zdi-Projekttag in Rheinbach Grundschüler werden Gärtner

Rheinbach · Rund um das Thema "Es grünt und blüht! Pflanzenvielfalt in Rheinbach" stand der zdi-Projekttag in Rheinbach. Dabei beschäftigten sich die Grundschüler mit fleischfressenden Pflanzen, pflanzlichen Farbstoffen und legten eine Wildblumenwiese an.

 Mit fleischfressenden Pflanzen beschäftigten sich die Wormersdorfer Schüler um Lehrerin Bruni Bick (M.) beim zdi-Projekttag.

Mit fleischfressenden Pflanzen beschäftigten sich die Wormersdorfer Schüler um Lehrerin Bruni Bick (M.) beim zdi-Projekttag.

Foto: Axel Vogel

Wer ist der Fliegenmörder? Mit großen Augen und hochkonzentriert untersuchten Dana, Tim und Felix (alle acht und neun Jahre alt) den Tatort in „Fliegenhausen“. Fruchtfliegen waren verschwunden, und keiner wusste wohin. Als mögliche Täter kamen die Schlauch- oder Kannenpflanze, die Venusfliegenfalle und der Sonnentau infrage.

Die drei Schüler der katholischen Grundschule Wormersdorf waren mit ihren 16 Klassenkameraden der 3b und ihrer Lehrerin Bruni Bick sowie ihren Schulkameraden der 3a im benachbarten Klassenzimmer zu Gast im Erzbischöflichen Sankt-Joseph-Gymnasium. Dort machten sie am Mittwoch beim 16. zdi-Projekttag (Zukunft durch Innovation) mit, der in diesem Jahr unter dem Thema „Es grünt und blüht! Pflanzenvielfalt in Rheinbach“ stand. Während die 3a mit Schülerinnen des SJG die Nahrungsaufnahme fleischfressender Pflanzen beobachtete, beschäftigten sich die Mädchen und Jungen der 3b mit Kräuter- und Heilpflanzen.

„Die Klassen aus Wormersdorf werden beide Projekte durchlaufen. Da die Vielfalt der Pflanzen Thema ist, sollen sie sowohl fleischfressende als auch Heilpflanzen kennenlernen“, erklärte SJG-Chemielehrerin Cornelia Otremba. Nicht mehr flugfähige Fruchtfliegen wurden aus dem Eisschrank geholt, und die Kinder beobachteten, wie welche Pflanze das Insekt verschwinden lassen konnte.

Ältere Schülerinnen erklären den jüngeren Zusammenhänge

Als Täter ermittelten die jungen Kommissare die Kannenpflanze, die an ihrem Rande Duftstoffe absondert, um damit die Fliege anzulocken. Der Rand ist glitschig, sodass die Fliege in den Trichter der Pflanze, in dem sich auch Regenwasser sammelt, fällt und ertrinkt. Durch Absondern von Verdauungssäften wird das Tier verspeist. „Das Spannende war die Geschichte – und dass wir den Täter gefunden haben“, freute sich Tim. Eine neue Erfahrung war es auch für die 14-jährige Lisa-Marie, die als Achtklässlerin ihrer Gastgruppe die Zusammenhänge erklärte. „Am Anfang war es ein wenig schwierig, aber dann habe ich mich hineingefunden, und es ging dann gut.“

Spannend verlief der Vormittag im Naturwissenschaftsraum der Gesamtschule an der Villeneuver Straße auch für die Viertklässler der katholischen Grundschule aus Merzbach. Nach einer gemeinsamen Exkursion mit Schülern der Jahrgangsstufe sieben in die nähere Umgebung, um dort wild wachsende Blätter und Blüten zu sammeln, ging es um die Analyse pflanzlicher Farbstoffe. Blätter und Blüten wurden fein säuberlich zerkleinert, in einem Mörser zerstampft, mit Sand, Sonnenblumenöl, Wasser und ein wenig Alkohol zu einem Brei verrührt. „Das sieht aus wie Schneckenschleim“, lachte Edgar (9), der gemeinsam mit Dominik (10) vorsichtig den Pistill im Mörser drehte.

Die beiden Jungen waren konzentriert bei der Sache und warteten auf die nächste Anweisung von Lehrer Thomas Stöcker, Koordinator in Naturwissenschaften an der Gesamtschule. Der Pädagoge verteilte Schulkreide an jede Gruppe. Diese sollte senkrecht in die Masse gesteckt werden. Alwina (10) und Simon (11) beobachteten, wie sich auf der Kreide plötzlich Farbstreifen bildeten.

„Das ist der Farbstoff der Blätter“, erklärte Stöcker. Bereits zum sechsten Mal beteiligte sich die Gesamtschule am Projekttag, und „es ist wieder toll. Durch den zdi-Tag erhalten wir eine finanzielle Zuwendung, sodass wir von dem Geld auch langfristig Geräte für die Schule anschaffen können“, freute sich Stöcker.

Sehr beschäftigt waren auch die 21 Schüler der 1d der Grundschule Sürster Weg. Mit Rechen, Schaufel und Harke trugen sie Moos und altes Gras hinter dem Schulgebäude ab und lockerten den Boden auf. Entstehen soll dort in den nächsten Tagen eine Wildblumenwiese, die wiederum den Auftakt für mehrere, künftige Projekte bilden soll.

Wildblumenwiese als Nahrungsquelle für Bienen

Während die 1d fleißig mit den Vorarbeiten zu ihrem neuen Gärtchen beschäftigt war, sahen sich die Schüler der Klassen 1a und 1c einen Film über Bienen an. „Mit der Anlage der Wildblumenwiese sollen die Kinder den Wachstumsvorgang der Pflanzen verstehen und begreifen, wie wichtig sie für die Bienen sind“, erklärte Lehrerin Ariane Beulmann.

Rund 60 verschiedene Samen werden die Erstklässler in den nächsten Tagen – je nach Wetterlage – säen. Isabelle (7), Nick (6), Zehra (7), Tobias (6) und ihren Klassenkameraden machte die körperliche Arbeit im Freien Spaß, auch wenn es anstrengend war. „Es ist auf jeden Fall besser als Mathe“, meinte Isabelle schmunzelnd.

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