Fußballfans in Meckenheim Familie Rüsenberg hat Hängebauchschwein als WM-Glücksbringer

Meckenheim · Die Meckenheimer Familie Rüsenberg dekoriert Haus und Grundstück zur WM in Schwarz-Rot-Gold. Auch Fienchen zeigt sich ganz farbenfroh.

 Hausschwein Fienchen mit Kette.

Hausschwein Fienchen mit Kette.

Foto: Axel Vogel

Ob Jogis Jungs doch noch Großes bei der Fußball-Weltmeisterschaft gelingt, darüber muss Noah Patrice Rüsenberg (8) nicht lange grübeln: „Der Reus ist gut, einfach supergut“, sagt der junge Fußballfan knapp, aber mit Bestimmtheit in der Stimme. Wo Familie Rüsenberg wohnt, ist in den Tagen des großen Fußballturniers im fernen Russland auch kein großes Rätsel: dort, wo gleich mehrere fünf mal drei Meter große Deutschlandfahnen allen Fußballfans zeigen, welche Mannschaft die Farben des amtierenden Weltmeisters repräsentieren. Vier Wochen langen haben Ramona und Sascha, genannt Nick, Rüsenberg ihr Haus, ihr Grundstück und den Garten an der Bonner Straße aufwendig in Schwarz, Rot und Gold dekoriert.

Dass sich bei den Rüsenbergs während des Treffens der besten Kicker der Welt alles um Fußball dreht und sogar Hängebauchschwein Fienchen und Labrador-Retriever-Mischlingsdame Butch Blumenketten in den Nationalfarben tragen, kommt nicht von ungefähr: Noah und seine ältere Schwester Gianna Maria (12) sind beide „WM-Kinder“. Während Gianna Maria mit ihrer Geburt am 17. Juni 2006 während der WM in Deutschland das „Sommermärchen“ der Rüsenbergs ergänzte, erblickte Sohn Noah während der WM 2010 in Südafrika das Licht der Welt – am 17. Juni 2010.

Meckenheimer Familie dekoriert Haus in Schwarz-Rot-Gold
3 Bilder

Meckenheimer Familie dekoriert Haus in Schwarz-Rot-Gold

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„Wir schauen uns als Familie jedes Spiel an – wenn es zeitlich geht“, berichtet Nick Rüsenberg. Dazu hat die fußballverrückte Familie ein Zelt im Garten errichtet. Unter dem 42 Quadratmeter großen Baldachin finden eine Leinwand samt Beamer, Musikanlage, eine selbst gebaute Theke sowie allerlei Sitz- und Stehmöglichkeiten Platz. „Wir sind offene Menschen, jeder kann kommen. Wir kennen keine Rivalitäten“, betont er. Der gelernte Bäcker mit dem rauen Timbre in der Stimme ist unter seinem Künstlernamen Nick Gordon als Sänger auf allerlei Schlagerfestivals anzutreffen.

So viel Aufwand bei der Deko wie noch nie

Die Welt- und Europameisterschaften in größerer Runde zu schauen, ist in dem Haus mit zwei WM-Kindern nichts Außergewöhnliches. Aber: „So viel Aufwand haben wir noch nie betrieben“, bekundet Ramona Rüsenberg. Damit sich die Fußballfans anderer Nationen angesichts von so viel Schwarz-Rot-Gold nicht fremd vorkommen, haben die Rüsenbergs auch allerorten Girlanden mit den Fähnchen aller WM-Teilnehmer aufgehängt. Wer die Spannung der Spiele oder die Hitze des Sommers während der TV-Übertragungen nicht aushält, kann sich in einem der aufgestellten Planschbecken erfrischen. „Wir planen, bis zu zehn Planschbecken aufzustellen“, erklärt Ramona Rüsenberg. Auf dem Platz mag es heißblütig zugehen, den Zuschauern möchten sie ein entschleunigtes Zusehen ermöglichen, findet sie

Währenddessen meldet sich Hausschwein Fienchen mit einem Grunzen zu Wort. Dass die drei Jahre alte Mitbewohnerin eine schwarz-rot-goldene Girlande um den speckigen Hals trägt, sind die Rüsenbergs ebenso gewohnt, wie die Tatsache, dass Fienchen stubenrein ist und selbstständig den Kühlschrank öffnen kann. Gartenzwerg „Kai-Uwe“ darf seine Deutschlandkappe nur so lange tragen, bis das nächste Deutschland-Spiel beginnt, dann muss sie auf Saschas Haupt.

Hoffnung für das Spiel gegen Schweden

Als früherer Spieler beim FC Rheinbach weiß er, dass Rituale für Fußballer sehr wichtig sind. Wie fußballverrückt die Meckenheimer Familie ist, spricht sich bis nach Bangkok rum: Als die Aufbauarbeiten auf die Zielgerade biegen, fertigt Ramona Rüsenberg ein Video an und stellt es bei einem sozialen Netzwerk ein. 11.800 Mal ist das Filmchen bis dato aufgerufen worden. „Ein Kommentar kam sogar aus Bangkok“, berichtet die gelernte Tontechnikerin.

Für das WM-Spiel von Jogis Jungs gegen Schweden sind die Rüsenbergs zwar wohl gestimmt, aber nach dem enttäuschenden Auftreten gegen Mexiko eher verhalten-optimistisch. „Ich glaube, am Samstag könnte das entscheidende Spiel sein“, sagt Sascha Rüsenberg. „Wenn sich nicht jeder Spieler um mindestens 50 Prozent steigert.“ Allerdings sieht er Lichtstreifen am Horizont, etwa die Leistung von Marco Reus nach dessen später Einwechslung. „Ich habe die Hoffnung, dass es besser wird – aber doch kein gutes Gefühl“, findet er. Für seine Ramona steht hingegen fest, wer als Sieger vom Platz geht: „2:1 für uns.“

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