Mietvertrag für 15 Jahre Polizeiwache in Meckenheim wiedereröffnet

Meckenheim · Drei Monate lang hatten die Handwerker das Sagen, um das dreigeschossige Gebäude an der Willy-Weyer-Straße in Meckenheim umfangreich zu sanieren. Am Montag wurde die Polizeiwache offiziell wiedereröffnet.

 Den neuen Arbeitsplatz von René Bartz (sitzend) in der Meckenheimer Wache nehmen Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa (v. l.), Innenminister Herbert Reul und Bürgermeister Bert Spilles in Augenschein.

Den neuen Arbeitsplatz von René Bartz (sitzend) in der Meckenheimer Wache nehmen Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa (v. l.), Innenminister Herbert Reul und Bürgermeister Bert Spilles in Augenschein.

Foto: Matthias Kehrein

„Schöne Wache“, sagt Herbert Reul, Innenminister des Landes NRW. Zuvor hat er geduldig darauf gewartet, dass zwei moderne Sicherheitstüren ihm Einlass in die Meckenheimer Polizeiwache an der Willi-Weyer-Straße gewährten. Etwa drei Monate lang hatten die Handwerker das Sagen, um das dreigeschossige Gebäude umfangreich zu sanieren. Zur offiziellen Wiedereröffnung hatte Bonns Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa den Innenressortchef eingeladen.

Nicht immer sei der Besuch der 1400 Polizeiliegenschaften in NRW ein pures Vergnügen, findet Reul. „Sie sehen auch schon mal Ratten oder Schimmel an der Wand“, berichtet der Christdemokrat. „Es gibt einen großen Nachholbedarf im Land.“ Das „Investitionsleck“ habe die schwarz-gelbe Landesregierung auf eine Milliarde Euro taxiert. 906 Millionen Euro habe der Finanzminister bereits bewilligt. „Zu Vorgängerzeiten waren es 130 Millionen“, erklärt Reul.

„Neue Fenster, Türen, eine LED-Deckenbeleuchtung, helle Wandanstriche, ein moderner Funkleittisch und Duschräume sorgen für sichere und bessere Arbeitsbedingungen“, berichtet Karl-Heinz Hennigs, Erster Polizeihauptkommissar sowie Leiter der Polizeiwachen Rheinbach und Meckenheim. „Die Renovierung ist zur Zufriedenheit aller gelungen“, findet Brohl-Sowa. In dem Haus sind neben der Wache auch die Büroräume des Verkehrskommissariats 2 und des Bezirks- und Schwerpunktdienstes untergebracht. 25 Beamte versehen hier ihren Dienst.

Da die Polizei nur Mieter und nicht Besitzer des Gebäudes unweit des Neuen Marktes ist, kam der Vermieter, ein Privatmann aus Meckenheim, für die Modernisierungsarbeiten im und am Gebäude auf, wie Michael Beyer, Pressesprecher der Bonner Polizei, dem General-Anzeiger sagt. „Und er hat noch nicht mal die Miete erhöht“, berichtet Beyer. Vor dem Beginn der Bauarbeiten hatte Brohl-Sowa allerdings einen langfristigen Mietvertrag über 15 Jahre unterschrieben.

Dass die Ordnungspartnerschaft der Apfelstadt mit der Bonner Polizei reiche Früchte trägt, unterstreicht Bürgermeister Bert Spilles. Die 2002 eingegangene und 2013 neu aufgebaute Kooperation habe nicht nur das Sicherheitsgefühl gestärkt, sondern auch die Zahl der Straftaten deutlich sinken lassen. Sind 2016 noch 1277 Delikte zu Buche geschlagen, waren es 2017 1047, berichtet Beyer. „Die Wohnungseinbrüche wurden sogar mehr als halbiert: 2016 waren es 124, 2017 55. Eine positive Entwicklung, die sich auch im Jahr 2018 fortsetzt“, so der Polizeisprecher. Eine Ursache dieses Rückgangs sieht Spilles in der Einrichtung eines Ordnungsaußendienstes der Stadt. „Dafür haben wir sechs Vollzeitstellen“, berichtet Spilles. „Abends?“, fragt Reul flink nach. Das Bejahung des Meckenheimer Verwaltungschefs kommentiert der Minister mit den Worten: „Das ist nicht überall so.“

Bei seinem Rundgang durch die erneuerte Wache steht auf einmal Frau M. aus Meckenheim vor Reul am Wachtresen. Sie ist gekommen, weil sie ein Internetdelikt zur Anzeige bringen möchte. „Oh, das wird nicht leicht“, sagt der Minister. Es bedürfe ausgewiesener Spezialisten, um in den Weiten der virtuellen Welt tatsächliche Täter zu finden. Ihn selbst habe „eine Beleidigungssache“ im Internet diese Erfahrung machen lassen. „Aber es gibt Spezialisten, und die sind gut“, berichtet Reul der Anzeigenstellerin, um nur kurz danach eine „Dienstanweisung“ an den Wachleiter auszusprechen. „Wenn Sie den Delinquenten erwischt haben, sagen Sie mir bitte Bescheid.“

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