Streit in Meckenheim eskaliert 45-Jähriger stirbt nach Messerangriff

Meckenheim · Ein Mann ist in der Nacht zu Samstag in Meckenheim auf offener Straße getötet worden. Bereits im Laufe des Samstages wurde ein 18-Jähriger festgenommen.

Zu einem Streit mit tödlichem Ausgang ist es in der Nacht zu Samstag in Meckenheim gekommen. Dabei verletzte ein 18-jähriger Meckenheimer einen 45-jährigen, ebenfalls aus Meckenheim stammenden Mann mit einem Messer so schwer, dass dieser noch vor Ort starb.

Am Samstagmittag ging alles seinen gewohnten Gang in dem Wohngebiet, in dem sich die Tat ereignete. Die Briefträgerin teilte an der Carl-Goerdeler-Straße, die das „neue“ Meckenheim mit der Altstadt verbindet, die Post aus, Jugendliche warteten an der Haltestelle auf den Bus. Die meisten Anwohner hatten von dem tragischen Geschehen in der Nacht nichts mitbekommen. Das Martinshorn des Rettungswagens hatte einige Nachbarn aus dem Schlaf gerissen, sie dachten, es sei wieder ein Unfall passiert. Schließlich kracht es dort häufiger, wo die Carl-Goerdeler-Straße in die Giermaarstraße einmündet.

Andere Anwohner hatten indes gehört, dass sich drei Männer auf der Straße lautstark stritten. Worum es in dem Streit zwischen dem 18-Jährigen und dem 45-Jährigen sowie dessen 49-jährigen Bruder ging, ist laut Polizeisprecher Frank Piontek noch Gegenstand der Ermittlungen. „Wir wissen noch nicht, was sich im Zeitraum vom Zusammentreffen der Beteiligten bis zum tödlichen Messerstich abgespielt hat“, sagte er. Es gebe nur zwei Zeugen: den 18-Jährigen und den Bruder des Opfers.

Da der junge Mann massiv attackiert wurde, geht die Polizei von einer Notwehrhandlung aus. Noch im Laufe des Samstags wurde der 18-Jährige zu Hause festgenommen, aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Wie die Tat rechtlich einzuordnen sei, müsse jetzt die Staatsanwaltschaft bewerten, sagte Piontek am Sonntag. Er geht nicht davon aus, dass sich Täter und Opfer gekannt haben oder ein früherer Konflikt eine Rolle gespielt haben könnte.

Gegen drei Uhr hatte ein Zeuge das Opfer an der Straßenecke entdeckt und den Notruf gewählt. Die alarmierten Rettungs- und Einsatzkräfte fanden einen schwer verletzten Mann vor. Trotz intensiver, notärztlicher Versorgung verstarb das Opfer jedoch noch vor Ort. Nach Angaben der Polizei hatte es in der Nacht zu Samstag offenbar zunächst einen Streit zwischen den drei Männern gegeben, dem ein „geringfügiges Verkehrsdelikt“ vorausgegangen sein soll. Aus dem zunächst verbalen Streit habe sich eine handfeste Auseinandersetzung entwickelt. Das spätere Todesopfer soll den 18-Jährigen so sehr angegriffen haben, dass dieser kurzerhand ein Messer zog und auf den 45-Jährigen einstach und ihn tödlich verletzte.

Die Bonner Staatsanwaltschaft und die Mordkommission der Bonner Polizei hatten noch in der Nacht zu Samstag die Ermittlungen aufgenommen, Spuren am Tatort gesichert und Zeugen befragt. Diese Ermittlungen führten schließlich zu dem 18-Jährigen, der bei dem Geschehen ebenfalls erheblich verletzt worden war. Die Ermittlungen dauern an.

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