Mundartführung durch Rheinbach Explosion im Chemiesaal und „jet ze müffele“

Rheinbach · Der Rheinbacher Stadtrat hat eines der närrischen Gebote des Rheinbacher Dreigestirns erfüllten. Es lautete sinngemäß: „Verbrechen, Skandale und Geschichten: Mundartführung durch Rheinbach".

 Gemeinsam auf Tour bei der Mundart-Führung durch Rheinbach mit den Tollitäten und den Ratsmitgliedern Bernd Beißel (rechts neben Prinz Jörg III.), Lorenz Euskirchen (links neben Jungfrau Jolanda I.) und Karsten Logemann (rechts).

Gemeinsam auf Tour bei der Mundart-Führung durch Rheinbach mit den Tollitäten und den Ratsmitgliedern Bernd Beißel (rechts neben Prinz Jörg III.), Lorenz Euskirchen (links neben Jungfrau Jolanda I.) und Karsten Logemann (rechts).

Foto: Axel Vogel

Von Caesar über die Gründung des Gymnasiums bis hin zum aktuellen Biwak der Stadtsoldaten brauchte die Rheinbacher Geschichte mehr als 2000 Jahre, aber der Rheinbacher Stadtrat schaffte die rasante Zeitreise in etwa einer Stunde – und die Kommunalpolitiker erfüllten damit eines der närrischen Gebote des Rheinbacher Dreigestirns, das da sinngemäß lautete: „Verbrechen, Skandale und Geschichten: Mundartführung des Stadtrats durch Rheinbach. Fraktionszwang und Wahrheit fakultativ.“

Vom Parkplatz am Grindel bis zum Pallotti-Kolleg führte die Tour unter dem Titel „Kumm loss mer schwaade“, die die Stadtratsmitglieder Bernd Beißel, Lorenz Euskirchen und Karsten Logemann organisiert hatten, um das in der Proklamationssitzung des Dreigestirns erlassene Gebot zu erfüllen.

Und das gelang ihnen auf gleichermaßen informative wie launige Art: Die rund zwei Dutzend Interessierten, darunter natürlich auch die Tollitäten im vollen Ornat, erfuhren historische Fakten ebenso wie persönliche Erinnerungen stilecht auf Rheembacher Platt. Während FDP-Ratsherr Lorenz Euskirchen die Einflüsse des Römischen Reichs auf die Glasstadt umriss und den Spuren des Römerkanals und der Stadtmauer folgte, ließ CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Beißel eigene Jugenderinnerungen einfließen und damit die jüngere Stadtgeschichte aufleben.

Dabei erfuhr man auch über langjährige Ratskollegen noch etwas Neues, wie FDP-Fraktionsvorsitzender Karsten Logemann in der Uniform der Prinzengarde Rheinbach feststellte.

Denn Bernd Beißel gewährte auch persönliche Blicke hinter die Kulissen. So schilderte er, als Gymnasiast im Chemiesaal für eine spektakuläre Explosion mit glücklicherweise glimpflichem Ausgang mitverantwortlich gewesen zu sein. Wo sich früher am besten „jet müffele“ ließ – nämlich im erlesenen Restaurant „Kupferkanne“ – und dass es 20 Kneipen gab, war ebenso Bestandteil des Rundgangs wie die Anordnung traditioneller Handwerksbetriebe entlang der damals noch gepflasterten Hauptstraße.

So sorgten Historisches und Verzällche für eine kurzweilige Mundartführung, die beim Biwak der Stadtsoldaten in der Raiffeisenpassage gemütlich ausklang. Das Rheinbacher Dreigestirn bedankte sich für die Erfüllung des närrischen Gebots mit Bützchen und Orden.

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