Schul-Partnerschaft Schule und Unternehmen arbeiten zusammen

MECKENHEIM · Das Konrad-Adenauer-Gymnasium und die Firma Paperproducts aus Meckenheim sind eine Kurs-Partnerschaft eingegangen, von der beide Seiten profitieren. Die Schüler lernen die Arbeitswelt kennen, das Unternehmen erfährt, was seine Zielgruppe anspricht.

„Just be a Queen“, so lautet die Botschaft, die Leonie, Kimbalee, Alexandra und Jana für „modern girls“ in modernem Schwarz-Weiß-Design ins Taschentuchformat gepackt haben. Ihr Entwurf für trendige Papiertaschentücher hat Tobias Pommerich, Marketing-Direktor der Meckenheimer Firma Paperproducts Design GmbH, besonders beeindruckt.

Aber auch alle anderen von den Schülern der Klasse 9c gestalteten Taschentücher bezeichnete Pommerich als wertvollen Input für das Meckenheimer Unternehmen. So hatten Tobias, Luca, Edvin und Jakob bei ihrer Gestaltung das Thema Halloween gewählt, Nelli und Brindis haben Wald- und Meerestiere aufs Taschentuch gebannt. Angeleitet und beraten wurden die Neuntklässler von Kunstlehrerin Heidi Reiners.

Mit dem gemeinsamen Projekt im Rahmen des Kunst- und Medienunterrichts haben alle bereits vor ihrem offiziellen Start die neue Kurs-Partnerschaft zwischen dem Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG) und Paperproducts mit Leben erfüllt. Am Mittwoch fand die feierliche Vertragsunterzeichnung und Urkundenübergabe auf dem Schulcampus statt. „Die direkte Begegnung mit der Arbeitswelt ist eine unerlässliche Hilfe für uns“, hat KAG-Schulleiter Dirk Bahrouz in seiner Ansprache betont.

Co-Creation, so nenne man die Zusammenarbeit zwischen einem Unternehmen und seiner Zielgruppe, erläuterte Paperproducts-Geschäftsführer Thomas Halstrick und betonte, dass beide Seiten von der neuen Zusammenarbeit profitieren. „Wir können euch ein Gefühl für die Berufswelt vermitteln, wir lernen von euch, was junge Zielgruppen anspricht“, erklärte er und bot auch Schüler-Praktika in Design- und Produktentwicklung, Marketing und im kaufmännischen Bereich seiner international tätigen Firma an.

Darüber, dass sich zwei neue Partner in Meckenheim gefunden haben, freute sich auch der Erste Beigeordnete der Stadt, Holger Jung. Für die Wirtschaftsunternehmen gehe es um den Fachkräftemangel, den „Kampf um die Köpfe“, für die Schule um Praxisorientierung, erklärte er in doppelter Funktion, als Vertreter des Schulträgers und der Wirtschaftsförderung der Stadt.

Etwa 100 Kurs-Partnerschaften gebe es im Kreisgebiet – „jede einzelne davon ist wichtig“, betonte der Schuldezernent des Rhein-Sieg-Kreises, Thomas Wagner, und zeigte sich besonders froh darüber, dass sich vermehrt auch Gymnasien beteiligen und so einen praktischen Bezug zu den Unterrichtsinhalten herstellen.

Dass der gesamte Meckenheimer Schulcampus in Sachen Berufsorientierung unter anderem mit der Meckenheimer Garantie für Ausbildung „Mega“ vorbildlich aufgestellt sei, hob Schulamtsdirektor Frank Rosbund hervor. Der beste Weg für die Unternehmen, dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, sei es, einen eigenen Beitrag zu leisten, sagte Dario Thomas von der IHK Bonn/Rhein-Sieg.

Das KAG kooperiert im Rahmen einer weiteren Kurs-Partnerschaft bereits mit der Kreissparkasse Köln. Initiiert worden war die neue Partnerschaft von Kurs-Koordinatorin Andrea Jäger. Kurs steht für „Kooperation Unternehmen der Region und Schule“ und ist eine gemeinsame Initiative der Bezirksregierung Köln und der Industrie- und Handelskammern in der Region.

Ziel ist, die Vernetzung von Schul- und Arbeitswelt zu fördern. Im Regierungsbezirk Köln gibt es etwa 700 der Kurs-Lernpartnerschaften, die von elf Basisbüros betreut werden.

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