Rheinbacher Stadtsoldaten 500 Jecken sind in Rheinbach außer Rand und Band

RHEINBACH · Was für eine Ehre: Beim Närrischen Abend der Rheinbacher Stadtsoldaten erhält Wolfgang Schubert den Verdienstorden in Gold mit Brillanten des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval.

 R-Närrischer Abend Stadtsoldatencorps; hier hat das tanzkorps Rot-Weiss Bechem seinen großen Auftritt

R-Närrischer Abend Stadtsoldatencorps; hier hat das tanzkorps Rot-Weiss Bechem seinen großen Auftritt

Foto: Axel Vogel

Wenn das Rheinbacher Stadtsoldatencorps von 1905 zu seinen Karnevalsveranstaltungen einlädt, dann stehen mindestens zwei Dinge fest: Der Eintritt ist „füe ömmesönns“ und der Spaß garantiert. So war Rheinbachs gute Stube – die Stadthalle – auch beim Närrischen Abend wieder voll, und das Corps um den Kommandanten Willi Hohn hatte für ein buntes Programm gesorgt.

„Wir haben für 500 Leute bestuhlt“, sagte Literat Rainer Thelen. Das Geheimnis behielt er aber für sich, wie es denn die Stadtsoldaten schaffen, bei freiem Eintritt allerlei Corps auf die Bühne bringen zu können – wie das Tanzcorps Rot Weiß Bechen und die Nippeser Bürgerwehr von 1903 alias Appelsine-Funken und so bekannte Bands wie die Rabaue und die Gulaschkapell. Nur so viel: „Alle bei den Stadtsoldaten arbeiten das ganze Jahr dafür, dass auch die breite Bevölkerung Karneval feiern kann. Unser Musikzug spielt zum Beispiel das ganze Jahr über Geld ein. Ich habe ein bestimmtes Budget, das ich nicht überschreiten darf“, so Thelen. Zur Eröffnung des Närrischen Abends überzeugten die eigenen Kräfte wie der Musikzug und die gemischte Tanzgruppe. Und die Jecken freuten sich über das strahlende Kinderprinzenpaar Justin II. (Wibier) und Angelina I. (Wolf) aus den Reihen der Stadtsoldaten.

Eine besondere Ehrung wurde Ehrenoberzahlmeister Wolfgang Schubert zuteil: Gottfried Gratzfeld und Josef Breuer vom Regionalverband Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval zeichneten ihn für seine 50-jährige aktive Mitgliedschaft mit der höchsten Ehrung des BDK aus, dem Verdienstorden in Gold mit Brillanten. 33 Jahre davon war Schubert Oberzahlmeister und 16 Jahre Betreuer der Kindertollitäten.

Von „seinem“ Stadtsoldatencorps erhielt Schubert außerdem ein Gemälde des Wasemer Turms. Im März 1966 sei er ins Corps eingetreten, sagte Schubert mit ein wenig Rührung in der Stimme. Seitdem habe er keinen Tag bereut, versicherte er. Einen Appell richtete Schubert an den Kommandanten und das gesamte Corps: „Denkt immer daran: Stillstand ist Rückschritt.“

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