Mehrfamilienhaus an der Adendorfer Straße Schimmel und hohe Nebenkosten in Meckenheim

MECKENHEIM · Medienberichten über Schimmel und zu hohe Nebenkosten in den Mehrfamilienhäusern an der Adendorfer Straße veranlassten die SPD-Fraktion, im Meckenheimer Hauptausschusses Fragen zu stellen.

 Schimmel wie auf diesem Symbolbild kann auf Dauer die Gesundheit belasten.

Schimmel wie auf diesem Symbolbild kann auf Dauer die Gesundheit belasten.

Foto: picture alliance / dpa

Aus Medienberichten in den Haupt- und Finanzausschuss haben es die Meckenheimer Mehrfamilienhäuser an der Adendorfer Straße auf Antrag der SPD-Fraktion geschafft. Die Berichte hatten Mängel – Schimmel und zu hohe Nebenkosten – an den Gebäuden, die der „Intown GmbH“ gehören, offengelegt und die Meckenheimer Stadtverwaltung kritisiert, weil sie dagegen nicht aktiv geworden sei.

Die Verwaltung sei vom Deutschen Mieterbund vor dem Investor gewarnt worden, hieß es. Was die Stadt über die Mängel wisse, welche Möglichkeiten sie habe, sie zu beseitigen, ob die Stadt auch selbst Wohnungen in dem Komplex angemietet habe und wie Nebenkostenabrechnungen von Transferleistungsempfängern kontrolliert würden, wollten nun die SPD-Vertreter wissen.

Kommunen können Unbewohnbarkeitserklärungen erlassen

Fraktionsvorsitzende Brigitte Kuchta wies auf das Wohnaufsichtsgesetz hin, nach dem Kommunen auf Beseitigung von Missständen hinwirken müssen oder Unbewohnbarkeitserklärungen erlassen können. Da die Häuser auch von Transferleistungsempfängern bewohnt würden, gehe es auch um Steuergelder, sagte Kuchta. „Die Möglichkeiten, die wir haben, haben wir ausgeschöpft, sind tätig geworden und haben erreicht, dass die Mieter eine andere Wohnung bekommen haben“, erklärte der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt.

Vorwarnungen vor dem Besitzer der Häuser habe es nicht gegeben, nur ein Schreiben vom 16. Januar 2017, in dem die Verwaltung auf Feuchteschäden und Schimmelbefall in der Wohnanlage hingewiesen worden sei. Bereits am 6. März sei ein Anhörungsschreiben an den Eigentümer versendet worden mit der Forderung nach Sanierung.

Die Stadt habe auch Kontakt zum Mieterbund gehabt und von diesem am 6. September erfahren, dass die Mieter umgezogen seien. Über den zweiten Fall, eine Wohnung ohne Heizung, habe die Verwaltung erst nach Medienberichten erfahren, berichtete Witt. Danach habe sie einen Bauprüfer geschickt, der jedoch keinen Zutritt zur Wohnung erhalten habe. Beide betroffenen Familien bezögen keine Leistungen von der Stadtverwaltung.

Eigentümerwechsel hat Wohnsituation verbessert

Der Erste Beigeordnete Holger Jung führte aus, dass die Stadt selbst keine Wohnungen in dem Häuserkomplex angemietet habe. Es werde vom Sozialamt lediglich Wohngeld an Bewohner ausgezahlt. Die Nebenkostenabrechnungen würden von den Stadt-Mitarbeitern nur kontrolliert, wenn sie nicht angemessen seien.

Dass sich seit 2015, als der Eigentümerwechsel stattfand, die Wohnsituation in den Mehrfamilienhäusern deutlich verbessert habe und zahlreiche Wohnungen saniert worden seien, berichtete Bürgermeister Bert Spilles. Zwar seien Böden und Bäder modernisiert, aber weder Fenster noch Heizungen erneuert worden, erklärte Heidi Wiens (SPD). Die Miete sei zwar günstig, die Nebenkosten aber unverhältnismäßig teuer.

Auch der Ausschuss für Soziales, Familie, Demografie und Integration hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit den Häuserblocks an der Adendorfer Straße beschäftigt, hier auf Anfrage der Fraktion B90/Die Grünen. Jung beantwortete die zehn Fragen, die sich neben der Situation in den Wohngebäuden auch mit dem Sachstand des Sozialen Wohnungsbaus beschäftigten. Aus Sicht der Verwaltung sei der Bedarf an öffentlich gefördertem Wohnraum nicht gedeckt, sagte Jung. Derzeit gebe es 475 Ansprüche auf Sozialwohnungen. 241 Wohnungen seien im Bestand.

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