Kirchenchor Sankt Michael Merl Rita Kramer gibt seit 50 Jahren „den Ton an“

MECKENHEIM · Der Kirchenchor Sankt Michael Merl ehrte verdiente Mitglieder und wählte neues Leitungsteam. Weil der Chor unter Nachwuchsmangel leidet, proben und singen die Mitglieder gemeinsam mit den Kirchchören in Meckenheim und Ersdorf.

 Ehrenungen Kirchenchor Merl: Geehrt hatte Pfarrer Reinhold Malcharek (2 vr hinten) Ria Kramer )M) und Beatrix Knau (vorne links)

Ehrenungen Kirchenchor Merl: Geehrt hatte Pfarrer Reinhold Malcharek (2 vr hinten) Ria Kramer )M) und Beatrix Knau (vorne links)

Foto: Axel Vogel

Ria Kramer ist ein ganz besonderes Mitglied unter den rund 25 Aktiven des gemischten Kirchenchores Sankt Michael Merl. Das sagt Eva M. Schmidt, die Mitglied des Leitungsteams des Chores ist. Denn die 80-Jährige gibt dank ihres Gefühls für Noten und Musik im Wortsinne im Chor „den Ton an“. „Beim Einstimmen des Chores leistet sie uns stets wertvolle Dienste“, weiß Schmidt zu berichten: „Sie traut sich das Angeben der Töne einfach und es klappt immer.“

Und das macht Ria Kramer bereits seit 50 Jahren. Solange ist sie nämlich Mitglied des Chores „und hat noch nie gefehlt“, lobt Schmidt. Dafür wurde sie auf der Mitgliederversammlung am Freitag im Pfarrzentrum von Sankt Michael geehrt; Pfarrer Reinhold Malcherek überreichte als Präses des Chores der treuen Sängerin eine Urkunde samt Ehrennadel sowie persönlichen Glückwunsch des Kölner Erzbischofs, Rainer Maria Kardinal Woelki. Zudem ehrte Malcherek eine weitere Sängerin des Chores: Beatrix Knauf ist seit 25 Jahren Mitglied.

Die Mitgliederversammlung stand aber nicht nur im Zeichen der Ehrungen. Auch wählten die Mitglieder ein neues Leitungsteam: Das besteht zunächst aus den Chorleitern Bernhard Blitsch und Anette Frankenberg. Zudem gewählt wurden Rudi Kloster, Christa Hand, Margret Platten und Eva Schmidt.

Zwar bescheinigt Eva Schmidt ihrem Chor ein überaus harmonisches und herzliches Miteinander: „Wir erleben hier Gemeinschaft fast schon wie eine erweiterte Familie in einem geschützten Raum, wo die Hilfsbereitschaft und Fürsorge groß ist.“ Auch sei es Chorleiter Blitsch mit einem überaus gekonnten Wechselspiel „aus Fördern und Fordern“ zu verdanken, dass wir immer besser werden“, lobt Eva Schmidt. Dennoch leide auch ihr Chor unter einem allseits beklagten Mangel in Vereinen: „Uns fehlt der Nachwuchs.“

Gleichwohl habe man versucht, aus der Not eine Tugend zu machen, ergänzt Sänger Clemens Wagner, der aus dem Leitungsteam ausgeschieden ist: „Vor einem Jahr haben wir uns wegen des Nachwuchsmangels entschlossen, zusammen mit den Kirchchören in Meckenheim und Ersdorf zu proben und zu singen.“ Dabei ist Wagner aber der Hinweis wichtig: „Unsere Selbstständigkeit als Chor haben wir behalten.“ Für Eva Schmidt war dieser Schritt ohne Alternative: „Uns fehlen oft Männerstimmen und die brauchen wir einfach, denn alle großen Choräle und Messen sind vierstimmig.“ Natürlich eröffne diese Zusammenlegung neue Perspektiven, „zumal der gute Wille da ist“, betont sie.

Wer im Kirchenchor mitsingen will, ist willkommen: Geprobt wird immer mittwochs um 19.30 Uhr im Pfarrsaal der Kirche Sankt Johannes der Täufer, Meckenheim, Adolf-Kolping-Straße.

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