Autos fahren mit Wasserstoff Energie sparen am Klimatag in Rheinbach

RHEINBACH · Der Klimatag der Klima-Region Rhein-Voreifel zeigt im und am Himmeroder Hof in Rheinbach, wie sich Energie einsparen lässt. Viele der Lösungen sind leicht umsetzbar.

 Am Himmeroder Hof zeigt Fachfrau Charlotte Seyda (r.) Fariha und Farkat (M.), wie eine Solarzelle einen Propeller antreiben kann.

Am Himmeroder Hof zeigt Fachfrau Charlotte Seyda (r.) Fariha und Farkat (M.), wie eine Solarzelle einen Propeller antreiben kann.

Foto: Axel Vogel

Der Sommer 2018 war in Mitteleuropa ein Sommer der Superlative – leider nicht im besten Sinne. Eine extrem lange Hitzeperiode und parallel dazu monatelang ausbleibender Regen. Die Dürre sorgte für ausgetrocknete Böden und Flüsse. Ernteschäden und -ausfällen in der Landwirtschaft sind die Folge. Übergangslos das andere Extrem: In Italien überfluten Wassermassen Dörfer und Städte. Die Zweifler und Leugner des Klimawandels sind längst widerlegt durch die Wissenschaft: Der Mensch beeinflusst das Klima maßgeblich.

Die Erde erwärmt sich, weil Menschen übermäßig CO2 in die Atmosphäre blasen. Höchste Zeit also zu handeln. Auch auf regionaler, kommunaler und persönlicher Ebene. Beim Klimatag für die sechs linksrheinischen Kommunen lieferte die ehrenamtliche „Projektgruppe Energie und Klima“ der Region Klima-Region Rhein-Voreifel unter Leitung von Hermann Schlagheck zusammen mit dem interkommunalen Klimaschutzmanager Tobias Gethke und Kooperationspartnern eine Vielzahl von Beispielen, wie jeder einzelne etwas tun kann.

Möglichkeiten, die Wärmeverluste bei älteren Häusern durch energetische Sanierung zu verbessern, zeigte zum Beispiel Energieberater Wolfgang Rösler auf. Denn über ungedämmte Dächer gehen bis zu 20 Prozent der Wärme eines Hauses verloren, über Fenster und Wände jeweils bis zu 25 Prozent. Die Vorteile von Dämmung über die Vermeidung von Energieverlusten hinaus: ein gedämmtes Dach verbessert auch im Sommer den Wärmeschutz und bei gedämmten Wänden nimmt das Schimmelrisiko in den Räumen ab. Während Stefanie Meilinger in ihrem Vortrag „Elektromobilität – brauchen wir wasserstoffbetriebene Fahrzeuge?“ sprach, konnten sich die Besucher des Klimatages auf dem Himmeroder Wall in Gesprächen über verschiedene Elektro- und Wasserstoffmobile informieren.

Energieberater Rösler wies neben den CO2-Vorteilen seines gebraucht gekauften elektrischen VW-Up hin, sondern rechnete auch die Kostenvorteile vor: gebraucht gekauft für 15 000 Euro, komme er auf rund vier Euro Stromkosten je hundert Kilometer, verglichen mit den Kosten für ein benzingetriebenes Fahrzeug von rund acht Euro für die gleiche Strecke ein finanzieller Vorteil. „Das lässt sich durchaus darstellen“, so sein Fazit. Der Toyota Mirai hat als reines Wasserstofffahrzeug eine Reichweite von 500 Kilometern, wie ein Mitglied der Projektgruppe aus Swisttal, der seinen Namen nicht nennen wollte, erläuterte. Betankt werde er mit reinem Wasserstoff. Über eine Brennstoffzelle wird Strom erzeugt, der den Motor antreibt. Drei Wasserstoff-Tankstellen gebe es in der Region: am Köln-Bonner Flughafen, in Frechen und in Koblenz-Rübenach. Bis 2023 soll das Tankstellennetz auf bis zu 400 ausgebaut werden.

Parallel zu den Veranstaltungen für die Erwachsenen, die im Anschluss verschiedene Projekte in der Region besichtigten, beschäftigten sich am Klimatag ein Dutzend Kinder im Naturparkzentrums unter der Leitung von Charlotte Sayda mit Versuchen und Spielen zum Thema Sonnenenergie.

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