Bürgerinitative für mehr Sicherheit Forderung nach Tempo 30 in ganz Altendorf-Ersdorf

Meckenheim/Rheinbach · Die L471 in Altendorf-Ersdorf dient vielen Autofahrer als Ausweichmöglichkeit bei erhöhtem Verkehrsaufkommen auf der A61. Eine im vergangenen Jahr geformte Bürgerinitiative setzt sich für mehr Sicherheit durch Geschwindigkeitsbegrenzung ein.

Für die Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) L 471 ist es eine Art Lehrstück in Sachen Demokratie. Die im vergangenen Jahr formierte Gruppe setzt sich vehement für mehr Sicherheit für Fußgänger, Schulkinder, Radfahrer und Anwohner an der viel befahrenen L 471 in Altendorf-Ersdorf ein. Insbesondere, wenn sich auf der parallel zur Ortsdurchfahrt des Doppelortes verlaufenden A 61 der Verkehr gen Süden staut, verlassen viele Auto- wie Lastwagenfahrer die Autobahn und suchen sich eine alternative Stauumfahrung – etwa über die L 471.

„Immer noch ist die Verkehrssituation in Altendorf-Ersdorf unverändert“, findet Claudia Mehlan von der BI L 471. Dabei haben die Menschen aus Altendorf und Ersdorf ein ganzes Paket an Ideen für mehr Sicherheit zusammengetragen und ein um das andere Mal den Vertretern der Meckenheimer Stadtverwaltung, der Ratsgremien, des Landesbetriebs Straßen NRW und der Polizei vorgestellt. Was der Landesbetrieb als Eigentümer der Landesstraße zu den Vorschlägen zur Verkehrsberuhigung sagt, sorgte jetzt im bei den Mitgliedern des Meckenheimer Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt sowie bei den BI-Mitgliedern im Zuschauerraum für lange Gesichter und reichlich Unverständnis.

Zuletzt Anfang Mai hatten sich Behördenvertreter von Verwaltung, Polizei und Landesbetrieb in Altendorf-Ersdorf getroffen, um über Möglichkeiten für mehr Sicherheit zu beraten. An fünf Stellen sind Veränderungen angedacht, berichtete Marcus Witsch, Leiter des Fachbereichs für Verkehr und Grünflächen. Am Ortseingang von Ersdorf soll es eine bauliche Veränderung geben, wenn dort gleichzeitig der barrierefreie Umbau der dortigen Bushaltestelle erfolgen soll.

Nur, so Witsch: „Es liegt uns noch keine Kostenzusage von Straßen NRW vor.“ Die Planung und die Baukosten müsste die Stadt Meckenheim ohnehin übernehmen, der der Landesbetrieb angekündigt hatte, über die Planungskapazitäten derzeit nicht zu verfügen. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten bekäme die Kommune diese Vorleistungen allerdings anteilig rückerstattet, berichtete der Fachbereichsleier.

Keine guten Argumente sehe der Landesbetrieb für eine Tempo-30-Lösung an der Ersdorfer Kirche. Denn: Eine Tempomessung mittels Seitenradarmesssystem habe ergeben, dass die passierenden Fahrzeuge im Schnitt mit Tempo 35 an der Stelle unterwegs sind. Eine zusätzliche Querungshilfe sei laut Landesbetrieb an dieser Stelle aus Platzgründen nicht möglich, so Witsch. Durchführbar sei hingegen die Verbreiterung von Gehwegen auf der L 471. Denn: An einigen Stelle ist die Ortsdurchfahrt breiter, als sie sein müsste.

Ein Streitthema ist die Einrichtung eines Kreisels in Altendorf. Die Aktiven der Bürgerinitiative schlagen einen Kreisverkehr an der Kreuzung Burgstraße/Ahrstraße und Meckenheimer Straße vor, an dem die Fahrzeuge zwangsläufig ihr Tempo reduzieren müssten. Solch einen Kreisel sieht der Landesbetrieb als problematisch an, da die Zuführungen zum Kreisel mitunter weit auseinanderliegen. Außerdem sei die Stelle nicht als Unfallschwerpunkt bekannt. Wenig spreche gegen eine Querungshilfe in der Höhe der Gaststätte „Ohm Hein“. Aber auch hier müssten die Planungs- und Bauleistungen von der Stadt übernommen werden.

Eine Verbesserung bezüglich des Lastwagenverkehrs in dem Doppelort hat Ferdinand Koll, CDU-Ratsherr und Ortsvorsteher von Ersdorf, festgestellt. Seitdem am Kreisel der A 61-Ausfahrt Rheinbach das Durchfahrtverbotsschild für Lastwagen verändert worden ist und die Polizei dort stichprobenartig kontrolliert, habe das Aufkommen von falschfahrenden Lastern in den vergangenen Wochen erkennbar abgenommen. Er hoffe, dass dies auch so bleibe.

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