Geschichte in Meckenheim Schild weist den Weg zur römischen Wasserleitung

MECKENHEIM-LÜFTELBERG · Heimatverein Meckenheim: Rekonstruierter Aquäduktpfeiler bei Lüftelberg ist einer von Meckenheims historischen Schätzen. Brücke über die Swist war einmal 1400 Meter lang.

Dass vor etwa 2000 Jahren ein beeindruckendes Bauwerk, eine römische Aquäduktbrücke, die Teil der römischen Wasserleitung von der Eifel nach Köln war, das Tal der Swist nahe Lüftelberg überspannte, wird durch ein neues Hinweisschild wieder mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.

Das Schild an der Ortsstraße nach Lüftelberg weist auf die Rekonstruktion eines römischen Aquäduktpfeilers hin, die der Heimatverein Meckenheim bereits 1999 auf einem städtischen Grundstück errichtet hat. Auf Initiative des Heimatvereins wurde jetzt auch das touristische Schild realisiert. Heimatvereins-Vorsitzender Meinolf Schleyer hat die Hinweistafel am Mittwoch der Stadt Meckenheim übergeben.

Durch den Bau der Umgehungsstraße 2005 seien der vom Heimatverein errichtete Pfeiler und die dazugehörige Informationstafel, die an „Meckenheims unsichtbaren Schatz“, die römische Aquäduktbrücke, erinnern sollen, ins Abseits gerückt. Das Aufstellen des Hinweisschildes an der Ortsstraße in der Verantwortung der Stadt sei mithilfe der Verwaltung einfach gewesen, so Schleyer. Schwieriger sei es, einen Vorwegweiser an der Umgehungsstraße, der Kreisstraße 53, zu errichten. Dafür brauche man die Genehmigung des Kreises. Er hoffe, dass die Verhandlungen bald erfolgreich abgeschlossen werden.

Er dankte der Stadt Meckenheim für die Unterstützung, insbesondere durch den Fachbereichsleiter Verkehr und Grünflächen, Marcus Witsch. Dank sagte er auch Klaus Weiler, dem Vorsitzenden der Lüftelberger Dorfgemeinschaft, die sich an den Gesamtkosten von 800 Euro zur Hälfte beteiligt habe. Für die Initiative des Heimatvereins, Meckenheims Geschichte sichtbar zu machen, dankte Marion Lübbehüsen als Vertreterin der Stadt Meckenheim.

Die römische Aquäduktbrücke sei neben der Burg, der Kirche St. Petrus, dem Schall-von-Bell-Denkmal und der alten Mühle mit dem rekonstruierten Wasserrad eine der Attraktionen Lüftelbergs, erklärte Ortsvorsteher Siegfried Schwaner und dankte dem Heimatverein dafür, dass durch ihn die Denkmalpflege aus dem Elfenbeinturm gehoben werde. Der Verein unterstütze seit vielen Jahren Projekte in Lüftelberg.

Wie Schleyer berichtete, war die römische Aquäduktbrücke, von der heute nur noch wenige Bruchstücke in den Feldern übrig sind, etwa 1400 Meter lang und zehn Meter hoch und bestand aus 290 Bogenöffnungen. „Das Bauwerk war so riesig, dass es nach seiner Nutzung als Wasserleitung viele Jahre als Steinbruch diente“, sagte Schleyer. Der Pfeiler sei in Originalgröße errichtet worden, die Genauigkeit des Standortes sei weniger wichtig gewesen. Dass die Brücke eigentlich süd-östlicher verlief und die Wasserleitung von dort Richtung Köln abzweigte, erläuterte Klaus Weiler. ⋌

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