Verkehrsprobleme in Meckenheim Raser und Schleichverkehr sollen gestoppt werden

Meckenheim · Bei Stau auf der A 61 rollen zahlreiche Schwerlaster über die enge Hauptstraße in Altendorf-Ersdorf. Die Ortsvorsteher des Doppeldorfes wollen Raser und Schleichverkehr nun stoppen.

Seit vielen Jahren kocht das Thema Verkehr in dem Doppeldorf Altendorf-Ersdorf immer wieder hoch. „Als vor über 40 Jahren die Autobahn gebaut wurde, waren wir froh und glücklich“, erinnerten sich die beiden Ortsvorsteher Ralf Decker und Ferdinand Koll. Damals nämlich nahm die Autobahn endlich den Hauptdurchgangsverkehr auf und sorgte so für deutlich mehr Ruhe und Sicherheit auf der Hauptverkehrsachse im Dorf. Heute ist genau diese Autobahn bei Stau die Ursache dafür, dass der kleine Ort seit Monaten unter der Verkehrslast ächzt. Einige Maßnahmen hatte man angeregt. Nun fokussieren die Ortsvorsteher zwei Möglichkeiten, die auch der übergeordnete Straßenbauträger befürwortet und mittragen würde.

„Wir stellen uns von Wormersdorf aus kommend eine Fahrbahnverschwenkung vor“, erklärte Ralf Decker und zeigte auf einer Zeichnung, wie so etwas aussehen kann. In Bölingen beruhigt eine Verschwenkung schon länger den Verkehr. Am Ortseingang trennt eine Art langgezogene Verkehrsinsel die beiden ursprünglich nahtlos nebeneinander verlaufenden Fahrbahnen. Die in den Ortseingang führende Fahrbahn erhält durch den Versatz eine leichte Verschwenkung, die zu schnellen Fahrern physikalisch enge Grenzen setzt. „Die Autofahrer bremsen ganz automatisch, weil man da gar nicht viel schneller als erlaubt durchfahren kann“, beschrieb Koll den Effekt der Maßnahme. Den selben Effekt erhofft er sich auch für Ersdorf.

Am Altendorfer Ortseingang soll in der Höhe der Hausnummern 15 und 16 eine Querungshilfe mit Verkehrsinsel für mehr Ruhe im Straßenverkehr sorgen. An dieser Stelle führen viele Fahrzeuge von der Landstraße aus kommend viel zu schnell in das Dorf hinein, so Koll. Wenn eine Verkehrsinsel die Fahrbahnen teile, reduzieren die Fahrer in der Regel die Geschwindigkeit. Decker und Koll erhoffen sich gleich mehrere Vorteile von dieser Maßnahme.

Ältere Menschen, die dort den Arzt aufsuchten, Schulkinder und die Besucher der Gaststätte könnten dort sicherer die Fahrbahn überqueren. Außerdem berge diese Kreuzung eine erhebliche Unfallgefahr für die Fahrzeuge, die die Kreuzung von der Burgstraße aus befahren wollten. „Von dort aus kann man die Straße in Richtung Gelsdorf nicht gut einsehen. Wenn die Fahrzeuge aus Richtung Gelsdorf künftig langsamer fahren, verringert das für die Autofahrer aus der Burgstraße die Unfallgefahr“, so die Ortsvorsteher.

Andere Lösungen, etwa Ampeln oder Tempo-30-Abschnitte, werde man aufgrund gesetzlicher Regelungen oder fehlender örtlicher Voraussetzungen nicht realisieren können. Das hatte man den beiden Ortsvorstehern bei einem persönlichen Termin bei Straßen NRW mitgeteilt. Eine Umgehungsstraße, die in anderen Fällen vielfach dauerhaft Verkehrsprobleme gelöst habe, sei für Altendorf-Ersdorf eher nicht denkbar. Im Südwesten eigne sich eine Ortsumgehung wegen bestehender Eigentumsverhältnisse nicht. Im Nordosten müsste man zu diesem Zweck quasi direkt neben der Autobahn eine neue Straße bauen.

Koll und Becker sind nach der Zusage der Stadt zuversichtlich, dass man die Maßnahmen umsetzen könne. „Die Verwaltung unterstützt unsere Anliegen“, so Koll. Die derzeitige Verkehrssituation verringere nachhaltig die Lebensqualität der Menschen in den beiden Orten.

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