Interview mit Bademeisterin Jacqueline Feese Die Bademeisterin arbeitet mit Saugroboter und Seepferdchen

Rheinbach · Die Freibadsaison hat begonnen. Bademeisterin Jacqueline Feese erzählt, was sich rund um das Becken abspielt. Ihr schönstes Erlebnis ist immer wieder die Verleihung von Seepferdchen.

 Jacqueline Feese im Monte-Mare-Bad in Rheinbach.

Jacqueline Feese im Monte-Mare-Bad in Rheinbach.

Foto: Zoporowski

Jacqueline Feese ist für diese Aufgabe bei Monte Mare an der Münstereifeler Straße in Rheinbach zuständig

Was mussten Sie tun, um das Freibad fit für die neue Saison zu machen?

Jacqueline Feese: Das war sehr viel. Wir fangen zunächst mit den grundsätzlichen Dingen an und kümmern uns um das Becken. Dieses Jahr haben wir das Wasser im Becken belassen und den Beckenrand mit sogenannten Eisdruckpolstern – das sind dicke Schaumstoffpolster – versehen. Die verhindern, dass sich bei Minustemperaturen Eisschollen auf der Wasseroberfläche bilden. Als erstes ziehen wir diese Polster aus dem Wasser, und dann beginnt eine sehr lange Phase der Reinigung. Nach dem Herbst und dem Winter haben sich etwa sehr viele Blätter auf dem Beckengrund abgesetzt, die wir teilweise in Taucheranzügen und mit Keschern rausfischen müssen.

Wann fangen Sie damit in der Regel an?

Feese: Anfang April haben wir mit der Reinigung begonnen. Derzeit fährt immer noch täglich ein Saugroboter durch das Becken, um die Reste einzusammeln. Der erwischt dann beispielsweise Algen und ähnliches. Parallel dazu beginnen die Nebenarbeiten. Wir bekämpfen das Unkraut auf den Rasenflächen, reinigen die Wege, streichen den hölzernen Beckenumgang und erledigen Reparaturarbeiten. An unserem Kinderbecken müssen die Spielgeräte überprüft und gegebenenfalls instand gesetzt werden. Es kann auch immer passieren, dass etwa Fliesen gebrochen oder ähnliche Kleinigkeiten zu erledigen sind.

Gibt es für die Saison 2017 neue Attraktionen/Einrichtungen im Bad?

Feese: Nein. Mit wie vielen Gästen rechnen Sie in den ersten Tagen? Feese: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es direkt so voll wird. Wir haben derzeit eine Beckentemperatur von 23 Grad. Ich glaube nicht, dass das für Familien mit Kindern schon reicht. Ich rechne eher mit vielen Triathleten, für die Wettbewerbe bevorstehen und die unser 50-Meter-Becken zum Training nutzen.

Sind Sie für den Außenbereich allein verantwortlich?

Feese: Es gibt in jeder Schicht eine hauptverantwortliche Fachkraft und mehrere ausgebildete Rettungsschwimmer.

Sie müssen ja das gesamte Geschehen im Auge behalten. Wie lange dauert eine Schicht?

Feese: Es gibt eine sogenannte Freibadschicht, die sich an den Öffnungszeiten orientiert. Wir haben von 10 bis 20 Uhr geöffnet, kombinieren die Dienste aber mit der Schwimmhalle. So gibt es eine Früh- und eine Spätschicht. Außerdem haben wir pro Tag zwei bis drei Fachkräfte, die sich die Schichten aufteilen.

Welche Voraussetzungen muss ein/e Bewerber/in erfüllen, der/die Fachangestellte(r) für Bäderbetriebe werden möchte?

Feese: Man muss natürlich schwimmen können! Und eine Ausbildung zur Fachangestellten für Bäderbetriebe absolvieren. Dazu braucht man einen gültigen Rettungsschwimmerpass in Silber – Bronze reicht nicht – und eine Erste-Hilfe-Schulung.

Was machen Sie außerhalb der Freibadsaison?

Feese: Dann arbeite ich in der Halle. Das ist hier eine Ganzjahresaufgabe.

Was war Ihr bisher schönstes Erlebnis in diesem Job?

Feese: Ein einzelnes Ereignis gibt es da gar nicht. Aber es ist immer wieder schön, wenn man miterlebt, wie Kinder ihre Schwimmabzeichen machen und anschließend wahnsinnig stolz ihre Urkunden in Empfang nehmen. Dann identifiziert man sich selbst mit der Zeit als Kind, wo man genau wusste: „Heute mache ich mein Seepferdchen.“

Und woran möchten Sie sich lieber nicht erinnern?

Feese: Ich hatte einen Unfall mit einem Wespenstich. Da sind dem Gast die Atemwege zugeschwollen. Das war ganz schön brenzlig. So etwas braucht man nicht wirklich.

Ohne Zweifel sind Sie eine hervorragende Schwimmerin. Wo liegt denn Ihre persönliche Bestzeit? Und auf welcher Distanz?

Feese: Ich schwimme 100 Meter in 1:15 Minuten.

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