Kommentar Hoffnung auf Frieden

Rheinbach · Die gestrige Nachricht aus der Domstadt überraschte nicht - allenfalls der späte Zeitpunkt. Denn eigentlich sollte es laut dem Kölner Erzbistum bereits "nach den Sommerferien" eine Entscheidung geben, wie es in der katholischen Kirchengemeinde Sankt Martin weitergehen soll.

Dass in Rheinbach bereits die Herbstblätter fallen, bevor der schwelende Kirchenstreit ein Ende gefunden hat, ist nicht optimal. Gut ist aber, dass der Beschluss gefallen ist.

Gleichgültig, ob sich die Gemeindemitglieder für oder gegen den nicht unumstrittenen Leitenden Pfarrer aussprechen: Mit Andacht und Muße kann niemand am Sonntag in die Kirche gehen oder sich ehrenamtlich in der Gemeinde engagieren, wenn solche Konflikte in Sankt Martin und den anderen zehn Kirchenorten im Raum stehen. Die Gräben waren zu tief, als dass ein anderes Ende des Streits möglich gewesen wäre.

Fachlich ist Pater Damian kaum etwas vorzuwerfen, allerdings ist ihm die Kommunikation entglitten. Der gebürtige Kölner hat sich im Ton vergriffen, was sich für einen Mann Gottes nicht gehört. Ein Segen für die Gemeinde ist, dass die Einsetzung eines Pfarrverwesers eine Phase der Neuorientierung einläutet.

Es ist eine "Entscheidung für Rheinbach" - mit diesen Worten überschrieb das Bistum seine gestrige Erklärung. Es gibt nach dem Machtwort aus Köln eine Hoffnung auf Frieden in der Gemeinde, aber es wird dauern, bis die Gräben geschlossen sind. Ganz so, wie es im Ordensgelübde von Pater Damian vom 15. August 1996 geschrieben steht: "Das Werk der Gerechtigkeit wird der Frieden sein", wählte er als Professspruch. Diese Hoffnung haben die katholischen Gläubigen in Rheinbach auch.

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