Jagd auf Schwarzkittel in Rheinbach Halali im Rheinbacher Wald

RHEINBACH · Jagdhörner erklangen im Rheinbacher Stadtwald: Zu einer Drückjagd auf Wildschweine und Rehe hatten 70 Jäger und Treiber geblasen, um den Wildbestand zu regulieren.

„Sau tot“ und „Reh tot“ erklang es von der Jagdhornbläsergruppe „Drachenfelser Ländchen“ unter Leitung von Arno Krömer. Jäger, Treiber, Hundeführer und Gäste zollten so den erlegten Sauen und Rehen die letzte Ehre. 70 Jäger und Treiber hatten sich zur Drückjagd getroffen.

Ziel war es, den Bestand des Reh- und Schwarzwildes den Gegebenheiten des stadtnahen Reviers anzupassen, um einen gesunden Wildbestand zu erhalten und Wildschäden zu vermeiden. „Die Untere Jagdbehörde hat uns aufgefordert, insbesondere das Schwarzwild stark zu reduzieren“, so die Pächter der Hegegemeinschaft Rheinbacher Stadtwald Gerd Eßer, Guido Kasler, Peter Willers und Christian Schürmann.

Sorgen machen sie sich über die steigende Zahl von Wildschweinen. Gründe dafür seien zum einen das Fehlen von kalten Wintern und reichhaltige Nahrungsquellen wie Eicheln und Bucheckern, aber auch durch den großflächige Anbau von Raps oder Mais. Am Ende der Jagd wurde auf einer Lichtung die Strecke von Sauen und Rehen zusammengetragen und nach waidmännischer Tradition auf Nadelhölzer gebettet.

Die Tiere wurden gleich vor Ort fachmännisch von einem Metzger versorgt. Eine Tierärztin nahm Proben, die beim Veterinäramt untersucht werden. Dann ging die Gesellschaft zum „Schüsseltreiben“ über, dem geselligen Beisammensein nach der Jagd.

Die Durchführung einer solchen Drückjagd erfordert im Vorfeld viel Planungsarbeit. Dabei steht besonders die Sicherheit im Vordergrund. So waren die Jagdpächter und ihre Helfer bereits in aller Frühe unterwegs, um Absperrschilder und Warnhinweise an Straßen und Wanderwegen anzubringen. Jagdleiter Guido Kasler ärgerte sich, dass bei der letzten Drückjagd Unbekannte Hinweisschilder und Absperrungen entfernt hatten. Dadurch würden leichtsinnig andere Gefährdet.

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