Aktionstag in Meckenheim Kleine Indianer mit großem Ziel

MECKENHEIM · 114 Kinder, die an der diesjährigen Stadtranderholung des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) in Meckenheim teilgenommen haben, machten bei einem Aktionstag zum Thema "Rettet den Regenwald" mit: Mit einem Infostand, Bastelarbeiten, Sponsorenlauf und einem Theaterstück.

 Beim Aktionstag „Rettet den Regenwald“ stimmten die als Indianer verkleideten kleinen Dschungelretter ein „Kriegsgeheuel“ am Glockenspiel auf dem Neuen Markt an.

Beim Aktionstag „Rettet den Regenwald“ stimmten die als Indianer verkleideten kleinen Dschungelretter ein „Kriegsgeheuel“ am Glockenspiel auf dem Neuen Markt an.

Foto: Axel Vogel

Um den Regenwald zu retten, haben die 114 Kinder, die an der diesjährigen Stadtranderholung des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) in Meckenheim teilgenommen haben, bei ihrem Aktionstag am Donnerstag einiges auf sich genommen. Rund um das Glockenspiel am Neuen Markt haben sie die Passanten um Spenden gebeten und gleich mit den Regenwald-üblichen Preisen konfrontiert: „Ein Baum kostet einen Euro!“

Am Infostand boten sie selbst gemachte Schokolade an und präsentierten selbst gestaltete Plakate: „Lasst den Regenwald nicht zum Klopapier werden!“ Die Ausstellung „Regenwald im Schuhkarton“, von den Kindern liebevoll gebastelt, zeigte die Tiere und den Stockwerkbau des Regenwaldes, der sich dank der klimatischen Bedingungen mit der größeren Artenvielfalt und den herausragenden Urwaldriesen deutlich vom hiesigen Kottenforst unterscheidet.

Bereits am Morgen hatten alle beim Spendenlauf Runden ums Schulzentrum absolviert, um so unterstützt von der Finanzkraft der Eltern oder Großeltern selbst für den Erhalt des Regenwaldes spenden zu können. Am Nachmittag präsentierten sie zudem den Indianertanz Whichi Tai Ta, schlüpften in Tierkostüme und führten ein Theaterstück um die bedrohte Tierwelt des Regenwaldes auf. Gemeinsam sangen alle „Nur noch kurz den Wald retten“. Auch ein Geburtstagsständchen für Roland Paul vom Kinderregenwald Deutschland e.V. stimmten sie an, der eigens aus Ravensburg angereist war und dessen Organisation die Spende erhalten soll.

Warum das alles? Janni weiß die Antwort: „Für die Bäume, damit sie nicht gefällt werden und Papier, Bleistifte oder Möbel daraus gemacht werden. Das ist wichtig, weil wir sonst keine Luft mehr kriegen und die Tiere sterben“, erläutert der Achtjährige überzeugt. Die gleichaltrige Lena berichtet begeistert von Minifröschen, die trotz ihrer geringen Körpergröße richtig laut quaken können. Victoria (9) war sogar schon mal selbst mit ihren Eltern in Südamerika und hat den Regenwald mit eigenen Augen gesehen. Regenwaldentdecker, bunte Papageien, Affenbande, Dschungelretter und Naturbeschützer, diese Namen haben sich die fünf Gruppen der Nabu-Freizeit gegeben.

20 Betreuer und sieben Praktikanten waren gemeinsam mit Leiterin Silvia Johna im Einsatz. Zwei Wochen lang haben sie viel über den fernen Regenwald erfahren und die Natur vor der eigenen Haustüre zum Vergleich herangezogen. Sie waren im Kottenforst unterwegs und haben die Naturwaldzelle bei Röttgen besucht, wo riesige alte Hainbuchen stehen. Auch eine Radtour zur Bonner Waldau oder für ungeübte Radler alternativ durch Meckenheim und ein Ausflug zum Kletterpark mit Sport, Spiel und Spaß als Alternativangebot standen auf dem Programm. Dort sei es für die Betreuer vor allem darum gegangen, Kindern mit Höhenangst Mut zuzusprechen, erläutert Praktikantin Elora (13).

Das Meckenheimer Ferienfreizeitprogramm des Nabu fand bereits zum 15. Mal statt. Der Nabu war 2002 als Träger eingesprungen, nachdem der Familienbund seine Ferienfreizeit eingestellt hatte. Finanziert wird die Freizeit durch die Teilnehmerbeiträge der Eltern und Zuschüsse von Jugendämtern der Naturschutzjugend NRW. Finanzierungslücken übernimmt der Nabu.

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