Bahnhof Meckenheim Grünes Licht für Tunnel am Bahnhof

Meckenheim/Düsseldorf · Gute Nachrichten für Meckenheim: Die Bahn gibt die Personenunterführung zwischen Altstadt und Sonnenseite frei. Damit geht ein beinahe vier Jahre langes Gerangel um Baumängel und Zuständigkeiten zuende.

Für eine besondere Weihnachtsüberraschung, da es sich um ein lange nicht einzulösendes Versprechen handelt, sorgte am Freitagmittag die Deutsche Bahn. Wie im Frühjahr dieses Jahres zugesagt, ist die lang ersehnte Personenunterführung am Meckenheimer Bahnhof ab Montag, 12. Dezember, für Fußgänger und Radfahrer nutzbar. Wie das Unternehmen erklärte, gibt es grünes Licht für die Freigabe des Tunnels zwischen der Altstadt und dem Neubaugebiet Sonnenseite.

Steine der Erleichterung dürften Meckenheims Bürgermeister Bert Spilles von der Seele purzeln – schließlich sind seit dem Spatenstich für das auch städtebaulich wichtige Projekt im Februar 2013 fast vier Jahre ins Land gezogen. „Nach der langen Bauzeit mit monatelangem Stillstand, ist nun mit der 'provisorischen' Freigabe der Personenunterführung ein leichteres Erreichen der Bahnsteige für die Bahngäste und die Anbindung an das Neubaugebiet Meckenheimer Sonnenseite gegeben“, so Spilles.

Hintergrund: Wegen der Insolvenz der ursprünglich beauftragten Baufirma sowie eklatanter Baumängel und in deren Folge manchem Fragezeichen hinter der Standsicherheit des Bauwerks hatte sich die Fertigstellung des Tunnels immer wieder verzögert (der GA berichtete). Unter anderem hatte die neu beauftragte Baufirma, die die Arbeiten jetzt zum Abschluss brachte, diverse Hohlräume hinter den vom Vorgängerunternehmen erstellten Wänden gefunden (siehe Kasten). In den vergangenen Monaten hatte die Bahn mit Hochdruck daran gearbeitet, die Personenunterführung am Bahnhof noch vor Weihnachten freigeben zu können.

Jetzt hofft die Stadt, dass sich wegen der noch notwendigen End-arbeiten die Hindernisse für Fußgänger im Rahmen halten. Denn: Obgleich die Bauleute die Unterführung fertig haben, ist noch nicht die Zeit gekommen, dass sie ihre Gerätschaften zusammenräumen. Im ersten Quartal nächsten Jahres soll laut Zeitplan der Bahn der Rückbau der bestehenden Behelfsbrücke erfolgen. Dies erfordert eine temporäre Sperrung der Gleise. Geplant sei dies an zwei, noch zu benennenden Wochenenden. Dann richtet die Bahn einen Schienenersatzverkehr ein. Die Inbetriebnahme sei fürs zweite Quartal 2017 vorgesehen.

Im ersten Schritt bringen die Bauarbeiten Wandbeläge am Tunnel auf. Dies bedeute laut Bahn aber keine Einschränkung für den Personenverkehr. Auch die Stadt Meckenheim treibt die endgültige Fertigstellung des Areals mit Hochdruck voran. So beginnen jetzt die letzten Arbeiten an der Rampenpflasterung, wie Marion Lübbehüsen, Pressesprecherin der Stadt Meckenheim, sagte. Diese Tätigkeiten könnten erst im Anschluss an die bisherigen Bautätigkeiten der Bahn umgesetzt werden, erklärte Lübbehüsen weiter.

Unklar ist noch, ob die insolvente Baufirma für die Mängel und den monatelangen Stillstand auf der Baustelle haftbar zu machen ist. „Es geht um einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“, hatte Bahnmanager Stephan Boleslawsky, Leiter des Bau- und Anlagenmanagements für den Regionalbereich West, während der Märzsitzung des Rates berichtet. Nach wie vor unklar ist, ob sich auch die Stadt Meckenheim an möglichen Mehrkosten beteiligen muss.

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