Doppelkonzert zum Doppelgeburtstag Glasmusiker-Ensemble begeistert in Rheinbach

Rheinbach · Das Glasmusiker-Ensemble Sinfonio di vetro überzeugt bei seinen Konzerten in Rheinbach. Das Duo tritt in der Grundschule St. Martin und im Glasmuseum auf.

Dass anlässlich großer Jubiläen umfangreiche Begleitprogramme auf die Beine gestellt werden, ist bekannt. Dass aber die Reihe der Sonderveranstaltungen im Rahmen des Glasjahres nun einen solch glänzenden Abschluss fand, ist außergewöhnlich und dem Gastspiel des international bekannten Weltklasse-Ensembles Sinfonia di vetro zu verdanken.

Bei ihrem Auftritt in der katholischen Grundschule Sankt Martin und bei der überaus gut besuchten Abendveranstaltung in der Mensa der Glasfachschule zogen die beiden Glasmusiker Philipp Marguerre und Sebastian Reckert die Besucher mit ihrem Repertoire von barocker bis zeitgenössischer Kompositionen in ihren Bann.

„Das Wasser ist hier besonders gut“, zollte Sebastian Reckert dem kühlen Nass, das durch die Rheinbacher Leitungen fließt, seine Anerkennung. Was für den hiesigen Bürger eher nebensächlich ist, ist für Sinfonia di vetro entscheidend, da die Instrumente mit nassem Finger angestrichen werden.

„Für das Spiel kommt es auch auf die Temperatur und den Kalkgehalt an“, erläuterte Reckert, dessen Vater Sascha nicht nur der Gründer des Ensembles ist, sondern der als Instrumentenbauer auch für die Renaissance der Glasmusik gesorgt hat.

Das Verrophon – gebildet aus dem französischen „verre“ für Glas und dem griechischen „phon“ für Klang –, das Sascha Reckert in den 1980er Jahren als Weiterentwicklung der im 19. Jahrhundert populären Glasharmonika geschaffen hat, stand im Mittelpunkt der Rheinbacher Konzerte und beeindruckte in seinem Erscheinungsbild nicht nur die Grundschüler an der Bachstraße.

In dem Gastspiel, das durch die Bezuschussung des Rotary Clubs Bonn-Rheinbach und des Lions Clubs Bonn-Rhenobacum möglich war, kamen die Kinder nicht nur in musikalischen Genuss, sondern erhielten auch viele Hintergrundinformationen.

Eindrucksvoll für sie war, dass die Musiker spontan auf die Wünsche nach moderner Musik eingehen konnten. „Alle meine Entchen, Der rosarote Panther und Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ wurde hier von allen mitgesungen“, freute sich Schulleiterin Maria Orth über den außergewöhnlichen Besuch.

Publikumsnah und erfrischend offen zeigten sich Marguerre und Reckert auch bei der Abendveranstaltung im Glasmuseum, bei der sie nicht nur Klassik von Mozart und Bach zum Besten gaben. Kompositionen zeitgenössischer Musiker wie Andreas Orwat – selbst ehemaliges Ensemblemitglied – und Garry Eister, mit dem Marguerre in freundschaftlichen Kontakt steht, wurden geboten.

Große Aufmerksamkeit erhielt auch das Werk des Komponisten Michael Denhoff, der aus Bonn angereist war und durch den der Kontakt zwischen dem Ensemble und Arnd Pötter von den Freunden edlen Glases überhaupt erst zustande gekommen ist, der das Konzert in Rheinbach ermöglichte.

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