Stadtwerke Meckenheim Wasserpreis in Meckenheim steigt

MECKENHEIM · Ab 1. Juli wird die Verbrauchsgebühr von 1,35 Euro pro Kubikmeter auf 1,65 Euro erhöht. Grund sind hohe Investitionen in das marode Netz.

 Teures Gut: Ab Juli steigen die Wassergebühren in Meckenheim. FOTO: DPA

Teures Gut: Ab Juli steigen die Wassergebühren in Meckenheim. FOTO: DPA

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Die Wassergebühren in Meckenheim steigen. Mehrheitlich hat der Stadtwerkeausschuss in seiner jüngsten Sitzung der Erhöhung zugestimmt. Ab 1. Juli wird die Verbrauchsgebühr 1,65 Euro pro Kubikmeter betragen statt bisher 1,35 Euro. Dass eine Erhöhung unumgänglich ist, hat Stadtwerke-Leiterin Pia-Maria Gietz deutlich gemacht und auf die in der Gemeindeordnung festgelegten Grundsätze für Eigenbetriebe hingewiesen. „Die Stadtwerke dürfen keinen Verlust machen“, erklärte sie.

Im Jahresabschluss 2015 drohe aber abhängig davon, ob eine Versicherung für einen eingetretenen Schaden aufkomme, ein Verlust. Dies würde bedeuten, dass keine Konzessionsabgabe an die Stadt gezahlt werde, und habe auch Auswirkungen auf den städtischen Haushalt. Keinen Spielraum, an der Erhöhung vorbeizukommen, sah auch Stadtwerke-Leiter Heinz-Peter Witt. Das Leitungsnetz sei „in die Jahre gekommen“ und somit der Investitionsbedarf gestiegen, sagte er.

Auch mit der Gebührenerhöhung liegt der kalkulierte Gewinn der Stadtwerke im Erfolgsplan im Jahr 2017 voraussichtlich bei nur 4800 Euro. Im Ansatz 2018 sollen es dann 30 100 Euro sein. Auch dem vorgelegten Wirtschaftsplan für die Jahre 2017 und 2018 hat der Ausschuss mehrheitlich zugestimmt.

Jeweils mit Nein zu Erhöhung und Wirtschaftsplan votierte Wolfgang Philipp (B90/Die Grünen). Der Wirtschaftsplan beruhe auf Schätzungen und sei keine solide Basis für die Gebührenerhöhung, erklärte er. Die einzige Feststellung, die vorliege, sei der Jahresabschluss 2014, der kurz zuvor von Wirtschaftsprüfer Michael Busch von der Akkurata Treuhand GmbH, Köln, vorgestellt worden war. Die Jahresabschlüsse 2015 und 2016 stehen noch aus. „Wir müssen wohl in den sauren Apfel beißen“, erklärte Kurt Wachsmuth (CDU) die Zustimmung seiner Fraktion zur Gebührenerhöhung.

Auch FDP, UWG, BfM und SPD haben die Erhöhung mitgetragen. „Wir erinnern uns an die großen Rohrbrüche, das Netz ist alt, und wir haben mit der Erschließung des neuen Gewerbegebiets und der Neubaugebiete viel vor“, fasste Barbara Heymann (SPD) die Gründe zusammen.

Sowieso keine Gewinne erzielen die beiden anderen Teilbereiche der Stadtwerke. Mit dem Blockheizkraftwerk werden vor allem städtische Gebäude mit Wärme versorgt. Die Straßenbeleuchtung ist eine hoheitliche Aufgabe der Stadt, die von den Stadtwerken wahrgenommen wird. Die Stadt Meckenheim gleicht am Ende des Jahres jeweils die entstandenen Kosten aus.

Die zusätzliche Stelle eines Rohrnetzbauers ist im Stellenplan der Stadtwerke vorgesehen. „Die Mitarbeiter haben immense Überstundenzahlen – das Personal reicht nicht aus“, erklärte Gietz. Auch soll für einen erfahrenen Mitarbeiter im Bereich Straßenbeleuchtung, der bald in Ruhestand geht, schon vor dessen Ausscheiden ein neuer Mitarbeiter kommen, um in die neue Aufgabe hineinwachsen zu können.

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