Freiwillige Feuerwehr stellt ihre Arbeit vor Großes Interesse am Rheinbacher Blaulichttag

RHEINBACH · Der Blaulichttag und das Fest zum 40-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr haben viele Neugierige und an der Arbeit der Rettungsdienste Interessierte nach Rheinbach gelockt.

Da war koordinierte Zusammenarbeit der Rettungskräfte gefragt: Zwei Autos waren in einen Unfall verwickelt, die Insassen eingeklemmt. Hunderte von Zuschauern verfolgten die Schauübung dieses Szenarios „VU-Klemm“, so die Abkürzung für Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen im Jargon. Eintreffende Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr der Löschgruppen Wormersdorf und Hilberath und des Rettungsdienstes der Malteser wickelten den Einsatz souverän ab, assistiert von der Jugendfeuerwehr, soweit die Sicherheit dies erlaubte.

Spannend für die Zuschauer ebenso die Demonstration der Absturzsicherungsgruppe am Windmühlenturm und das Ablöschen eines „Brandhauses“ samt Mobiliar. Moderatoren der Feuerwehr erläuterten jeden einzelnen Schritt und machten den Zuschauern so die hohen Anforderungen an die Einsatzkräfte deutlich. Was wiederum auch Verständnis dafür weckte, welches Engagement die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr in Aus- und Fortbildung sowie Einsatzbereitschaft rund um die Uhr für die Allgemeinheit aufbringen.

Der besondere Fokus lag auf der Jugendfeuerwehr und der Nachwuchswerbung. „Gäbe es die Jugendfeuerwehr nicht, gäbe es in Zukunft keine Freiwillige Feuerwehr in Rheinbach mehr.“ Das machte Wehrführer Laurenz Kreuser zum Abschluss des ersten Blaulichttages im Rahmen des 40-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr deutlich.

Anlässlich dieses runden Geburtstages hatten sich neun Jugendgruppen der Löschgruppen im Pokalwettbewerb gemessen. Bei dieser Stadtmeisterschaft des Feuerwehrnachwuchses galt es, drei Aufgaben zu absolvieren: einen Löscheinsatz als standardisierte Übung „FWDV3 Wasserentnahme aus offenem Gewässer über Pumpe mit drei C-Rohren“. Dabei ging es um Korrektheit und Schnelligkeit. Dann gab es noch einen theoretischen Teil mit der schriftlichen Beantwortung von Fragen sowie einen Teil „Knoten und Stiche“.

Fahrzeuge und Einsatzgeräte zum Anfassen

Den Wanderpokal übereichten Bürgermeister Stefan Raetz und Wehrführer Kreuser der ausgelassen jubelnden Jugendgruppengemeinschaft Queckenberg/Neukirchen. Den zweiten Platz belegte Rheinbach 1, den dritten Platz Ramershoven und den vierten Platz teilten sich Oberdrees/Niederdrees, Wormersdorf, Hilberath 1 und Hilberath 2, Flerzheim und Rheinbach 2.

Feuerwehr, Polizei, Rettungs- und Hilfsdienste mit ihren Fahrzeugen und Einsatzgeräten zum Anfassen, Ausprobieren und Kennenlernen erwiesen sich beim Blaulichttag den gesamten Sonntag über als Magnet für Kinder und Erwachsene. Ausgefahrene Drehleitern der Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge, an deren Spitze Fahnen mit dem Stadtwappen wehten, waren schon von weitem zu sehen.

Neben den aktuellen modernen Fahrzeugen war auch eines dabei, das bei den älteren Feuerwehrleuten in guter Erinnerung ist: ein Mercedes LP 338 Pullmann mit Drehleiter DL30h, Erstzulassung im Mai 1964, bis Anfang der 1980er Jahre bei der Berufsfeuerwehr Hagen und anschließend als erste Drehleiter bei der Freiwilligen Feuerwehr Rheinbach bis 1991 im Einsatz. Die Besonderheit: Es hatte eine der ersten hydraulischen Leitern. „Wir dachten, das Fahrzeug wäre in Russland unterwegs“, sagte Wehrführer Kreuser. Tatsächlich war es von zwei städtischen Mitarbeitern aus Bonn gekauft und nach 25 Jahren Standzeit wieder technisch funktionsfähig und verkehrssicher restauriert worden.

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