Konzerte, Lesungen und mehr Meckenheimer Kulturtage starten ab Samstag

Meckenheim · Die Meckenheimer Kulturtage locken ab Samstag mit einer beeindruckenden Fülle von Konzerten, Lesungen und mehr. Besonders im Fokus: Johann Adam Schall von Bell.

 An Johann Adam Schall von Bell erinnert in Lüftelberg ein Denkmal. welches 2014 aufgestellt wurde.

An Johann Adam Schall von Bell erinnert in Lüftelberg ein Denkmal. welches 2014 aufgestellt wurde.

Foto: Roland Kohls

Solch eine Fülle an Berufen und Berufungen ist wahrlich nicht jedem Menschen in die Wiege gelegt: Johann Adam Schall von Bell, der berühmte Sohn des Wallfahrtsortes Lüftelberg, war Jesuit, Missionar und Astronom am chinesischen Kaiserhof im 17. Jahrhundert. An ihn erinnerte in Lüftelberg lange Jahre nur ein Straßenname und ein Bild in der katholischen Sankt-Petrus-Kirche.

2014 enthüllte die Lüftelberger Dorfgemeinschaft dann eine 1,90 Meter große Bronzeskulptur von Adam Schall von Bell, dem 1592 auf der Lüftelberger Burg geborenen Sohn der rheinischen Adelsfamilie Schall von Bell. Mit der Skulptur am Lindenkreuz möchte die Dorfgemeinschaft in einer herausgehobenen Weise an ihn erinnern. Dem weit gereisten Meckenheimer widmet sich die Stadt während der am Samstag, 1. Juni, beginnenden Kulturtage auf vielfältige Weise.

Johann Adam Schall von Bell ging bereits mit 16 Jahren nach Rom auf das Collegium Germanicum und hörte Astronomie-Vorlesungen an der Universität Gregoriana. 1611 wurde er Jesuit und trat 1618 als Missionar seine Reise nach China an. Am chinesischen Kaiserhof machte er Karriere, reformierte den chinesischen Kalender und wurde unter seinem chinesischen Namen Tang Rowang Direktor des Astronomischen Instituts und „Mandarin des Himmels“. Ein 1664 gegen ihn verhängtes Todesurteil wurde aufgehoben. Schall von Bell wurde rehabilitiert und starb 1666.

Am Sonntag, 16. Juni, 11 Uhr, eröffnet die Sonderausstellung über das Leben von Johann Adam Schall von Bell, die der Verein Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum im Herrenhaus der Burg Altendorf, Burgstraße 5, in Altendorf zeigt. An selber Stelle ist übrigens an diesem Tag von 11 bis 17 Uhr ebenso die Sonderausstellung zur Geschichte Lüftelbergs zu sehen – eine Fortsetzung der Ausstellungsreihe über die Historie der Meckenheimer Ortsteile.

Außerdem widmet Dieter Ohm vom Verein Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum am Donnerstag, 27. Juni, dem Astronom einen Vortrag: „Ein Rheinländer im China des 17. Jahrhunderts“. Beginn ist um 19 Uhr im Herrenhaus von Burg Altendorf.

Die Eröffnung der 21. Meckenheimer Kulturtage begeht Bürgermeister Bert Spilles mit der offiziellen Auftaktveranstaltung am Samstag, 1. Juni. In der Friedenskirche, Markeeweg 7, heißt es ab 20 Uhr „Ein Europa. Kammermusik im 18. Jahrhundert aus Leipzig, Paris, London und Wien“. Es musiziert das Rheinische Klaviertrio, der Eintritt ist kostenlos.

Ein ganzer Monat voll von diversen Veranstaltungen

Überhaupt erwartet die Besucher den ganzen Monat über eine vielfältige Mischung aus Ausstellungen, Lesungen, Konzerten, Theaterstücken und weiteren Programmpunkten – eine Demonstration des blühenden Kulturlebens in der Apfelstadt. Im Theatrum Gaudium ist am Samstag, 1. Juni, ab 19 Uhr und Sonntag, 2. Juni, ab 16 Uhr die Komödie „Als ob es regnen würde“ zu sehen. Karten kosten 16,50 Euro, ermäßigt 14,50 Euro. Schon traditionell ein großes Vergnügen ist „Meckenheim singt“: Am Sonntag, 2. Juni, singen auf Einladung der Bürgerstiftung Meckenheim von 11 bis 13 Uhr Kinder mit den Meckenheimern in der Aula der Evangelischen Grundschule, Kölnstraße 1.

Unter der Überschrift „Die Queen hat Geburtstag“ lädt die katholische Pfarreiengemeinschaft Meckenheim für Freitag, 7. Juni, ab 20 Uhr zum Konzert anlässlich des 40. Weihetags der Orgel in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Am Sonntag, 20. Juni, beginnen ab 17 Uhr die Lüfthildis-Festspiele in der Lüftelberger St. Petrus-Kirche. Das Thema passt bestens zum Programm der Kulturtage: Johann Adam Schall von Bell. Der Eintritt kostet zwölf, ermäßigt sechs Euro.

Vielfalt und Weltoffenheit Meckenheims zeigen sich am Mittwoch, 26. Juni, 16 Uhr, wenn Patrick Addai aus Ghana in der Bücherei an der Adolf-Kolping-Straße zur Lesung „Fabeln und Märchen aus Ghana – Lernen von der Kultur Afrikas“ einlädt. Außerdem gibt es Konzerte, Radtouren und die Musik zur Marktzeit.

Das vollständige Programm der Meckenheimer Kulturtage gibt es unter www.meckenheim.de.

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