Politik für Kinder und Jugendliche Was sich Jugendliche aus Meckenheim von der Politik wünschen

MECKENHEIM · Was wünschen sich junge Menschen von der Politik vor Ort? In Meckenheim haben 70 Kinder und Jugendliche Verwaltung und Politikern ihre Themen für Meckenheim ins Stammbuch geschrieben.

 Mitarbeiter der Rheinflanke übergeben die Ergebnisse des Jugendforums an Meckenheimer Verwaltungsspitze.

Mitarbeiter der Rheinflanke übergeben die Ergebnisse des Jugendforums an Meckenheimer Verwaltungsspitze.

Foto: Axel Vogel

Was bewegt Kinder und Jugendliche? Welche Wünsche haben sie und welche Veränderungen sollte es ihrer Meinung nach in Meckenheim geben?

Um diese Fragen zu klären, hatten Stadtverwaltung und die Rheinflanke gGmbH Anfang Juni zum ersten Jugendforum „Mit.Reden“ eingeladen. Rund 70 Jugendliche ab 14 Jahren waren in die Jungholzhalle gekommen, um mit Bürgermeister Bert Spilles, dem Ersten Beigeordneten Holger Jung, Jugendamtsleiter Andreas Jung und den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses ins Gespräch zu kommen. Die Ergebnisse dieser Arbeit hat am Freitag Andreas Müller von der Rheinflanke offiziell an die Stadt übergeben. Es ist der Paukenschlag zum Abschluss seiner Zeit in Meckenheim.

Im Jugendforum gab es vier Themeninseln, wie „Buntes Meckenheim“ und „Engagiert in Meckenheim“. Was an der Stadt an sich gefällt und was nicht, war Thema bei „Meckenheim 2018/2020“, während es bei „Build your Spot“ darum ging, wie ein Jugendzentrum aus Sicht der Jugendlichen aussehen sollte.

Die Offenheit der Teilnehmer überraschte dabei die Politiker, wie Holger Jung beim Pressetermin zur Ergebnisübergabe berichtete. „Das Eis war schnell gebrochen.“ Auch waren die Organisatoren erstaunt, welche Wünsche ausgearbeitet wurden. Gefürchtet hatte Müller, dass es am Ende um ein großes Kino oder andere Projekte gehen könnte, die von der Stadt so gar nicht realisiert werden könnten.

Stattdessen kamen Vorschläge, die das gesamte Leben in Meckenheim betrafen bis hin zum Verkehrskonzept. Bessere Busverbindungen und saubere Schulen standen auf dem Wunschzettel. „Die haben sich wirklich Gedanken gemacht“, so Müller anerkennend. „Es waren sehr gute Anregungen, Kritikpunkte und positive Rückmeldungen.“

Den Teilnehmern gefiel dabei, dass die Politiker bei vielen Punkten ein direktes Feedback über Machbarkeiten geben konnten. Und, wie Holger Jung hofft, ein solches Format könne ein Motor sein, um auch den Jugendrat etwas zu beleben. Er meint: „Das lechtzt nach Fortsetzung.“ Zuvor muss aber erst einmal in verschiedenen Ausschüssen über die Forumsergebnisse gesprochen werden. Nach und nach sollen dann Rückmeldungen erfolgen. Kleinere Ideen wurden bereits umgesetzt. Jennifer Berger vom Mosaik-Kulturhaus berichtete, dass die gewünschten Back- und Kochworkshops stattgefunden haben. Und das Sommerfest sei just an diesem Freitag.

Alle anderen Neuerungen aus dem Dialog unter dem Motto: „Nicht übereinander, sondern miteinander reden!“ wird Andreas Müller allerdings aus der Ferne beobachten. Mit der Ergebnisübergabe verabschiedete er sich von Meckenheim, um in der Kölner Zentrale der Rheinflanke die Kommunikationsabteilung zu übernehmen. Sein Posten wurde im Rahmen des EU-Programms „work for you“ nur für drei Jahre finanziert. Fortgesetzt wird die Arbeit nun von Lisa Büscher, die ebenfalls für die Rheinflanke tätig sein wird, da mit der Siegburger Dohle-Stiftung für vier Jahre ein neuer Geldgeber gefunden ist. Die 27-Jährige hat zuvor mit minderjährigen Flüchtlingen in Troisdorf gearbeitet und ist seit April in Meckenheim.

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