Neuordnung des Verkehrs Hotel in der Rheinbacher Innenstadt wird abgerissen

Rheinbach · Das Hotel an der Ecke Löherstraße/Vor dem Voigstor verschwindet. Die Grabenstraße soll bald in beide Richtungen befahrbar sein, damit weniger Verkehr über die Hauptstraße rollt.

Das Hotel an der Ecke Löherstraße/Vor dem Voigtstor wird abgerissen. Damit ist der Weg frei für eine Neuordnung des Verkehrs in der Rheinbacher Innenstadt, die auch eine Beruhigung der Hauptstraße beinhaltet. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans für den Bereich Gerbergasse/Grabenstraße hat der Ausschuss für Stadtentwicklung des Rheinbacher Stadtparlaments einen wichtigen Schritt für die Weiterentwicklung der Innenstadt eingeleitet.

Gemäß dem einstimmigen Beschluss vom Dienstag wird dafür das „beschleunigte Verfahren für Bebauungspläne der Innenentwicklung“ ohne Umweltprüfung angewandt. Bei dieser 3. Änderung des rechtskräftigen Bebauungsplans Nr. 40 soll dort eine „zeitgemäße Möglichkeit der innerörtlichen Nachverdichtung“ eröffnet werden.

Vor allem mit der Planung eines Neubaus an der Ecke Löherstraße/Vor dem Voigtstor kann der Weg für eine Verkehrsberuhigung der Innenstadt frei werden. Zugleich erwirbt die Stadt eine kleine Fläche, um den Knotenpunkt so umgestalten zu können, dass sowohl öffentliche Busse als auch Privatwagen den nötigen Platz in dieser scharfen Kurve finden. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Grabenstraße in beiden Richtungen befahren werden kann, was wiederum die Hauptstraße entlasten und dort eine Verkehrsberuhigung ermöglichen würde.

Genug Platz für Fußgänger

Zugleich bleibt an der Ecke genug Platz für Fußgänger. Die jetzige Bebauung dort soll abgerissen und ein neues, dreigeschossiges Gebäude mit einem Mansardendach gebaut werden. Das Erdgeschoss ist für Läden und Büros gedacht, in den Obergeschossen sind 14 Wohnungen vorgesehen. Die zuständige Bereichsleiterin Margit Thünker-Jansen bezeichnete es als „großes Glück“, dass die Stadt so an für den Verkehr benötigte Flächen herankomme. Mit der vorgesehenen Aufteilung wolle man dem Trend entgegenwirken, dass in diesem „Mischgebiet“ zunehmend schwer vermietbare Läden in Wohnungen umgewandelt werden. Zugleich habe ein Investor, der die Liegenschaft erworben hat, Interesse, dies zügig umzusetzen.

Ute Krupp von der SPD sagte, die Planung „kann dazu führen, dass die Hauptstraße endlich verkehrsberuhigt wird“. Zugleich wies sie auf den großen Bedarf an Wohnungsbau im innerstädtischen Bereich hin. Ihr Parteifreund Georg Wilmers fragte nach den auf einem Planungsbild erkennbaren Balkonen, die es an den Nachbarhäusern nicht gebe. Thünker-Jansen antwortete, dass das Baurecht nichts über deren Zulässigkeit aussage. Wilmers machte den „Abschied vom kleinstädtischen Charakter“ der Stadt aus. Es werde höher gebaut als üblich, „optisch gesehen passt sich das nicht so an“, sagte er. Thünker-Jansen wies darauf hin, dass auch in der Nachbarschaft dreigeschossige Häuser stünden.

Der Fraktionschef der Grünen, Joachim Schollmeyer, äußerte sich „erfreut, dass sich dort etwas tut“. Zugleich fragte er nach dem Gesamtbild in der Umgebung. Mit Bezug auf den gegenüberliegenden flachen Friseurladen sagte Thünker-Jansen, die Stadt habe wenig Einfluß darauf, was ein Eigentümer vorhabe.

Vorausschauende Begleitung

Silke Josten-Schneider (CDU) dankte der Verwaltung für vorausschauende Begleitung nicht nur im Hinblick auf den Verkehr, sondern auch auf die Bauleitplanung. Der Ausschussvorsitzende Markus Pütz (CDU) wies darauf hin, dass sich die Öffentlichkeit dazu noch äußern kann.

Das beschleunigte Verfahren sieht vor, den Bebauungsplan im amtlichen Mitteilungsblatt „kultur und gewerbe“ und auf der städtischen Internetseite zu veröffentlichen. Einstimmig folgte der Ausschuss auch einem Antrag der SPD, wonach bei der Erstellung eines Handlungskonzeptes Wohnen 2030 mögliche Maßnahmen, aber auch Hemmnisse bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Rheinbach untersucht werden. Dies solle über die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft des Rhein-Sieg-Kreises geschehen, an der Rheinbach und die Nachbarkommunen beteiligt sind.

Alle Fraktionen waren sich einig, dass man eine entsprechende „Bodenbevorratungspolitik“ betreiben solle, um „sozial steuernd eingreifen zu können“. Auch der Antrag der CDU zum Thema „Junges Wohnen“ wurde einstimmig angenommen. Die Verwaltung soll demnach untersuchen, welche Flächen für „Junges Wohnen“ ausgewiesen oder durch gezielte Sozialkomponenten gefördert werden können. Gemeint sind frei stehende Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser.

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