Abkühlung Diese Eissorten sind in der Region gefragt

Rheinbach/Meckenheim/Swisttal · Eis geht eigentlich immer. Aber besonders natürlich bei Hitze. Eiskreationen mit Joghurt, Früchten und Salzkaramell sind an heißen Tagen die begehrtesten Abkühlungen auch in den Eiscafés der Region.

Die Hundstage sind vorbei, der Zenit des Sommers ist überschritten, sagen die Meteorologen. Für unsere Eistesterin Louisa (9) ist das kein Grund, an verführerischen Eisschöpfungen achtlos vorbeizugehen. „Eis ist immer gut“, findet sie und unterstützt uns gerne, der erfrischenden Leckerei in der Region auf den Grund zu gehen. Aber was macht eigentlich ein gutes Eis aus?

„Die Zutaten natürlich“, findet Christoph Nolden vom Eiswerk in Rheinbach. Als Chef steht er immer selbst in der Eisküche und rührt nur das an, wovon er überzeugt ist. Bei Fruchteis sind das zum Beispiel Milch, pures Fruchtmus und so wenig Zucker wie möglich, um den fruchtigen Geschmack nicht zu übertünchen. Neben den klassischen Sorten produziert er vielfältige Eigenkreationen, immer ohne Zusatzstoffe. Salzkaramell sei in dieser Saison bisher das Beliebteste gewesen.

Egal ob griechischer Joghurt mit Walnüssen und Früchten, Sanddorn-Schmand oder Mocca –, beliebt seien die Varianten bei Mann, Frau und Kind gleichermaßen. Allerdings hielten sich die Genießer im höheren Alter mit ihrer geschmacklichen Experimentierfreude eher in der Nähe der klassischen Sorten wie Schoko, Haselnuss oder Himbeere auf. An den Hundstagen waren sich aber alle Generationen einig: Erfrischendes Fruchteis sollte es sein. Unsere Eistesterin zeigt sich überrascht und begeistert: „Das schmeckt fast so wie die echte Himbeere vom Strauch“, findet sie.

Einige Meter weiter an der Hauptstraße ist das klassische Vanilleeis ihrer Meinung nach „mal wirklich wie Vanille.“ Eisküchenchef Nejat Özduran verwendet bei Marco Polo Biomilch als Grundlage für die von seinen Reiseerfahrungen inspirierten Kreationen. Zwanzig Sorten seien sowohl im Sommer als auch im Winter im Programm, klärt uns Neje Karaoglu an der Theke auf. „Im Sommer experimentiert der Chef auch gerne, weil man da mehr anbieten kann.“

Macadamia, Mandel-Holunder und Zedereis

Cheese-Cake-Sorten mit Sanddorn oder Pistazie stehen in diesem Jahr ganz hoch im Kurs. Allerdings schwenkten die meisten Genießer gerade an den ganz heißen Tagen auf eine der drei Joghurtsorten Natur, Joghurt-Mango oder Joghurt-Johannisbeere um. „Das erfrischt eben am besten“, findet auch sie selbst. Einen echten Trend kann sie nicht ausmachen: „Die Leute probieren auch gerne mal etwas Neues.“ So komme die neue Kombination à la Chef, Zitrone-Limette-Minze, in diesem Jahr sehr gut an.

Zitronen- und Limetten-Kombinationen stehen auch bei Luca Carpené in Meckenheim hoch im Kurs. Mit 20 Jahren Erfahrung kennt er die Trends und die Lieblingssorten der Gäste. „Die klassischen Varianten sind natürlich immer dabei“, erklärt er. „Aber wir probieren jedes Jahr auch etwas Neues aus.“ Macadamia, Mandel-Holunder und Zedereis stehen in diesem Sommer auf den Schildern im Eiscafé Forum und erfreuen sich großer Beliebtheit. Viele der Kinder wollen indes lieber Kaugummieis. Unabhängig davon setzt Carpené neben fantasievollen Sommersorten auf ein beachtlich breit gefächertes Programm frischer Früchte.

„Wir passen das immer an die frischen Angebote an“, erklärt er. „Dann kombinieren wir das Frischeste, was am Markt ist.“ Appetitlich um und auf den Eissorten drapiert, verlocken Obst und die kühle Erfrischung auch unsere Testerin. Ein längeres Statement als „lecker“ kann man ihr allerdings nicht abringen, zu sehr ist sie mit Genießen beschäftigt.

Apfel-Basilikum und Blauschimmel-Birne

Wenn Konstantin Wegener vom Café Amorini in Heimerzheim in seiner Eisküche verschwindet, ist er in seinem Element. Dreimal in der Woche tüftelt er dort an neuen Rezepturen, mischt, rührt, fügt Obst hinzu. „Ich lasse mich gerne vom Süden inspirieren“, sagt er und deutet auf den Kübel, in den er Orangeneis mit Lavendel gefüllt hat. Auch die Sorte Apfel-Basilikum sei sehr erfrischend in diesen heißen Tagen. Wegeners Eis-Philosophie: „Ich versuche, Produkte zu verwenden, die man sonst nicht im Eis vermuten würde.“ So hat er jetzt beispielsweise die Kombination Blauschimmel-Birne produziert. Und diese mutigen Kreationen kommen bei den Kunden sehr gut an. „Es kommen viele Leute, die haben Spaß an diesen neuen Geschmacksrichtungen“, sagt er.

Ebenso fänden sich aber Kunden, die „stets die gleichen Sorten wählen“. Wegener selbst verspeist am liebsten Vanille, weil man diese Sorten mit allen anderen Sorten kombinieren könne. Vanille liegt auch auf der Beliebtheitsskala seiner Kunden weit vorne, vor den Sorten Nuss und Erdbeere. Seine Frau Elisabeth Wegener sagt, Frauen bevorzugten Frucht- und Joghurtsorten, Männer eher Milcheis. Und bei Kindern sei die Sorte Cookies der Favorit.

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