Bilanz der Feuerwehr Freiwillige Feuerwehr Meckenheim 280 Mal im Einsatz

Meckenheim · Wehrleiter Günter Wiegershaus bilanziert das Jahr 2018 der Freiwilligen Feuerwehr Meckenheim. Auch für dieses Jahr hat er schon einiges geplant.

 Die Freiwillige Feuerwehr Meckenheim half 2018 einen Brand in einer Halle voller Bodenlacke im Industriepark Kottenforst zu löschen.

Die Freiwillige Feuerwehr Meckenheim half 2018 einen Brand in einer Halle voller Bodenlacke im Industriepark Kottenforst zu löschen.

Foto: Axel Vogel

Ehrenamtliche waren es, die im vergangenen Jahr rund 280 Mal zur Hilfe und zum Schutz der Bevölkerung ausgerückt waren, betonte Bürgermeister Bert Spilles. Er und Vertreter der Parteien dankten den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Meckenheim in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses für ihr großes Engagement. Wehrleiter Günter Wiegershaus hatte dort über die Aktivitäten der Feuerwehr informiert.

Das Einsatzspektrum nehme zu, stellte der Wehrleiter fest. Allein 161 Mal habe die Freiwillige Feuerwehr technische Hilfe bei Notfällen geleistet, bei 71 Bränden seien die Helfer zur Stelle gewesen. Beim Großbrand im Industriegebiet am Kottenforst hatten die Freiwilligen in mehreren Schichten die Berufsfeuerwehren mit allen zur Verfügung stehenden Kräften mehrere Tage lang unterstützt. Unter den eigenen Leuten habe es 2018 vier Verletzte gegeben. „Gott sei Dank waren die Verletzungen nicht allzu gravierend“, sagte Wiegershaus.

40 Fehlalarme hatten die Feuerwehr auf Trab gehalten, wobei man zwischen Fehlalarmen in guter Absicht oder Fehlfunktionen von Brandmeldeanlagen unterscheiden müsse, erklärte der oberste der Meckenheimer Feuerwehr. Der Qualm von angebranntem Essen könne auf Außenstehende wie ein Feuer wirken. „Dann fahren wir raus und unterwegs kommt die Nachricht, dass es sich erledigt hat.“ Bei Brandmeldeanlagen komme es aus technischen Gründen immer mal zu Fehlalarmen, die in der Anzahl in den vergangenen Jahren weniger geworden seien.

Türöffnungslehrgang hilft, in Wohnungen zu gelangen

Einige Kameraden hätten im letzten Jahr verschiedene Ausbildungen auf Stadt-, Kreis- und Landesebene erfolgreich abgeschlossen, berichtete Wiegershaus. In diesem Jahr plant man ein Fahrsicherheitstraining in der Grafschaft und einen Türöffnungslehrgang auf Stadtebene: Dabei geht es darum, schnell und fachgerecht Türen zu öffnen – bei Bränden oder bei Fällen von Amtshilfe, wenn zum Beispiel Personen in verschlossenen Wohnungen in Not sind. „Wenn es schnell gehen muss, machen wir das auch gewaltsam“, sagte der Wehrleiter. Einsatzkräfte könnten alternativ spezielles Werkzeug und passende Techniken einsetzen.

Die nächste Grundausbildung für neue oder volljährig gewordene Kameraden aus der Jugendfeuerwehr soll laut Wiegershaus nach den Sommerferien stattfinden. In der Ausbildung wollen die linksrheinischen Feuerwehren neue Wege gehen. Anhand 31 gemeinsam erarbeiteter Ausbildungsrichtlinien sollen Kameraden bald an Ausbildungen in der Nachbarkommune teilnehmen können.

Der Mitgliederbestand sei derzeit trotz Werbemaßnahmen leider rückläufig, stellte Wiegershaus fest. 109 Aktive, 50 Jungfeuerwehrleute und 36 Kameraden in der Ehrenabteilung zähle die Meckenheimer Feuerwehr. Man freue sich über Nachwuchs ebenso wie über ausgebildete Feuerwehrleute, die aus anderen Kommunen nach Meckenheim zögen.

Neue Einsatzfahrzeuge in Altendorf-Ersdorf und Merl

In Altendorf-Ersdorf wurde 2018 ein neues Löschfahrzeug in Betrieb genommen, in Merl kamen in diesem Jahr ein Mannschaftstransportwagen und ein Löschfahrzeug dazu. Zusätzlich hatten die Kameraden dort Spenden für eine Fertiggarage gesammelt. So müssten keine Fahrzeuge mehr hintereinander stehen, was im Einsatzfall das Rangieren und damit Zeit spare, erklärte Wiegershaus. Das alte Mannschaftstransportfahrzeug aus Merl habe man in Meckenheim platziert. So könnten die Kameraden aus Meckenheim schneller zum Einsatzort gelangen als mit Privatfahrzeugen.

Für 2021 sei ein neues Drehleiterfahrzeug im Planungsgremium im Gespräch. Bei der persönlichen Ausrüstung wolle man 2019 und 2020 für alle Kameraden Atemschutzträger und bis 2021 neue Schutzanzüge zur Brandbekämpfung anschaffen. „Die neue Kleidung hat eine deutlich höhere Schutzwirkung als die herkömmliche Schutzkleidung, die bisher im Einsatz ist“, sagte der Wehrleiter.

Mit Blick auf das neue Industriegebiet und die neuen Wohngebiete wolle die Wehr den Brandschutzbedarfsplan frühzeitig aktualisieren. Besprochen würden auch ein neues Löschfahrzeug für Lüftelberg und der Standort des dortigen Gerätehauses. Wegen des folglich höheren Platzbedarfs müssten sie laut Wiegershaus über Neu- oder Umbau nachdenken.

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