Verkehrssicherheit bei Rheinbach Gefahr beim Auffahren auf die L 493

Rheinbach · Viele halten sich auf der Ortsumgehung nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 Stundenkilomtern. Die Christdemokraten setzen sich für Tempo 50 ein, um Pkw und Fahrradfahrer das Auffahren zu erleichtern.

 Schwerer Unfall auf L493 Ecke Hirschmannstraße/Schornbuschweg mit einem schwerstverletzten Ebiker.

Schwerer Unfall auf L493 Ecke Hirschmannstraße/Schornbuschweg mit einem schwerstverletzten Ebiker.

Foto: Axel Vogel

Wenn Joachim Weiß morgens mit seinem Kleinbus aus der Hirschmannstraße im Rheinbacher Rodderfeld auf die dort vierspurige L 493 einbiegt, muss er den noch kalten Motor oft heftig fordern. Denn auf der Ortsumgehung wird an dieser Kreuzung, an der auch der Schornbuschweg aus Richtung Palmersheim (Monikastraße) mündet, häufig schnell gefahren. Viele Autofahrer halten sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung, die hier bei 70 Stundenkilometern liegt, manche kämen mit Tempo 100 angebraust, schätzt Weiß.

Der Pensionär bringt mit seinem Bus behinderte Kinder zur Schule. Von einem Unfallschwerpunkt will er aber nicht sprechen, genauso wenig wie die Polizei und Kommunalpolitiker. Kürzlich kollidierte dort ein 70-jähriger E-Bike-Fahrer mit einem Auto. Er liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Den Unfall habe er aber selbst verursacht, wie der Bonner Polizeisprecher Simon Rott auf Nachfrage des General-Anzeigers sagt.

Wer auf einer Fahrradtour vom Monte Mare kommend links in Richtung Monikastraße abbiegen will, kennt das Problem. Zwar gibt es eine Verkehrsinsel auf der Fahrbahnmitte, doch handelt es sich nicht um einen Fußgängerüberweg. Der Autoverkehr hat Vorrang. Man muss aufpassen und sich sputen. Nach Rotts Auskunft haben sich dort 2016 bisher zwei Unfälle ereignet – wie meistens wurde die Vorfahrt missachtet. 2015 hatte es einen Leichtverletzten dort gegeben, in den Jahren 2011, 2013 und 2014 waren es laut Polizeisprecher vier. Weiß sähe an der Stelle gerne einen Kreisverkehr. Der würde die Kraftfahrzeuge bremsen und das Einbiegen erleichtern. Aber diese Lösung ist als zu teuer verworfen worden.

Das weiß auch der CDU-Fraktionsgeschäftsführer im Stadtparlament, Ulrich Sander. Seine Fraktion hatte sich deshalb für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer eingesetzt, doch der Landesbetrieb Straßenbau NRW spielte nicht mit. „Wir versuchen das wieder zu ändern“, kündigte Sander eine neue Initiative mit diesem Ziel im Stadtparlament an. Denn nun komme auch noch die Flüchtlingswohnanlage Schornbuschweg dazu, die ein erhöhtes Fußgänger- und Radfahreraufkommen erwarten lasse. Für sie sei eine Ampelanlage geplant. Jedoch nicht unmittelbar an der Kreuzung, sondern 100 Meter weiter Richtung Schwimmbad, wie Bernd Aulmann vom Landesbetrieb auf Anfrage mitteilte. Diese Ampelanlage werde durch die Stadt Rheinbach errichtet. „Ob dort eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer eingerichtet werden soll, wird noch unter den zuständigen Stellen abgestimmt“, schrieb Aulmann. Bis auf Weiteres muss Weiß seinen Kleinbus also quälen, wenn er auf die L 493 einbiegt.

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