Kleintierzuchtverein Meckenheim-Altendorf Tauben, Zeisige und Zwerghühner beim Tag der offenen Tür

MECKENHEIM · Eine gewisse Eleganz kann man den Westfälischen Totlegern nicht absprechen. Die Federn sind in silbrigem Grauweiß gesprenkelt, und die Hälse der widerstandsfähigen alten Hühnerrasse strahlen in Weiß.

 Matthias Schuchert mit einer Thüringer Schildtaube.

Matthias Schuchert mit einer Thüringer Schildtaube.

Foto: Wolfgang Henry

Bernhard Cramer, Ehrenvorsitzender des Kleintierzuchtvereins Meckenheim Altendorf, züchtet das legefreudige Federvieh, um das er sich intensiv kümmert. Mindestens zweimal täglich zieht es den 83-Jährigen auf das Vereinsgelände an der Straße nach Lüftelberg. "Ich muss die ja wecken und ins Bett bringen", scherzt er.

Gestern war auf dem Areal, wo der Verein seit 1988 beheimatet ist, Tag der offenen Tür, und die 23 aktiven Mitglieder zeigten, was sie haben: Tauben, Zeisige, Kanarienvogel, Hühner aller Schattierungen und Größe. Eine Züchterin hat sich auf Kaninchen spezialisiert.

Jacqueline Schmidt ist erst neun. Doch die Tochter des Vereinsvorsitzenden Alexander Schmidt betreut ebenfalls zehn Hähne und 20 Hühner der Westfälischen Totleger. Und das schon seit drei Jahren. Schlau seien die, sagt Alexander Schmidt und lacht, da sie genau wissen, wo die Futtertonne steht und er die Tiere schon des Öfteren bei der Selbstbedienung erwischt hat. Mit den nicht wenigen Eiern versorgt er Verwandte und Bekannte. Der Vorsitzende hat sich neben den Totlegern und Kanarienvögeln noch vier Seramas zugelegt.

Die kleinsten Hühner der Welt wiegen gerade mal 250 Gramm, ihre Eier seien eine Delikatesse. Gekauft hat Schmidt die Seramas in Belgien: ein Hahn und drei Hennen. Doch dann seien es zwei von jedem Geschlecht gewesen. Sie vertragen sich gut, so lange er keinen der beiden Hähne auch nur eine halbe Stunde aus dem Gehege nimmt. Danach würden sie aufeinander losgehen.

Auf dem 5300 Quadratmeter großen Gelände des Kleintierzuchtvereins mit seinen 32 Einzelparzellen geht ebenfalls ein Weltmeister seinem Hobby nach. Wilfried Beselt züchtet in 51 Boxen Kanarienvögel der Farbe Rot-Schwarz-Kobalt. Daneben hat er eine ganze Reihe von Volieren mit Platz zum Fliegen. Ausgewachsen wird ihr Gefieder kräftig dunkelrot. Von 120 Vögeln behält er die besten und verkauft den Rest. 2012 wurde er im spanischen Almeria zum Champion gekürt.

Über den Tag der offenen Tür hinaus, sind die Züchter besonders froh, dass der Pachtvertrag, der 2014 auslaufen sollte, für weitere fünf Jahre verlängert wurde. Hintergrund ist, dass die Stadt Meckenheim ihre Pläne, an der K 53 ein neues Gewerbegebiet auszuweisen, abgespeckt hat.

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