Gewerbe für Swisttal Swisttal will mehr Arbeitsplätze schaffen

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Die Diskussion um den neuen Regionalplan geht weiter. Ergebnis: Die Mobilität gewinnt an Bedeutung, die Kommunen müssen zusammenarbeiten. Für Swisttal heißt das: Neue Gewerbeflächen müssen her.

 Vor einem Jahr eröffnete die Swisttaler Bürgermeisterin eine Straße im Gewerbepark Odendorf. Jetzt werden Gewerbeflächen knapp.

Vor einem Jahr eröffnete die Swisttaler Bürgermeisterin eine Straße im Gewerbepark Odendorf. Jetzt werden Gewerbeflächen knapp.

Foto: Roland Kohls

Der Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln soll überarbeitet werden. Damit werden die Weichen für die wirtschaftliche Entwicklung für die nächsten Jahrzehnte gestellt. Entsprechend kommt der Überarbeitung eine Bedeutung für die Kommunen zu, schließlich gibt der Regionalplan den Rahmen für die kommunale Bauplanung und die Entwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen vor.

Anlass für den Gewerbeverein Swisttal, in einer Info- und Diskussionsveranstaltung Perspektiven der Gewerbeflächenentwicklung in Swisttal und der Region mit Experten der Industrie- und Handelskammer, Mitgliedern des Gewerbevereins, Vertretern von Gemeindeverwaltung und Ratsfraktionen zu thematisieren.

Für den Impulsvortrag begrüßte der Gewerbevereinsvorsitzende Stefan Lütke das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des Vereins „Region Köln Bonn“, Reimar Molitor. Er stellte dar, dass die „Herausforderungen zunehmend größer als eine Kommune“ seien. Deshalb seien integrierte Strategien vonnöten. Die Gemeinde Swisttal sah er in der Region in „zweieinhalbter Reihe“. Als Wohnstandort habe die Gemeinde „eine Traumlage“. Auch die Ortsteile als solche seien erkennbar, was ein großer Vorteil als Identitätskern sei.

Maßvolles Wachsen

„Kontext und Raumbild seien intakt, die sollten auch erhalten werden“, sagte er. Deshalb empfahl er für Swisttal „maßvolles Wachsen“. Dabei müsse auf die Mobilitätsachsen geachtet werden, denn die Mobilitätsfähigkeit werde weiter an Bedeutung gewinnen. Wichtig für die Politik sei es, dies zu bedenken, wenn es um die Entwicklung weiterer Flächen gehe. Die Industrie- und Handelskammern haben festgestellt, dass im Regierungsbezirk Köln im Jahr 2015 nur 2,01 Prozent der Fläche für Gewerbe- und Industrie genutzt werden.

„Das ist nicht viel“, stellte der IHK-Geschäftsführer Stephan Wimmers fest. Am meisten zugenommen habe demnach der Verbrauch fürs Wohnen. Der Rückschluss von Wimmers: „Wir sind immer produktiver mit den noch vorhandenen Flächen.“ Es gebe im Rhein-Sieg-Kreis noch Flächen, die aber nicht unbedingt zum Bedarf passen. „Wenn wir das nicht tun, werden uns mehr Unternehmen verlassen“, so Wimmers. Als Beispiel nannte er Haribo, die man versucht habe zu halten, aber „es ging einfach nicht“.

Swisttals Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner bezeichnete die Entwicklung von Flächen als „entscheidendes Thema für eine Kommune“. Swisttal habe sich jahrzehntelang als Wohngemeinde begriffen. „Wir haben über 80 Prozent Auspendler, das ist eine enorme Zahl“, sagte sie. Inzwischen habe Swisttal ein neues Selbstverständnis entwickelt: „Wir möchten Arbeitsplätze bei unserem Wohnstandort. Wir möchten uns weiterentwickeln, auch im Gewerbe.“ In Heimerzheim mit seinem nahen Autobahnanschluss zum Beispiel könnten seit über zehn Jahren keine Flächen mehr ausgewiesen werden. Um dies aber tun zu können, sei eine Regionalplanänderung notwendig.

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