Deutsches Sportabzeichen Ganten legt 60 Mal Auszeichnung in Gold ab

Rheinbach-Todenfeld · Die Prüfung zum Sportabzeichen ist bei Reinhard Ganten aus Rheinbach-Todenfeld ein fester Termin im Jahresplan. Seit 60 Jahren legt er es ab – jedes Mal in Gold.

 Reinhard Ganten aus Todenfeld hat in den vergangenen 60 Jahren in jedem Jahr die Prüfungen zum Deutschen Sportabzeichen abgelegt – und das immer in Gold. FOTO: AXEL VOGEL

Reinhard Ganten aus Todenfeld hat in den vergangenen 60 Jahren in jedem Jahr die Prüfungen zum Deutschen Sportabzeichen abgelegt – und das immer in Gold. FOTO: AXEL VOGEL

Foto: Axel Vogel

Körperliche und geistige Fitness, gepaart mit Ehrgeiz, Ausdauer und Willenskraft, sind kein Privileg allein der Jugend. Das stellt Reinhard Ganten, Jahrgang 1939, besonders eindrucksvoll unter Beweis. Seit 60 Jahren hat er in jedem Jahr die Prüfungen zum Deutschen Sportabzeichen abgelegt – jedes Mal in Gold. Seine Motivation: „Ich treibe einfach gerne Sport, sonst würde ich es nicht machen. Und der Anreiz zum Training liegt in der Dokumentation der Leistung mit dem Sportabzeichen.“

Der promovierte Jurist ist stolz, dass seine „Leistung mit zunehmendem Alter nicht schlechter“ geworden ist. Ganz im Gegenteil: Die Anforderungen für das Goldabzeichen erfüllt er locker: 200 Meter Schwimmen schafft er in 5,47 Minuten, und liegt damit deutlich unter dem zeitlichen Limit für Gold von 6,05 Minuten. In der Disziplin Kraft wirft er den zwei Kilogramm schweren Medizinball 10,80 Meter weit, für Gold würden indes schon 8,50 Meter reichen. Auch bei der Schnelligkeit setzt Ganten Maßstäbe: 25 Meter Schwimmen in 22,42 Sekunden, für Gold reichten 33,5 Sekunden. Und schließlich schafft er 37 Mal Seilspringen, wobei die Grenze für Gold bei 18 Mal liegt.

Das alles kommt nicht von ungefähr. Nicht allein, dass Vater und Mutter schon sportlich waren, sein Vater hatte sich als Jugendlicher schon intensiv mit Gerätetraining beschäftigt, erzählt der Todenfelder Ortsvorsteher. Zwischen ihm und seinem zwei Jahre älteren Bruder Hans, ebenfalls Jurist, sei schon früh ein „interner“ sportlicher Wettstreit ausgetragen worden. „Wir haben immer einen Sieben-Kampf gemacht“, sagt Ganten. Dabei durfte jeder zwei Disziplinen wählen, drei neue kamen jeweils hinzu, die sie dann jeweils im Laufe des Jahres trainierten. Mal Speerwerfen, mal Schleuderball, in jungen Jahren auch Hochsprung. Während beide Brüder im 100-Meter-Lauf gleich gut waren, wie Ganten zurückblickt, hatte jeder seine persönlichen Königsdisziplinen: „Beim 100-Meter-Schwimmen hatte Hans nie eine Chance gegen mich.“

Früher hat der Jurist, der in seinen letzten Berufsjahren im Europäischen Patentamt Den Haag tätig war, auch aktiv Triathlon gemacht und damals sogar den „Internationalen Todenfelder Triathlon“ ins Leben gerufen. „International, weil beim ersten Mal ein australischer Freund dabei war“, erinnert sich Ganten schmunzelnd.

Auch seine Kinder sind sportlich. Während sein Sohn ebenfalls Triathlet ist, spielt seine Tochter Volleyball, tanzt und boxt. Dokumentiert ist nicht nur der jeweilige Sieger des jährlichen Sportwettkampfs der Ganten-Brüder. Auch die Urkunden all seiner 60 Deutschen Sportabzeichen in Gold hat Reinhard Ganten aufgehoben und in ein Buch binden lassen.

Im Rahmen der Sportlerehrung des Rhein-Sieg-Kreises wurde Ganten gemeinsam mit zwei weiteren „Viel-Wiederholern“ des Deutschen Sportabzeichens geehrt: Helga Eckstein, ehemalige Diplom-Sportlehrerin, die ebenfalls 60 goldene Sportabzeichen aufweisen kann, und Hans-Peter Kipp, Oberstleutnant a. D., der bereits 50 Mal das Deutsche Sportabzeichen in Gold erreicht hat.

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