Entwicklung der Stadt Meckenheim Neues Gesicht für Viertel am Meckenheimer Bahnhof

Meckenheim · Architekt Uli Wildschütz hat Möglichkeiten zur Umgestaltung des Viertels unweit des Meckenheimer Bahnhofs vorgestellt. Vier Varianten mit verschiedenen Schwerpunkten und Gestaltungselementen zeigte er im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt.

 Für das Areal südlich der Rheinbacher Landstraße sucht die Stadt Meckenheim nach Möglichkeiten, ein einheitliches Stadtbild zu schaffen.

Für das Areal südlich der Rheinbacher Landstraße sucht die Stadt Meckenheim nach Möglichkeiten, ein einheitliches Stadtbild zu schaffen.

Foto: Axel Vogel

Die Stadt zeitgemäß entwickeln und sich neu ausrichten, ist ein Ziel des Integrierten Handlungskonzeptes der Stadt Meckenheim. Dabei soll der Charakter der Apfelstadt erhalten bleiben, oder wie im Fall des Areals zwischen Baumschulenweg und Bahnhofstraße ein Gesicht mit neuen Konturen bekommen. Nun stellte Architekt Uli Wildschütz vom Planungsbüro Raumplan verschiedene Möglichkeiten der Umgestaltung des Viertels unweit des Meckenheimer Bahnhofs vor.

Gleich vier Varianten mit verschiedenen Schwerpunkten und Gestaltungselementen zeigte der Architekt im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt. Während im ersten Entwurf keinerlei neue Straßen zwischen dem Baumschulenweg und der Bahnhofstraße gebaut würden, zeigen die anderen Pläne unterschiedliche Erschließungen. In diesem Zusammenhang stellte Wildschütz allerdings klar, dass dort kein Durchgangsverkehr im Sinne einer Ausweichstrecke für die Rheinbacher Landstraße vorgesehen sei. Denn: Selbst wenn die Fahrzeuge von beiden Seiten in dieses Viertel unweit des Bahnhofs gelangen könnten, so endeten diese Stichstraßen jeweils in einen Parkplatz. Zwischen den Parkplätzen sei ein für motorisierte Fahrzeuge nicht passierbarer Fußweg vorgesehen.

Hinsichtlich des im Nordwesten vorhandenen Einzelhandels zeigten die Vorschläge ebenfalls verschiedene Möglichkeiten. Man könne den Einzelhandel in der bestehenden Form erhalten, ihn durch eine neue Gebäudestrukturen mit kombiniertem Wohnen und Arbeiten vollständig ersetzen oder beide Möglichkeiten miteinander verknüpfen. Die nach Wildschütz dem „Stadttyp Meckenheims“ am ehesten entsprechende Variante sieht eine Bebauung analog der Struktur der Altstadt und Teilen Merls vor. Enthalten sind Zufahrtswege von der Bahnhofstraße ebenso wie vom Baumschulenweg zur Mitte des Geländes oder in den nordwestlichen Teil des Areals. Parkplätze würden danach in der Mitte des zu erschließenden Geländes platziert. Die aktuellen Einzelhandelsgebäude wichen in ihrer derzeit bestehenden Form vollständig der neuen, Wohnen und Arbeiten kombinierenden Gebäudestruktur. Gleichzeitig soll der Innenbereich an den Straßen und Fußwegen vollständig begrünt und eventuelle Neubauten eine hofartige Struktur behalten.

Allen Varianten gemein ist, dass der durch viele alte Gebäude und Hofanlagen geprägte ursprüngliche Charakter der Stadt bewahrt bleiben soll. Deshalb stellte niemand den Erhalt geschichtsträchtiger, denkmalgeschützter Gebäude, des alten Rathauses oder der Hofanlagen infrage.

Auf verschiedene Fragen nach der Anzahl der betroffenen Eigentümer, der dort vorgesehenen Gewerbequalität und -anzahl erklärten Waltraud Leersch, Fachbereichsleiterin für Stadtplanung und Liegenschaften, und Heinz-Peter Witt, Technischer Beigeordnete der Stadt, dass es sich aktuell um Entwürfe handele, „die nach einer städtebaulichen Optimallösung strebten“, so Witt. „Wenn ein Gebäude überplant wird, dann kommt nicht gleich die Abrissbirne“, erklärte der Technische Beigeordnete. Die Ergebnisse aus den nun folgenden Beratungen und Gesprächen dienten als Grundlange für einen Bebauungsplan. „Bis der Prozess vollständig gelaufen ist, wird es eine Weile dauern.“

Ralf Dieckmann (BfM) wunderte sich über die Planung von Wohneinheiten in der direkten Nachbarschaft der stark lärm- und staubelasteten Rheinbacher Landstraße. Welche Form des Lärmschutzes dort vorgesehen sei, ließ man seitens der Stadt noch offen und verwies auf die künftigen Änderungen im dortigen Verkehrsfluss. „Wir werden dort eine ganz andere Situation haben, wenn die Bahnübergänge geändert sind“, kündigte Witt an.

Hintergrund: Seit Februar 2017 sind auf Initiative der Stadt Meckenheim die Stadt, der Landesbetrieb Straßen.NRW und die Bahn nach Jahren des Stillstands wieder im Gespräch. Im Fokus liegen die Beseitigung der Bahnübergänge am Baumschulenweg und der Kalkofenstraße, der Bau einer Fahrzeugunterführung an der Kalkofenstraße und einer daran anschließenden Umgehungsstraße. Ende Oktober ist eine Planungsvereinbarung zwischen der DB Netz AG und dem Landesbetrieb geschlossen worden. Nach dem aktuellen Terminplan soll im Dezember 2022 die Arbeiten für die Ortsumgehung beginnen.

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