Tomburg-Kaserne Rheinbach Die Soldaten wurden schwach

RHEINBACH · Die Schmach des vergangenen Jahres konnten die Verteidiger der Tomburg-Kaserne nicht auf sich sitzen lassen. Anstelle eines donnernden Schusses war der Kanone nur ein dezentes "Püffchen" mit einem Rauchwölkchen entwichen. "Letztes Mal ist unsere Strategie daneben gegangen. Dieses Jahr werden die Angreifer eine Überraschung erleben", kündigte Kasernen-Kommandant Oberstleutnant Matthias Ansperger am Freitag an.

 Die versammelte Jeckenschar hat sich vor Wolfgang Renner und seinen Mannen postiert.

Die versammelte Jeckenschar hat sich vor Wolfgang Renner und seinen Mannen postiert.

Foto: Kohls

Schon bevor sich aus der Ferne der Angriff der geballten uniformierten Kräfte des gesamten Rheinbacher Stadtgebietes ankündigte, ließen die Verteidiger die Muskeln spielen: Die Kommando-Lafette bekam an den Flanken Verstärkung, die geräuschvoll Kamelle über den Zaun in die wartende Menge schoss.

Besonders demoralisierend für die Angreifer: Die Verteidiger unter dem Kommando des Standortältesten Brigadegeneral Wolfgang E. Renner setzten Gefechtslärm ein - eingespielt über große Lautsprecher. Die Karnevalisten hielten zunächst das Spiel des Musikzugs der Stadtsoldaten dagegen und sammelten sich mit ihren kleinen und großen Tollitäten hinter der großen Kanone. Stadtsoldaten-Kommandant Willi Hohn wollte schon Hohn lachen, glaubte er doch, dass die Soldaten beim Feiern im Wasemer Turm der Stadtsoldaten ihren Verteidigungsplan hätten liegen gelassen.

"Den haben wir hinterlassen, um Euch zu täuschen!", nahm Brigadegeneral Renner ihm den Wind aus den Segeln. Und zeigte sich gönnerhaft, indem er den Angreifern schon während des Wort-Gefechtes einen Stärkungstrunk anbot. Letztlich überzeugen ließen sich die Verteidiger durch die "liebreizenden Tollitäten", so Brigadegeneral Renner: "Kommt rein! Wir verlieren eh! Aber bei der 50. Kasernenerstürmung, da wird's dann anders!" Bei der anschließenden "Versöhnungsfeier" erhielt jede Tollität eine Kapitulations-Urkunde, mit der Renner "nach hartem Kampf" die Macht über die "Festung Tomburg-Kaserne" an diese abgab.

Erstmals verliehen die Verteidiger der Tomburg-Kaserne den neuen Orden, entworfen und gestaltet von Oberstabsfeldwebel Jürgen Schmeka: Silberfarbener Druckguss mit gekreuzten Schwertern, mit den Wappen der drei in der Tomburg-Kaserne tätigen Dienststellen Betriebszentrum IT-System der Bundeswehr, Kommando Strategische Aufklärung und IT-Zentrum der Bundeswehr sowie dem Stadtwappen von Rheinbach, um die Verbundenheit zur Garnisonsstadt zu dokumentieren.

Mehr Karnevalsfotos und Infos zu unserem Bütz-Bild-Wettbewerb sind online zu finden unter www.kamelle.de/buetz.

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