Kommentar zur Bebauung des Majolika-Geländes Ein ganz neues Veedel

Meinung | Rheinbach · Das ehemalige Majolika-Gelände in Rheinbach in Wohnraum zu verwandeln, bietet viele Vorteile, findet GA-Redakteur Mario Quadt. Doch das Projekt dürfe nicht zum Veedel nur für Reiche mutieren.

 Rund 500 Bürger sollen in ein paar Jahren in Wohnungen auf dem ehemaligen Majolika-Gelände unterkommen.

Rund 500 Bürger sollen in ein paar Jahren in Wohnungen auf dem ehemaligen Majolika-Gelände unterkommen.

Foto: Axel Vogel

Was dort zwischen Keramiker- und Aachener Straße in Rheinbach geschieht, kann sich sehen lassen. Letztlich entsteht durch den Wegfall des früheren Fabrikgeländes ein ganz neues Viertel in bester Innenstadtlage und mit bestmöglicher Verkehrsanbindung. Wer in diesem neuen Veedel lebt, muss sich am Bahnhof keinen Parkplatz suchen. Er kann zu Fuß zum Haltepunkt der Voreifelbahn und zum Busbahnhof gehen – besser geht es kaum.

Wichtig bei dem für Rheinbach bedeutsamen Großprojekt ist die Vielfalt der Wohnmöglichkeiten. Klar ist, dass das neue Veedel für nahezu jeden Geldbeutel erschwinglich sein muss und kein Viertel sein darf, zu dem nur obersten Gehaltsstufen exklusiver Zutritt gewährt wird.

Die Baustruktur des geplanten Areals mit ihren mehrgeschossigen Häusern lädt doch dazu ein, dass die Menschen in dem neuen Viertel, gleich welchen Alters oder welcher Gehaltshöhe, aufeinander achtgeben, um – gewiss nicht selten nach langer Suche auf dem Markt – gemeinsam im neu geschaffenen Wohnraum zu leben. Es ist kein Geheimnis, dass gerade der eher erschwinglichere Wohnraum in Rheinbach rar gesät ist. Solch ein neues Veedel bietet die einmalige Chance, nicht nur Penthouselofts mit Panoramablick bis in die Eifel zu schaffen, sondern auch Wohnungen für diejenigen, deren Aussichten zwischen Daumen und Zeigefinger begrenzter sind.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort