Rheinbach-Classics 130 Traumautos auf Orientierungsrallye in der Region

RHEINBACH · Die Rheinbach Classics haben am Freitagabend pünktlich begonnen. Am Samstag ist die traditionelle Orientierungsrally gestartet. 130 Oldtimer durchkreuzen dabei die Region.

Chrom- und lackglänzende Schönheiten mit individuellem Charakter aus acht Jahrzehnten Automobil-Geschichte. Damen mit Pferdeschwanz in gepunkteten Petticoat-Kleidern oder schmalen Capri-Hosen, Herren mit Schmalz-Tollen in knöchelkurzen Hosen und weiten Sakkos. Live-Musik von Boogie-Woogie- und Rock’n’Roll-Bands – die Rheinbach Classics entfalten an diesem Wochenende zum zwölften Mal ihr besonderes Flair, wenn das Mekka der Fans von Oldtimern und der Liebhaber von Musik und Lebensgefühl der Fünfziger und Sechziger Jahre in Rheinbach und der Region liegt.

Am Samstag haben Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster, Bürgermeister Stefan Raetz und der Oldtimer-Experte schlechthin, Johannes T. Hübner, vom Startpunkt im Schatten der mittelalterlichen Türme 130 fachkundig restaurierte und liebevoll gepflegte motorisierte Oldtimer einzeln auf die touristische Ausfahrt geschickt. Die Orientierungsrallye führt die Fahrer und ihre Begleitungen unter dem Motto „Eifel, Burgen, Fachwerk“ auf insgesamt 150 Kilometern zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in der Region zwischen Antweiler, Kloster Steinfeld, Marmagen, Bad Münstereifel-Houverath, Mutscheid, Rheinbach-Niederdrees und Swisttal-Mömerzheim. Für Oldtimer-Freunde besonders interessant: die kenntnisreichen Erläuterungen der Besonderheiten jedes einzelnen Teilnehmer-Fahrzeugs.

Der Ford Taunus aus dem Jahr 1955 zum Beispiel ist besser bekannt als „Weltkugel“, die es als 12M und als 15M gab, wie Hübner erläuterte. Beim Karmann Ghia aus dem Jahr 1964 mit Porsche Motor und Porsche Felgen fiel trug wegen des Hauptsponsors die so genannte „Martini-Lackierung“. Der Morris Ten Six aus dem Jahr 1934 ist nicht wegen seines Alters und seiner zweifarbigen Ausführung eine Besonderheit. Der Morris Eight Seire 2 LTE aus dem Jahr 1949 sei der einzige Cabrio-Pickup von Morris in Europa, so seine Besitzer. Und der Oldtimer hat schon einige Kontinente unter seinen Reifen gehabt: 1948 wurde der Morris in Australien aufgebaut, in den 1970er Jahren in Neuseeland restauriert und befindet sich seit etwa vier Jahren in Deutschland.

Die Begeisterung eines Besitzer-Ehepaars für ihren Cadillac Fleetwood Brougham von 1982 gab Hübner so wieder: „Für den genussorientierten Komfortfahrer, fahren wie im Wohnzimmer“. Was nicht verwundert, hatte das Fahrzeug doch schon Ausstattungen wie Tempomat, Klimaautomatik, elektrische und beheizbare Spiegel. Die teilnehmenden Fahrzeuge der Oldtimer-Rallye werden heute, Samstag, ab 15.30 Uhr wieder auf dem Prümer Wall zurück erwartet. Die Siegerehrung findet am Samstag zwischen 18 Uhr und 19 Uhr statt.

Auf der Bühne am Himmeroder Wall werden am Samstag ab 17 Uhr noch eine Reihe von Live-Bands zu hören sein: „The Reindeers“, „Die Scharfen Karpfen“ und „The Silverballs“.

Der Sonntag startet ab 10 Uhr mit der Ausstellung von mehr als 500 Oldtimern der Jahre 1920 bis 1986 verteilt über die gesamte Innenstadt. Ab 11 Uhr präsentieren sich dann rund 300 liebevoll restaurierte Fahrzeug-Klassiker aus acht Jahrzehnten beim Corso durch die Innenstadt, darunter Lamborghini ebenso wie viele Porsche, Mercedes, Alfa Romeo oder auch Karmann Ghia. Natürlich auch wieder viele so genannte historische „Brot- und Butter-Autos" der 50er bis 70er Jahre werden dann an Tausenden von Besuchern vorbeirollen.

Mit dabei auch wieder viele Klassiker auf zwei Rädern: historische Motorräder oder Motorroller, historische Fahrräder werden den Korso anführen. Weitere Attraktionen sind am Sonntag der Petticoat-Wettbewerb mit der Wahl zu „Miss Rheinbach Classics" oder dem „originalsten Paar" im Stil der 50er und 60er Jahre sowie der „Rheinbach Classics Nostalgiemarkt", der das ganze Wochenende über allerlei Nostalgisches bereit hält.

Detail-Informationen unter www.rheinbach-classics.de

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