Angebot im Rhein-Sieg-Kreis Praktische Hilfen für junge Familien in Meckenheim

Meckenheim · Im Linksrheinischen gibt es jetzt die Internetplattform „Palette“. Ob etwa Unterstützung bei der Suche nach einer Krabbelgruppe oder ob Erziehungsberatung gefragt ist: die Anlaufstelle informiert über alle Arten von Hilfen.

 Frühe Hilfen stellen vor: (v. l.) Stefanie Krüchten-Sbrzesny, Gaby Gäng, Kinderarzt Beck Martin, Marion Klein und Julia Hahn.

Frühe Hilfen stellen vor: (v. l.) Stefanie Krüchten-Sbrzesny, Gaby Gäng, Kinderarzt Beck Martin, Marion Klein und Julia Hahn.

Foto: Axel Vogel

"Kinderärzte behandeln nicht nur Schnupfen, Heiserkeit und Durchfall, sondern wir betreuen die ganze Familie. Manche kommen auch mit psychischen Problemen“, erklärte Martin Beck. Daher, so der Meckenheimer Kinderarzt, sei die Familien-Servicestelle „FragNach“ des Kreisjugendamtes mit den Gemeinden Alfter, Swisttal und Wachtberg sowie der Stadt Meckenheim und dem Diakonischen Werk Bonn und Region auch so toll. Eine schnelle Suche nach bestmöglicher Hilfe soll die neue Internetplattform „Palette – Frühe Hilfen.Info“ erleichtern. Diese stellten nun Vertreter des Kreisjugendamtes und der Stadt Meckenheim in der Kinderarztpraxis am Neuen Markt vor.

„Wir wollen 'FragNach' und seinen Service einfach bekannter machte“, erklärte denn auch Angela Beckmann, Pressesprecherin des Diakonischen Werks. Ob etwa Unterstützung bei der Suche nach einer Krabbelgruppe oder ob Erziehungsberatung gefragt ist: die Anlaufstelle informiert über alle Arten von Hilfen.

Einen einfachen Zugang zu den regionalen und überregionalen Angeboten ermöglicht dabei die Internetplattform. Niederschwellig soll die Suche vonstatten gehen. „Manche Probleme werden im persönlichen Kontakt beim Arzt nicht so gerne angesprochen. Da ist solch eine Plattform einfach gut. Außerdem haben die meisten Menschen ein Handy. Daher ist dann die die Kontaktaufnahme auch so einfach“, wies Beck auf den Vorteil der digitalen Nutzung hin.

„FragNach“ ist ein Baustein des Netzwerks „Frühe Hilfen“, deren Einrichtung nach der Verabschiedung des Bundeskinderschutzgesetzes 2012 zur gesetzlichen Aufgabe der Jugendämter wurde. Ziel der Vernetzung ist eine enge Zusammenarbeit von Jugend- und Gesundheitshilfe. Das Netzwerk umfasst alle Anbieter, die Familien unterstützen können, damit sie zum Wohl der Familien und der Kinder beitragen können. Überregionale Netzwerktreffen für den Rhein-Sieg-Kreis, Bonn und Euskirchen gibt es es schon seit 2007. Die Treffen finden bis heute statt, „aber seit 2012 wurde unsere Vernetzung in den linksrheinischen Kommunen intensiviert“, so Julia Hahn von der Stadtverwaltung Meckenheim.

Keine Frage des Einkommens und der Bildung

Beck ist dankbar für die Bündelung der unterschiedlichen Hilfsangebote, denn die Betroffenen können sich per Mausklick oder Telefon mit den Mitarbeiterinnen der Servicestelle in Verbindung setzen. Und Stefanie Krüchten-Sbrzesny und Gabriele Gäng von „FragNach“ haben nicht nur einen Überblick über die Angebote, sondern können manchmal auch den Kontakt zwischen Betroffenen und Anbietern herstellen. Die Nachfragen nach Unterstützung haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Allein die Seite der Stadt Meckenheim wurde häufiger aufgerufen.

Dabei ist die Suche nach Hilfe keine Frage des Einkommens und der Bildung. „Unterstützung kann auch eine gut ausgebildete Mutter nach einem Umzug benötigen, wenn sie in der neuen Umgebung keinen familiären Rückhalt und keine Bindung zu ihrer neuen Stadt hat“, sagte Marion Klein vom Kreisjugendamt.

Für unabdingbar hält Beck deshalb auch solch eine Anlaufstelle. „Probleme in einer Familie bemerkten früher als Erste die Erzieherin im Kindergarten. Dabei tauchen Schwierigkeiten viel früher auf. Bei manchen Paaren schon in der Schwangerschaft. Heute leben immer mehr Menschen allein, Großfamilien, die sich mal um den Nachwuchs kümmern könnten, fehlen. In solchen Situationen brauchen die Menschen Hilfen“.

Flyer der Servicestelle liegen unter anderem in Arztpraxen aus. „FragNach“ ist montags von 9 bis 13 Uhr unter 01 60/7 02 14 46 oder per E-Mail unter FragNach@dw-bonn.de oder fragnach.info erreichbar. Frühe Hilfen im Internet: meckenheim.xn--frhehilfen-beb.info

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