Integration in Meckenheim Flüchtlingsunterkünfte sollen Ende Oktober wieder frei sein

MECKENHEIM · Der Meckenheimer Beigeordneter Holger Jung dankte bei seinem Vortrag auf Einladung der Liberalen den Ehrenamtlichen für ihr Engagement und sieht die Kommune in Sachen Flüchtlingsunterbringung raus aus dem "Krisenmodus".

 Platz für 70 Flüchtlinge bietet in Meckenheim die derzeit im Bau befindliche Unterkunft am Siebengebirgsring.

Platz für 70 Flüchtlinge bietet in Meckenheim die derzeit im Bau befindliche Unterkunft am Siebengebirgsring.

Foto: Axel Vogel

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr hatten die Meckenheimer Liberalen den Ersten Beigeordneten der Stadt, Holger Jung, als Referenten zum Thema Flüchtlinge eingeladen. Bei dem Thema hatte man im März noch eine deutlich größere Runde gehabt und die Stimmung sei aufgeladener gewesen, befand Jung direkt am Beginn seiner Ausführungen.

Er erinnerte an die gemeinsamen Beschlüsse von Rat und Verwaltung zum Bau und Kauf von Immobilien zur Unterbringung der Flüchtlinge und betonte, dass die Kommune die Menschen auf Dauer nicht in der Frohnhofhalle unterbringen könne; dies sei keine menschenwürdige Lösung.

Nachdem die Bauten auf der Werferwiese und in Altendorf-Ersdorf fertig gestellt wurden, habe nun die Verteilung begonnen. „Vom Krisenmodus in die Unterbringung und dann in die Integration“, so Holger Jung, sei die Vorstellung der Verwaltung. Dies alles sei jedoch ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer überhaupt nicht zu stemmen, bei denen sich der Erste Beigeordnete ausdrücklich bedankte. Dies sei auch die Voraussetzung dafür, dass dann Ende Oktober die Hallen frei seien und wieder zurückgebaut werden könnten.

Verlegung der Flüchtling war generalstabsmäßig organisiert

Die ehrenamtlichen Helfer hatten unter anderem in dieser und der vergangenen Woche fast generalstabsmäßig die Verlegung und Betreuung in Altendorf-Ersdorf organisiert. Da kommen auf die Flüchtlinge auch Veränderungen zu. Denn bisher war man in der Frohnhofhalle unter sich, hatte einen großen Fernseher, W-Lan, geregelte Mahlzeiten durch einen Caterer und einen Sicherheitsdienst.

In Zukunft müssten die Flüchtlinge lernen, selber zu kochen und auch Waschmaschinen zu bedienen. Es ist eine ganz bewusste Entscheidung der Stadt Meckenheim, in die neuen Unterkünfte kein freies W-Lan einzubauen. „W-Lan ist ein Integrationsblocker“ meinte Jung wörtlich. Es sei der Wille der Stadt, dass die Menschen rausgehen in die Geschäfte, vor Ort einkauften und dort auch kommunizierten.

Und Jung hatte noch weitere, aus seiner Sicher erfreuliche und ermutigende Nachrichten dabei: So lernten die Flüchtlingskinder in den Kitas trotz teilweiser Überbelegung sehr schnell die deutsche Sprache, und auch die Arbeit in den Vorbereitungsklassen auf dem Schulcampus sei sehr gut. Natürlich gebe es „schwarze Schafe“, so Jung weiter. Aber denen würde man mit Ordnungsamt und auch durch Beobachtung der Ehrenamtlichen schnell auf die Finger klopfen.

Da viele Liberale in Meckenheim selber als Ehrenamtliche aktiv in der Flüchtlingsbetreuung sind, ergab sich schnell eine sehr intensive Diskussion. Diese schloss FDP-Chef Heribert Brauckmann zumindest für Meckenheim mit dem Kanzlerinnenwort ab: „Wir schaffen das.“

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