Ideale Radrouten für Rheinbach Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club stellt Streckenkonzept vor

Rheinbach · Der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club hat ein Konzept für den Radverkehr in Rheinbach vorgestellt. Es soll als Grundlage dienen, um vernünftige Lösungen für die Stadt zu diskutieren.

 Sicher und mit Spaß unterwegs auf zwei Rädern in Rheinbach: Ein Fahrradfahrer auf der Straße Vor dem Voigtstor.

Sicher und mit Spaß unterwegs auf zwei Rädern in Rheinbach: Ein Fahrradfahrer auf der Straße Vor dem Voigtstor.

Foto: Axel Vogel

Der Fahrradstreifen Villeneuver Straße in Richtung Stadtpark endet am Übergang in den Stadtpark auf dem Bürgersteig nach einem Meter mit dem Schild „Ende“, ohne dass es einen Hinweis gibt, wie Fahrradfahrer weiterfahren sollen. Für Schüler, die die Straße Stadtpark überqueren wollen, um zu den Schulen zu gelangen, fehlt der sichere Weg.

Um das zu ändern, sieht die Ortsgruppe Rheinbach des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) zwei Lösungsmöglichkeiten: entweder den Fahrradstreifen in Richtung Stadtpark weiterführen über den rechten Bürgersteig oder alternativ an einer geeigneten Stelle vor dem Ende der Villeneuver Straße einen Überquerungsstreifen markieren, damit die Fahrradfahrer sicher auf den kombinierten Fußgänger- und Radfahrstreifen im Stadtpark gelangen. Dabei müssten für Autofahrer auch Warnschilder wie „Radfahrer kreuzen“ aufgestellt werden.

Dies ist einer der Vorschläge, die der ADFC Rheinbach zur Verbesserung der Situation für Fahrradfahrer in der Rheinbacher Kernstadt macht. Eine von mehreren „kleinen Lösungen“, die ohne teuren Umbau von Kreuzungen mit farbigen Markierungen und Beschilderungen möglich wären und von der Stadt in Eigenregie erledigt werden könnten, so ADFC-Mitglied Fritz Spiering, Auf 60 Seiten haben die ADFC-Mitglieder Edith Nörthemann, Klaas de Boer, Georg Wilmers und Spiering ein „Radverkehrskonzept 2016 für die Kernstadt Rheinbach“ entwickelt, das sie bereits Bürgermeister Stefan Raetz überreicht haben.

Besseren Gestaltung der Innenstadt

„Unser Konzept ist beim Bürgermeister auf Wohlwollen gestoßen“, sagte der kommissarische Sprecher der ADFC-Ortsgruppe, Dietmar Pertz. „Wir freuen uns, damit als ADFC einen Beitrag zu einer besseren Gestaltung der Innenstadt für alle Verkehrsteilnehmer vorzulegen. Unsere Vorschläge dienen als Grundlage, auf der alle, die für den Radverkehr in Rheinbach zuständig sind, über vernünftige Lösungen zum Radverkehr diskutieren können“, so Pertz.

Noch im April vergangenen Jahres hatte der ADFC am Rande der Hauptstraße einen Haufen Fahrrad-Schrott aufgeschichtet, dazu das Banner mit dem Schriftzug „Radfahren in Rheinbach ist Schrott?!“ Damit hatten sie Bezug auf den ADFC-Fahrradklimatest 2015 genommen, der Rheinbach als landesweites Schlusslicht unter den Städten bis 50 000 Einwohner ausgemacht hatte. Doch die Aktiven des ADFC Rheinbach wollten nicht einfach mahnend und protestierend den Finger heben.

Vielmehr wollen sie konstruktiv ihren eigenen Sachverstand und ihre eigene Ortskenntnis einbringen, um die Situation für Fahrradfahrer zu verbessern. „Wir fahren selbst in Rheinbach mit dem Rad und sehen, wo es schwierig ist“, sagte de Boer. „Dafür haben wir Lösungen zusammengestellt.“ Einbezogen wurde das Radverkehrskonzept des Rhein-Sieg-Kreises, so Wilmers, die Auswirkungen der demographischen Entwicklung sowie die Masterplanung Innenstadt.

Denn die habe schon ausgemacht, dass die Kernstadt mit ihren kurzen Entfernungen „von der Papierform her bombenmäßige Voraussetzungen“ für Fahrrad- und Fußgänger-Verkehr habe. Die Arbeitsgruppe des ADFC hat in dem Konzept jetzt durchgehende Radfahrrouten definiert: Durchgangsrouten West-Ost und Nord-Süd als Hauptverbindungsstrecken, ebenso wie Schulrouten, Einkaufsrouten und fahrradfreundliche Innenstadt für Fahrradfahrer und Fußgänger.

ADFC schlägt 20 Projekte vor

Berücksichtigt wurde auch der Anschluss an die Ortsteile und die Einbindung in das Fernradwegenetz. Insgesamt schlägt der ADFC knapp 20 Projekte vor. Bei drei davon hält die ADFC-Arbeitsgruppe auf der Suche nach Lösungen weitergehende Untersuchungen durch die Stadt für notwendig.

„Hier sind Experten zu befragen, da sich auch größere Baumaßnahmen ergeben könnten“, so Spiering. Der ADFC sei immer bereit, sich in die Diskussion über Lösungsmöglichkeiten einzubringen.

Für Interessierte ist das „Radwegekonzept 2016 für die Kernstadt Rheinbach“ in digitaler Form beim kommissarischen ADFC-Sprecher Pertz erhältlich: d.pertz@gmx.de

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