Joe Cocker aufweist, verschrieb man sich voll und ganz dem Mann mit der außergewöhnlichen Bühnengestik.

Das Publikum in Rheinbach dankte es „Cocker on the Rocks“ am Freitag mit tosendem Beifall und Spenden in den Hut. Dabei wurde es mehr als einmal Zeuge, wie Gottschlich seine Stimme auf der Bühne mit Whiskey ölte – ganz so, wie es der echte Joe Cocker einst zu tun pflegte.

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